Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

«Kein Markt ohne solide Regulierung»

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Walter Buchs

Volkswirtschaftsprofessor und alt Bundesrat Joseph Deiss ging am ersten Ökonomentag vom Samstag an der Universität (siehe Kasten) der Frage nach, was angesichts der tiefgreifenden Finanz- und Wirtschaftskrise von den zahlreichen ökonomischen Lehrmeinungen geblieben ist. Der volkswirtschaftliche Schaden sei tatsächlich sehr gross und prompt nehme die Gefahr von Protektionismus und Interventionismus zu.

«Ich habe Euch eine optimistische Botschaft zu überbringen», unterstrich er vor den rund 100 Zuhörern. Er verwies darauf, dass der Welthandel in den vergangenen dreissig Jahren im Gleichschritt mit der weltweiten Arbeitsteilung in einem noch nie dagewesenen Masse zugenommen habe. Eine Zwischenbilanz zeige, dass man bei den Milleniumszielen – ausser in Afrika – weitgehend auf Kurs sei.

Markt in geordneten Bahnen

In seinen Schlussfolgerungen kam der Volkswirtschaftsprofessor zum Ergebnis, dass es aufgrund der Erfahrungen kein besseres System gebe als das marktwirtschaftliche. Dabei sei aber die Erkenntnis sehr wichtig: «Kein Markt ohne solide Regulierungen». Aufgrund des globalisierten Handels hätten solche Regulierungen ebenfalls global zu erfolgen, um zu verhindern, dass Akteure in einen regelfreien Raum ausweichen können.

Die grossen Grundfragen, die in naher Zukunft zu beantworten seien, seien nicht nomineller, sondern vielmehr realer Natur, unterstrich Joseph Deiss weiter. Dabei nannte er: Wissensgesellschaft und Bildung, Umwelt und Klima, Demografie und Alterung. Auch hier sei das Handeln der Institutionen ausschlaggebend. In diesem Zusammenhang gab sich der alt Bundesrat besorgt darüber, dass Gremien wie die G 20 und die G 8 immer mehr die Führung übernehmen und grosse weltweite und repräsentative Organisationen wie die Uno oder den Währungsfonds umgehen. Zudem müsse sich auch die Schweiz mehr damit auseinandersetzen, dass die erwähnten grossen Probleme in einem weltweiten Verbund zu lösen sind.

Höhere Anforderungen an Aktionäre und Firmen

In einem einleitenden Referat setzte sich Dominique Biedermann, Direktor der Stiftung «Ethos» und Lehrbeauftragter an der Universität Freiburg, mit den Auswirkungen der Krise auf die Unternehmensführung, die Corporate Governance, auseinander. Er betonte, dass die Finanzkrise deutlich gemacht habe, dass die Anforderungen an die Unternehmen bezüglich Transparenz über die verfolgte Strategie und den Verhaltenskodex sich verändert und deutlich zugenommen hätten.

Aber auch die Anforderungen an das Aktionariat hätten zugenommen. Dabei wies er darauf hin, dass heute institutionelle Anleger wie Pensionskassen und Sozialversicherungen deutlich mehr als die Hälfte des börsenkotierten Kapitals besässen. Dominique Biedermann wünschte sich, die Schweizer Bevölkerung möchte sich besser bewusst werden, dass sie indirekt ein wichtiger Aktionär von Grossbetrieben ist. Zudem sollten die Aktionärsrechte konsequent und dezidierter wahrgenommen werden.

Meistgelesen

Mehr zum Thema