Der Kanton Freiburg läuft Gefahr, in Sachen Wissenschaft und Forschung ins Abseits zu geraten. Dieser Befürchtung gibt Grossrat Jean-Pierre Dorand (CVP Freiburg) in einer Anfrage an den Staatsrat Ausdruck. Besondere Sorgen macht er sich um das Medizinstudium an der Uni Freiburg. Die eidgenössische Hochschulpolitik laufe diesbezüglich in eine falsche Richtung. Charles Kleiber, Staatssekretär für Wissenschaft und Forschung, werde zum «Totengräber der schweizerischen Universitäten», wenn er propagiere, die medizinischen Fakultäten des Landes in drei Zentren zusammenzufassen.
In Freiburg drittes Studienjahr
für Medizin?
Vom Staatsrat will Dorand wissen, ob er die Medizin als «wichtiges Element der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Fakultät» in Freiburg erhalten wolle und ob er die Einführung eines dritten Studienjahres in diesem Fach immer noch befürworte. Weiter fragt er, ob die Kantonsregierung im Sinn habe, einen kantonalen Hochschulrat nach Genfer Vorbild zu gründen, und ob sie Schritte plane, um auf eidgenössischer Ebene gegen die «Anarchie» in den medizinischen Studiengängen vorzugehen.
Klassengrössen und
fremdsprachige Schüler
Auch die kommunale Bildungspolitik beschäftigt Dorand. In einer zweiten Anfrage bezieht er sich auf das Versprechen des Staatsrates, das System der Klassengrössen in der Primarschule unter die Lupe zu nehmen. Im Rahmen dieser Studie solle man auch die Muttersprachen der Schülerinnen und Schüler berücksichtigen. Der Anteil der Kinder, deren Muttersprache nicht die Unterrichtssprache sei, habe einen grossen Einfluss auf den Arbeitsrhythmus in einer Klasse.