«Demnächst leben»
Er selber fasse seit Jahren keine Vorsätze mehr und halte es mit dem Autor Oscar Wilde, der festgestellt habe, dass gute Vorsätze Schecks sind, die man auf eine Bank ausstelle, bei der man kein Konto habe.Aber auch mit den Wünschen sei das so eine Sache, meinte Ständerat Urs Schwaller anlässlich seiner Rede (diese wird traditionsgemäss von einem Politiker gehalten) im Podium am Sonntagabend. In der Neujahrsnacht seien allein in der Schweiz 50 Millionen SMS verschickt worden. «Selbst wenn man ununterbrochen redet, reicht das ganze Jahr nicht, um alle gesendeten Wünsche auszusprechen.»Darum beschränke er sich auf drei. Gesundheit und Zufriedenheit sei der erste Wunsch. Dass das eine oder andere Projekt sich verwirklichen möge, der zweite, und dass wir 2007 etwas weniger oft sagen, ?ich habe keine Zeit?, der dritte. «Denn sehr wenige Menschen leben im gegenwärtigen Augenblick. Die meisten bereiten sich vor, demnächst zu leben.» Mit diesem Zitat von Swift schloss Urs Schwaller und wünschte allen ein gutes Jahr.il