Für lebenslange Verwahrung
Der Kampf habe sich gelohnt, sagte Anita Chaaban vom Initiativkomitee vor den Medien in Bern. «Noch vor zwei Monaten hatten wir nicht die Hälfte der Unterschriften.» Das Anliegen habe nach der Entführung der neunjährigen Sophie in Le Landeron enormen Auftrieb erhalten.
Hohes Rückfallrisiko
Laut Initiativtext sollen eine frühzeitige Entlassung und Hafturlaub ausgeschlossen sein. Grund für diese Massnahmen sei das hohe Rückfallrisiko.
«Mit der Initiative kann hoffentlich verhindert werden, dass extrem gefährliche Täter jährlich neu abgeklärt werden», sagte Chaaban. Denn hier entstünden viele Fehler. Neue Gutachten seien nur zu erstellen, wenn durch neue, wissenschaftliche Erkenntnisse erwiesen sei, dass der Täter geheilt werden könne.
Sollte dann die Verwahrung aufgehoben werden, müsse die Haftung für einen Rückfall von der Behörde übernommen werden, die die Verwahrung aufgehoben hat. Es handle sich nicht um eine radikale Initiative. «Sie bietet auch eine Chance für jene Täter, die therapierbar sind.»
Zusammen mit ihrer Schwester Doris Vetsch ist Chaaban Initiantin des Volksbegehrens. Deren Tochter wurde 1996 in Grabs SG, damals 13-jährig, überfallen, misshandelt, vergewaltigt und in einen Kanal geworfen. Nur mit viel Glück überlebte das Mädchen. Der Täter wurde gefasst und sitzt seit einem Jahr im Gefängnis.