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Verlässliche Partner im Reich der Mitte

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Verlässliche Partner im Reich der Mitte

Autor: walter buchs

Eine Freiburger Regierungsdelegation unter der Leitung des Vizepräsidenten des Staatsrates, Beat Vonlanthen, hatte Ende Oktober die China-Tournee des Musikkorps Landwehr benutzt, um die Zusammenarbeit mit Regionen, Städten und Unternehmen im Reich der Mitte zu vertiefen (FN vom 27. Oktober). Der Freiburger Volkswirtschaftsdirektor Beat Vonlanthen erläutert im FN-Interview die erzielten Ergebnisse und ersten Projekte.

Vor drei Jahren hat Ihr Vorgänger Michel Pittet eine Absichtserklärung mit der chinesischen Provinz Zehjiang unterzeichnet. Jetzt haben Sie ein Kooperationsabkommen geschlossen. Ist das wirklich mehr als der feierliche Austausch einer schönen Urkunde?

Es ist ganz klar mehr als bloss der Austausch einer Urkunde. Die Chinesen legen generell Gewicht auf formelle Sachen. Sie wollen zu Abmachungen eine formelle Unterschrift und eine Urkunde haben.

Bereits bei der Übernahme der Volkswirtschaftsdirektion habe ich mir gesagt, dass ich die Absichtserklärung meines Vorgängers konkretisieren will. Wir wollen konkrete Projekte umsetzen. Das Kooperationsabkommen ist ein erster Schritt.

Was heisst das in der Praxis?

Wir geben der Provinz Zehjiang die Möglichkeit, sich im kommenden Frühjahr an der Energissima in Freiburg als Ehrengast zu präsentieren. Für 2011 laden sie uns ein, an der grössten Konsumgütermesse Chinas teilzunehmen.

Das sind erste konkrete Umsetzungen der generellen Absicht, unsere freundschaftliche Zusammenarbeit im wirtschaftlichen, wissenschaftlichen, kulturellen und Gesundheitsbereich auszubauen. Im Abkommen steht auch, dass wir anschliessend Schritt um Schritt weitere konkrete Projekte umsetzen wollen. Das ist mir sehr wichtig.

Der Kanton Freiburg hat nicht ganz 300 000 und die Partnerprovinz über 50 Millionen Einwohner. Ist diese Provinz wirklich an einer Zusammenarbeit mit einer Mini-Region wie der unseren interessiert?

Ich habe mir diese Frage am Anfang auch gestellt. Wichtig für uns ist, dass wir einen solchen Austausch pflegen können und dass die Chinesen eine Möglichkeit erhalten, Schweizer Partner zu treffen.

Zudem können wir so das Tor zu China etwas öffnen, dies in einer Provinz, die extrem dynamisch und innovativ ist. Genau hier nutzen wir die Möglichkeit, uns zu profilieren.

Die Provinz Zehjiang ist mit unserer Region vergleichbar. Es gibt schöne Landschaften, und unser Motto «Hightech in the Green» kann auch dort angewendet werden.

Wo liegt nun das Interesse auf chinesischer Seite?

Für die chinesische Seite ist es wichtig, einen Partner in Europa zu haben, um sich dem hiesigen Markt öffnen zu können. Die Schweiz und auch Freiburg sind im Herzen Europas. Das Interesse der Chinesen, hier eine Plattform zu haben, ist somit durchaus echt.

Ich bin überzeugt, dass die Chinesen in der nächsten Zeit ein sehr grosses Interesse haben, bei uns nicht Produktionsstätten aufzubauen, sondern vielmehr Service-Center. Damit können sie den europäischen und westlichen Markt abdecken. Wenn es uns gelingt, uns in einer frühen Phase gut zu positionieren, haben wir mit unseren Kontakten vor Ort ein wichtiges Ziel bereits erreicht.

Wo haben Sie konkret Interesse auf der chinesischen Seite festgestellt?

Bei den Informationsveranstaltungen, an denen wir den Chinesen unseren Kanton vorgestellt haben, ist ganz klar zum Ausdruck gekommen, dass sie aufgrund unserer Lage in Europa ein grosses Interesse an unserer Region haben.

Wir haben zudem eine Strategie, die in Richtung nachhaltige Entwicklung, Clean Tech geht; wir fördern die erneuerbaren Energien. All dies hat sie fasziniert, da auch sie daran sind, eine CO2-arme Wirtschaft und Gesellschaft anzustreben.

Wie können nun die KMU im Kanton Freiburg von diesem Tür-Öffnen profitieren und in welchem Zeitraum?

Wir müssen das Ganze langfristig sehen und einen langen Atem haben. Ich bin aber gleichzeitig überzeugt, dass verschiedene KMU ein Interesse haben können, sei es als Zulieferer für neue Produkte, die in China hergestellt werden, oder als Handelspartner für Chinesen, die sich hier etablieren wollen, oder einfach, um den grossen chinesischen Markt als Absatzmöglichkeit zu nutzen.

Hiezu möchte ich anfügen, dass KMU bei uns des Öftern international nicht tätig sind, weil sie einfach die Erfahrung und die Ressourcen dazu nicht haben. Wenn man ihnen aber eine Türe öffnet, dann ist es für sie auch viel einfacher, internationale Partner zu finden. Daraus kann sich plötzlich ein internationaler Markt auftun.

Woran denken Sie konkret?

Denken wir an die Konsumgütermesse 2011 in China: Wenn es uns gelingt, uns auf diesem Markt beispielsweise mit dem Greyerzer-Käse zu etablieren, oder mit Villars-Schokolade, dann haben wir erreicht, was wir wollten: die Türe etwas weiter aufzustossen für einen Markt, der immens ist.

Auch wenn es noch grosse Einkommensunterschiede hat, wird die Mittelschicht immer stärker. Das eröffnet die Möglichkeit, uns auch im Tourismus zu profilieren, uns als Teil der Westschweiz, der Schweiz und Europas zu verkaufen. Das ist ein weiteres Standbein zur zügigen Entwicklung der Beziehungen.

Sie haben soeben den Tourismus erwähnt. Wie können auch andere Betriebe, die nicht exportorientiert sind, profitieren?

Hier sind etwa die Zuliefermöglichkeiten zu erwähnen. Wir haben beispielsweise eine chinesische Firma besucht, die Photovoltaik-Panels herstellt. Es ist durchaus denkbar, dass hiesige Firmen ein Interesse daran haben, in diesem Bereich mit chinesischen Partnern ins Geschäft zu kommen.

Ich weiss von einer hiesigen Firma, die im Bereich Erdsonden tätig ist, dass sie Partner sucht. Hier könnte sich eine Kooperation ergeben. Das sind nur zwei Beispiele, die man weiterverfolgen kann. Wir sind erst am Anfang. Es ist wichtig, dass wir uns sachte annähern, um dann die Beziehungen vertiefen zu können. Es ist ebenfalls wichtig, dass wir die verschiedenen Gelegenheiten wahrnehmen, auch wenn nicht jeder Wege zum Erfolg führen kann.

Wie steht es denn mit der Verlässlichkeit der Partner im Reich der Mitte?

Die Kontakte, die wir bis jetzt hatten, namentlich mit Patrick Wang, dem Inhaber von Johnson Electric, seit 2005 Besitzer der Saia Burgess in Murten, haben uns gezeigt, dass die Chinesen sehr verlässliche Partner sind.

Vor fünf Jahren hatten wir grosse Fragen. Heute wissen wir, dass sie ein Interesse haben, die Produktion auch in der Schweiz aufrechtzuerhalten. Patrick Wang hat uns gesagt, dass er den Standort Murten zu Lasten von jenem in Deutschland verstärken will, weil bei uns namentlich die arbeitsmarktlichen Bedingungen besser sind.

Welches sind nun die nächsten Schritte zur Umsetzung des Kooperationsabkommens?

Wir wollen die beiden eingangs erwähnten Projekte möglichst rasch umsetzen. Ich werde demnächst einem Freiburger Unternehmen den Auftrag geben, die Präsenz der Chinesen an der Energissima richtig vorzubereiten.

Parallel will ich mit den Wirtschaftsvertretern noch vor Ende Jahr das Gespräch führen, um die Präsenz Freiburgs 2011 in China rechtzeitig aufzugleisen. Bei verschiedenen informellen Gesprächen habe ich festgestellt, dass bei Freiburger Unternehmern ein gewisses Interesse vorhanden ist.

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