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Schmuck für die Frauen der Astronauten

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«Eine historische Landung», titelten die «Freiburger Nachrichten» in ihrer Ausgabe vom 21. Juli 1969. Am Abend zuvor – «um 21 Uhr 18 und 42 Sekunden Schweizerzeit» – waren Neil Armstrong und Edwin Aldrin als erste Menschen auf dem Mond gelandet. Mit einem Text und zwei Bildern – einem Foto der drei Astronauten der Raumfahrtmission Apollo 11 und einer Zeichnung des Landemanövers auf dem Mond – thematisierten die FN das Ereignis auf ihrer Frontseite.

Darunter druckten sie die von Papst Paul VI. am Tag zuvor gehaltene Angelus-Ansprache ab. Er sprach von einem «historischen Tag für die Menschheit». Die wissenschaftliche Entwicklung erreiche mit der Mondlandung einen Punkt, der unerreichbar schien. Der Papst gab zu bedenken, dass der Fortschritt zum Vorteil des Menschen sein solle. Zudem dürfe «in der Erregung dieses Tages» nicht vergessen gehen, dass auf der Welt Kriege stattfinden und Völker Hunger leiden. «Möge doch der Fortschritt, von dem wir heute einen erhabenen Sieg feiern, sich dem wahren zeitlichen und sittlichen Wohl der Menschheit zuwenden», appellierte der Papst.

Krankheiten aus dem All

Auch in den folgenden Tagen thematisieren die FN jeweils auf mehreren Seiten die Mondlandung. Sie lieferten neue Informationen zu den technischen Abläufen im Raumschiff und in der Landefähre, zur Rückkehr der Astronauten auf die Erde und deren Isolation in einer Quarantänestation aus Angst vor Krankheitserregern aus dem Weltraum. Die Leserinnen und Leser erfuhren auch, dass Schweizer Forscher und Produkte Teil der Mondlandemission waren. Der Astronaut Aldrin habe für die Forscher der Universität Bern eine Aluminiumfolie auf dem Mond aufgestellt. «Der sogenannte Sonnenwind – elek­trisch leitendes Gas, das dauernd von der Sonne wegströmt – blies in dieses Segel und fing sich darin. Die Untersuchung der Folie nach der Heimkehr der Mondfahrer verspricht erstmalig genauere Aufschlüsse über die Zusammensetzung des Sonnenwinds.»

Die Aarauer Firma Kern habe weltraumtaugliche Objektive für die Filmkameras an Bord der Mondfähre und des Mutterschiffs geliefert. Bei ihrem Mondspaziergang sollen die Astronauten die Zeit auf Uhren aus Genf abgelesen haben. Denn die Uhren der Marke Omega hätten als einzige «die mörderische Behandlung» durch die Nasa, die US-Behörde für Raumfahrt, überstanden. Sie seien gerüttelt, zentrifugiert, bestrahlt und mit Kälte und Hitze geschockt worden. Araldit-Epoxidharze des Basler Chemieunternehmens Ciba seien beim Bau des Hitzeschilds des Apollo-Schiffs als Kleb- und Füllstoff verwendet worden.

Planeten-Wein aus der Waadt

Eher kurios ist eine Meldung aus St-Saphorin im Waadtland, die die FN am 26. Juli 1969 auf der Front abdruckten. Winzer aus der Region hätten beschlossen, den Astronauten einige Kisten des Planète-Weins zu schicken. «Ein wahrhaft sinniges Geschenk, denn der Wein hat nicht nur einen passenden Namen, sondern ist auch einer der besten Tropfen der Gegend», stand im Bericht.

In derselben Ausgabe berichteten die FN, dass beim Schweizerischen Bankenverein und anderen Banken ein Erinnerungstaler angeboten wurde: Auf der einen Seite stand auf Englisch, dass ein Mensch seinen Fuss auf den Mond gesetzt habe, auf der anderen Seite befand sich die Abbildung eines Fussabdrucks. In der Unterführung des Bahnhofs Bern konnten die Passanten in einem «Mondflug-Schaufenster» ein verkleinertes Modell der Landefähre betrachten. Auch war zu erfahren, dass das Verkehrshaus der Schweiz den Ehefrauen der drei Astronauten ein Geschenk zuschickte: «Die Schmuckstücke aus 18-karätigem Gold – Armband, Brosche und Ohrringe – stellen eine Mondlandschaft dar und sollen den drei Astronautenfrauen eine Erinnerung an die grossartigen Leistungen ihrer Männer sein.»

Leere Wirtschaften

Wie die Freiburger Bevölkerung auf die Mondlandung im Juli 1969 reagiert hat, thematisierte die Zeitung nicht. Die Journalisten berichteten aber, dass der Verkehr in der Schweiz an dem historischen Abend, trotz des schönen Wetters, eher gering war. «In Genf und in den anderen grossen Städten des Landes waren die Wirtschaften und anderen öffentlichen Lokale zur Zeit der Mondlandung leer.»

Auch im Archiv der «Liberté» liess sich bei einer kurzen Suche nichts über Freiburg finden. Die Zeitung wusste aber zu berichten, dass bei der telefonischen Auskunft der PTT deutlich mehr Weckanrufe bestellt wurden als üblich. Die Schweizer wollten nämlich die Liveübertragung der ersten Schritte auf dem Mond nicht verpassen.

«Wir waren überzeugt, dass wir die Welt erobern»

«Technik interessiert mich sehr. Die Apollo-Missionen zum Mond verfolgte ich immer», sagt Alfons Blanc. Als die Mondlandung stattfand, war er 19 Jahre alt und hatte seine Lehre als Bauzeichner kurz zuvor abgeschlossen. Im Fernsehen sah er die Astronauten auf dem Mond gehen. «Wir waren dafür früh aufgestanden.» Auch seine Mutter habe das Ereignis interessiert verfolgt. «Die Spannung, ob die Mondlandung gelingt, war gross.» Seine Familie hatte das TV-Gerät drei Jahre zuvor wegen der Fussball-Weltmeisterschaft gekauft, sagt der frühere Ammann von Gurmels.

Die Begeisterung über die Mondlandung vor 50 Jahren sei gross gewesen. «Es wurde spekuliert, was als Nächstes passieren wird.» Von einer Monderoberung sei die Rede gewesen. «Doch man war damals wohl zu optimistisch», sagt der pensionierte Wasserbauingenieur. «Als die Apollo-Missionen abgebrochen wurden, war ich enttäuscht.» Unter den jungen Erwachsenen sei die Euphorie gross gewesen: «Wir waren überzeugt, dass wir die Welt erobern.»

jmw

«Nachbarn luden uns ein, die Landung zu schauen»

«Mit offenem Mund sass ich vor dem Fernseher. Ich war total fasziniert und begeistert», erinnert sich Yannick Héritier, die damals elf Jahre alt war. «Wir hatten keinen Fernseher, aber unsere Nachbarn. Sie luden uns ein, die Mondlandung mit ihnen zu schauen.» Zu sehen, wie Menschen auf dem Mond gehen, sei für sie aufregend gewesen – genauso wie das Fernsehschauen an sich. Eine Reise zum Mond habe sie bis zu diesem Zeitpunkt nur aus den Büchern von Jules Verne gekannt.

In der Schule im Berner Jura habe ihre Lehrerin die Mondlandung thematisiert und erklärt, wie sie technisch ab­gelaufen sei. Allgemein sei sehr viel über dieses Ereignis diskutiert worden. «Auch, dass die Amerikaner vor den Russen auf dem Mond waren, war ein Thema.»

Unter den Kindern sei die Mondlandung nicht wirklich ein wichtiges Gesprächsthema gewesen. «Erst später versteht man deren Bedeutung», sagt die Korrektorin der «Freiburger Nachrichten».

jmw

«Es gab Stimmen gegen eine Hypertechnisierung»

«1969 war ich Kaplan in Tafers. Zwei Jahre zuvor war ich zum Priester geweiht worden», sagt Winfried Baechler. Am Abend der Mondlandung sei er bei «wunderbaren Nachbarn» eingeladen gewesen. Diese seien für ihn als 28-jährigen Geistlichen eine Art Haus, eine Heimat gewesen. Zusammen mit ihnen habe er die Geschehnisse auf dem Mond stundenlang im Fernsehen verfolgt. «Aus dem Abend wurde eine Nacht. Wir bemerkten plötzlich, dass wieder Tageslicht durch die Rollläden ins Zimmer schien.»

Zur Zeit der Mondlandung habe eine Aufbruchsstimmung geherrscht. «Es war eine emotionale Zeit», erinnert sich der pensionierte Freiburger Pfarrer. «Es herrschte Freude an der Technik, und es war eine Zeit der Entwicklung und des Fortschritts – auch in der Kirche.» Baechler verweist hier auf das Zweite Vatikanische Konzil.

Erst in der Folgezeit sei die Mondlandung reflektiert betrachtet worden. «Es gab Stimmen gegen eine Hypertechnisierung und einen Überfortschritt.»

jmw

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