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Verkauf von Zigaretten an Jugendliche: Schlechte Noten für Kanton Freiburg

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Autor: Arthur Zurkinden

Im Auftrag der Fachstelle Tabakprävention Freiburg (Cipret) hat Sucht Info Schweiz im Herbst 2009 neun junge «Mistery Shopper» im Alter von 14 und 15 Jahren engagiert, um in 306 Geschäften des Kantons Testkäufe zu tätigen. «Bei acht von zehn Testkäufen haben die Jugendlichen die gewünschten Tabakprodukte problemlos erhalten», hielt am Montag Yolanda Sieber, Leiterin der Fachstelle Cipret, fest, als sie die Testresultate kommentierte. Immerhin sind diese noch etwas besser ausgefallen als im Kanton Waadt, wo das Gesetz in über 85 Prozent der Fälle nicht beachtet wurde.

Besseres Ergebnis in den Grossverteilern

Die Missachtung des Gesetzes erfolgt in allen Arten von Geschäften. Laut Yolande Sieber ist diese aber in den unabhängigen Lebensmittelläden am grössten. 63 Testkäufe wurden in solchen Läden getätigt. «Nur in einem einzigen Fall wurde der Verkauf von Zigaretten an die jungen Tester verweigert», betonte sie.

Leicht besser fiel das Ergebnis bei den unabhängigen Kiosken aus. In 88 Prozent der Testkäufe waren sie bereit, die Zigaretten an die unter 16-Jährigen zu verkaufen. Bei den Tabak- und Zeitungsverkaufsstellen waren es 76,1 Prozent und bei den Tankstellen 73 Prozent. Am besten schnitten die Grossverteiler mit 71 Prozent ab. Diese weisen vermehrt mit Plakataushängen auf das Verkaufsverbot hin und führen Alterskontrollen durch.

Trotz Alterskontrollen

Alterskontrollen bedeuten aber nicht in jedem Fall, dass der Verkauf von Zigaretten verhindert wird. Laut Yolanda Sieber wurden in 28,1 Prozent der Tests eine Identitätskarte (ID) verlangt. Dennoch wurde in 43 Prozent der Tests Zigaretten verkauft, obwohl auf der ID ersichtlich war, dass der Käufer das 16. Altersjahr noch nicht erreicht hatte. «Das Verkaufspersonal hat oft Mühe, aufgrund des Jahrgangs sogleich das Alter zu errechnen», begründete Rose-Marie Rittener von den Gesundheitsligen des Kantons Freiburg diese Tatsache. Wurde aber auf das Vorweisen einer ID verzichtet, so wurden in 96,4 Prozent der Tests Zigaretten abgegeben.

Einen gewissen Einfluss auf die Testkäufe haben auch Plakate, die auf das Verkaufsverbot hinweisen, wie Yolanda Sieber ausführte. Ein Plakataushang wurde allerdings nur bei einem Drittel der getesteten Verkaufsstellen gesichtet. War ein solches Plakat vorhanden, wurden in 66 Prozent der Tests dennoch Zigaretten verkauft. Ohne Plakat erhöhte sich aber das Einverständnis zum Verkauf auf 90 Prozent.

Massnahmen sind gefragt

Aufgrund des schlechten Testergebnisses haben Cipret und die Gesundheitsdirektion bereits reagiert und das Gespräch mit den betroffenen Kreisen gesucht. Mit Plakatkampagnen in den Verkaufsstellen, mit Informationsbroschüren und Altersberechnungstabellen, welche dem Verkaufspersonal zeigen, welcher Jahrgang zum Kauf von Zigaretten berechtigt ist, aber auch mit Fortbildung des Verkaufspersonals wollen sie die Situation im Kanton verbessern. Dabei hoben sie Manor Freiburg als Vorbild hervor.

Saftige Bussen

Gesundheitsdirektorin Anne-Claude Demierre will aber auch die Polizei auffordern, Kontrollen durchzuführen. Ein Geschäft riskiert eine Busse von 20 000 Franken, im Wiederholungsfall 50 000 Franken, hält es das Gesetz nicht ein.

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