Noch sind die Einsprachen gegen den Detailbebauungsplan Les Hauts de Schiffenen West im Freiburger Schönbergquartier nicht erledigt. Und trotzdem haben die Promotoren Urban Project AG und Proxiland AG schon mal das Baugesuch für die erste Wohninsel des Megaprojekts mit insgesamt 1000 Wohnungen im Windig eingereicht. Gestern wurde es im Amtsblatt publiziert. Das Gesuch umfasst zwei Gebäude mit 130 respektive 270 Wohnungen, Tearooms, Ateliers, Gemeinschaftsräumen, einer Kinderkrippe und einem gemeinsames Parking mit 287 Plätzen. Gemäss Xavier Jeanneret, Generaldirektor von Urban Project AG, soll in dieser ersten Phase getestet werden, was der Markt hergibt: «1000 Wohnungen aufs Mal zu bauen, ist unrealistisch», sagte er auf Anfrage. Noch offen sei der Anteil an Miet- und Eigentumswohnungen. Auch da müsse der Markt die Bedürfnisse aufzeigen.
Jeanneret hofft zudem, mit dem Baugesuch «Unsicherheiten der Anwohner» beseitigen zu können. «So sehen sie konkret, was wir vorhaben.» In Bezug auf die versprochene Passerelle zwischen Les Hauts de Schiffenen und den Neiglen sagte er zudem, dass eine solche gemäss den neusten Studien wahrscheinlich machbar sei. Anwohner hatten angedroht, ihre Einsprache aufrechtzuerhalten, sollte die Passerelle nicht kommen (die FN berichteten). Mit dem Bau der ersten Wohnungen möchten die Promotoren nächsten Herbst beginnen.
Wie die Projektleiterin bei der Stadt, Anne-Sophie Delamadeleine, auf Anfrage erklärte, wolle der Gemeinderat die Einsprachen gegen den Detailbebauungsplan noch im Dezember erledigen. Die Einsprachen von Pro Freiburg und der Anwohnervereinigung Schiffenen/Castel sowie von Dutzenden Einzelpersonen, die sich in zwei Kollektiveinsprachen zusammen getan haben, richteten sich gegen verschiedene Aspekte der Überbauung. Unter anderem gegen die Geschosszahl und das voraussichtliche Verkehrsaufkommen.
Entwicklungsschwerpunkt
Im Rahmen des neuen Ortsplans, der ebenfalls seit gestern öffentlich aufliegt, hat die Stadt den Sektor Les Hauts de Schiffenen als Entwicklungsgebiet bestimmt. Mit Unterstützung der Gemeinde haben die Grundstückeigentümer Proxiland AG und Urban Project AG vom Architekturbüro LVPH ein Bauprojekt ausgearbeitet, das im unteren, westlichen Teil zu stehen kommen soll – teils auch auf einem Grundstück, das der Burgergemeinde gehört. Geplant sind drei grosse Gebäudeinseln mit tausend Wohnungen. Spielplätze für ältere und jüngere Kinder, Begegnungszonen, Spazierwege, Geschäfte und Ateliers – insgesamt sind 10 bis 15 Prozent Gewerbeflächen vorgesehen – sollen dem neuen Quartier Leben einhauchen.
Das neue Viertel im Schönberg soll bei vollständiger Realisierung dereinst 2000 Menschen zählen. Weil dadurch auch neuer Individualverkehr generiert wird, will die Stadt die Buslinie 6 in die Siedlung hinein um zwei Stationen verlängern.