Schulstart mit der ersten Progymnasialklasse
Autor: Von FADRINA HOFMANN
Seit mehreren Jahren setzt sich die OS Gurmels mit dem Thema «Fordern und Fördern» auseinander. Unter diesem Aspekt wurde 2006 eine externe Beurteilung gemacht. Im Bericht empfahlen die Experten, neue Strukturen zur Förderung der begabten Schüler zu entwickeln. Daraufhin entschieden die Verantwortlichen der OS Gurmels, eine progymnasiale Abteilung zu schaffen.
Nicht mit gleichen Ellen gemessen
Mit 19 Schülern startet die Progymnasialklasse nun ins erste Schuljahr. «Für unsere Verhältnisse ist dies eine relativ hohe Zahl», sagt Heinrich Burri. Im Gesamten besuchen momentan 200 Schüler den Unterricht an der OS Gurmels.Bisher gab es an der Orientierungsschule nur zwei statt drei Abteilungen, nämlich die Real- und die Sekundarklassen. Ab der zweiten OS konnten die Schüler Niveau-Unterricht in den Fächern Französisch und Mathematik besuchen. Die Schüler wurden nach Stärken in Niveaugruppen anstatt in herkömmliche Klassen eingeteilt.«Für mich stellten sich immer die Fragen: Warum erst ab der zweiten OS und warum nur in diesen beiden Fächern», erzählt Heinrich Burri. Ihn störte es, dass an der OS Gurmels nicht mit gleichen Ellen gemessen wurde, wie in anderen Orientierungsschulen Deutschfreiburgs.
Progymnasium ab der ersten OS
Die gestiegenen Schülerzahlen und das Angebot von Englisch als Promotionsfach haben die Rahmenbedingung für eine Progymnasialklasse geschaffen. Neu müssen begabte Schüler nicht mehr Punkte sammeln oder – bei zu wenig Punkten – eine Prüfung ablegen, um in einer Mittelschule aufgenommen zu werden.Analog zur Struktur des Niveau-Unterrichts werden die Schüler bereits beim Übertritt in die Orientierungsschule einer der drei Abteilungen zugewiesen. So können lernbegierige Schüler ab der ersten OS den Unterricht in der Progymnasialklasse besuchen.
«Wir werden es schaffen»
«Das Progymnasium wird in den nächsten zwei Jahren gestaffelt eingeführt, so dass wir vorübergehend ein doppeltes System an der Schule haben», erklärt der Direktor.In drei Jahren soll das Progymnasium schliesslich völlig gleichwertig zu den anderen Orientierungsschulen stehen. Das bedeutet im Moment noch einen organisatorischen Mehraufwand für die Schulleitung, da der Unterricht der Niveauklassen und des Progymnasiums am gleichen Ort stattfindet. Für Heinrich Burri ist diese Herausforderung jedoch kein Problem. «Wir sind überzeugt, dass wir es schaffen werden», so der Direktor.