Kinderfasnachtsumzug in der Unterstadt
Vier Wagen und zwei Guggenmusiken begleiteten die Kinder der Saane entlang und sorgten für heitere Gesichter, sowohl bei den Kleinen als auch bei den Grossen. Anfangs hielten sich die Kinder noch an den Händen ihrer Eltern fest und trauten sich nicht, aus ihrem Schatten zu springen. Sobald aber die ersten Trommelschläge ertönten, liess diese Schüchternheit nach. Indianer und Cowboys erwachten und verwandelten den Ort in einen Schlachtplatz. Die einzige Waffe, die hierfür benutzt wurde, war Konfetti. Davon gab es jedoch so viel, dass sogar vorübergehende Passanten fliehen mussten. Der Zug bewegte sich über die Bernbrücke in Richtung Klein-St.-Johann-Platz, wo noch mehr Kinder dazustiessen. Die beiden Guggenmusiken stellten sich dort auf und animierten die Menge abwechslungsweise zum Mitsingen und Tanzen. Langsam begann die Spannung zu steigen, und alle warteten hoffnungsvoll auf den Prozess des kleinen Rababous, einer Hexe, die mit ihrem Besen über die Köpfe der Besucher hinwegzuschweben schien.
Rababou wurde wegen
Naturzerstörung angeklagt
Dann kam die Anklage zu Wort. Der Rababou wurde der Naturzerstörung, der brutalen Kriegsführung und vor allem der Parteinahme für Lugano in den Play-offs beschuldigt. Die Anklagepunkte fielen derart vernichtend aus, dass der Rababou zum Tod in den Flammen verurteilt wurde. Noch bevor die Hexe ein Wort zu ihrer Verteidigung hervorbringen konnte, wurde sie in Brand gesteckt, und ehe man sichs versah, brannte der kleine Rababou lichterloh. Ein Ascheregen ging über der Menge nieder und brachte das eine oder andere Kind zum Weinen. Doch schon bald versiegten die Tränen wieder. Die Musik setzte ein und feierte lautstark den Tod des kleinen Rababous.
Was blieb, waren seine kümmerlichen Überreste und die Erinnerung an einen Fasnachtsumzug, den Gross und Klein nicht so schnell vergessen werden.