Der Staatsrat unterstützt die Suche nach Lösungen für eine Jugendherberge in der Stadt Freiburg. Dies hält er in seiner Antwort auf eine Anfrage von Grossrat Christian Ducotterd (CVP, Grolley) fest. Dieser hatte sich über den schmerzlichen Verlust der Freiburger Jugendherberge beklagt, «nicht nur für die Stadt Freiburg, sondern auch für den ganzen Kanton». Der Umstand sei «bedauernswert und schwer verständlich», meinte Christian Ducotterd.
Die Kantonsregierung könne die Vergabe eines kantonalen Beitrags prüfen, der dem Staat für die Entwicklung des Tourismus zur Verfügung stehe, falls ein neuer Vorschlag für die Ansiedlung einer Jugendherberge vorliege, heisst es. Die Regierung befürworte eine «proaktive Politik über den Tourismusförderungsfonds».
Es sei aber nicht die Aufgabe des Staatsrats, den Kündigungsentscheid der Stadt Freiburg für die Jugendherberge infrage zu stellen. «Der Entscheid wurde direkt den Schweizer Jugendherbergen mitgeteilt, ohne dass der Kanton darüber informiert wurde», heisst es in der staatsrätlichen Antwort.
Es sei grundsätzlich auch nicht Aufgabe des Kantons, Räume zu erwerben oder zur Verfügung zu stellen, damit sie als Jugendherberge genutzt werden könnten. Der Staat erwerbe Gebäude für seinen Eigenbedarf. Falls jedoch ein oder mehrere Gebäude im Besitz des Kantons die Kriterien für einen allfälligen Betrieb als Jugendherberge erfülle, so könnten Gespräche mit den betreffenden Instanzen geführt werden. Ein solches Vorhaben müsse aber genaue Kriterien bezüglich Standort und Betriebsmodell einhalten.
Keine Option in Givisiez
Es ist für den Staatsrat daher nicht sinnvoll, alle Objekte, die diese Anforderungen erfüllen könnten, zu analysieren, bevor er dem Eigentümer eventuell vorschlage, den Schweizer Jugendherbergen ein Projekt zu unterbreiten. Allerdings habe der Staatsrat die für den Tourismus zuständige Direktion beauftragt, die Augen offen zu halten, um keine Gelegenheit zu verpassen, die die Eröffnung einer neuen Freiburger Jugendherberge ermöglicht.
Die Gemeinde Givisiez sei bezüglich der Umnutzung des Gebäudes La Chassotte und einer allfälligen Investition für eine Jugendherberge angefragt worden, heisst es weiter. Die Gemeinde habe aber geantwortet, dass sie andere Pläne für den Standort habe. Sie sei auf den Vorschlag nicht eingetreten.