Freiburger Schützinnen und Schützen geben einen Einblick in ihren Sport

Der Schweizerische Schützenverband feiert dieses Jahr sein 200-Jahr-Jubiläum. Deshalb öffnen dieses und nächstes Wochenende in der ganzen Schweiz viele Schützenhäuser ihre Türen, auch im Einzugsgebiet der Freiburger Nachrichten.

«Am meisten fasziniert mich, dass du beim Schiessen komplett auf dich alleine gestellt bist», sagt Manuela Poffet im Gespräch mit den FN. Sie hat den Schiesssport als Jugendliche über ihren Bruder entdeckt und ist jetzt Präsidentin der Kleinkaliber Sportschützen Maggenberg-Alterswil. Es ist einer der Vereine, der am Wochenende seine Türen öffnet für alle, die mehr über den Schiesssport erfahren möchten (siehe Kasten). Interessierte können dabei eine Schiessanlage in der Region besichtigen und auch mal selber auf den Auslöser drücken.

Gewehr oder Pistole

Beim Schiesssport gibt es verschiedene Disziplinen. «Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Gewehr und Pistole. Bei beiden gibt es wiederum verschiedene Distanzen und Disziplinen», sagt Poffet, die sich selber auf Kleinkaliber spezialisiert hat. Dabei zielt sie mit dem Gewehr auf eine Zielscheibe mit 50 Metern Abstand. An dieser Disziplin mag sie besonders, dass sie so vielfältig ist: «Es gibt Wettkämpfe, wo man stehend, kniend oder liegend schiesst. Und ich finde auch schön, dass die Trainings und Wettkämpfe draussen stattfinden.» 

Ab welchem Alter jemand in den Schützensport einsteigen kann, sei unterschiedlich, sagt Poffet. Kleinkaliber eigne sich für Kinder ab zehn Jahren. Nebst Kleinkaliber gibt es auch die Kategorie Luftgewehr, bei der auf eine Distanz von zehn Metern geschossen werde, dies sei bereits für Kinder ab acht Jahren möglich. Die Kategorie 300 Meter eigne sich dann ab einem Alter von etwa zwölf Jahren. Dies sei jedoch immer auch etwas von der Grösse und Kraft der Kinder abhängig.

Nachwuchs gesucht

Willkommen bei den offenen Türen seien besonders Mädchen und junge Personen. «Wir möchten mit dem Anlass natürlich auch Junge für den Schiesssport begeistern», sagt Manuela Poffet. Sie selber war zu Juniorenzeiten sehr aktiv und hat auch an Schweizer-, Europa- und Weltmeisterschaften teilgenommen. «Irgendwann wollte ich aber auch noch andere Hobbys ausprobieren. Der Zeitaufwand wurde einfach zu gross.»

Die gesellige Seite am Schützensport sei der Grund, warum Manuela Poffet sich heute noch in ihrem Schützenverein engagiere: «Für mich ist es das A und O, darum bin ich noch dabei», sagt sie. Durch den Schützensport hätten sich viele Freundschaften entwickelt.

Selber ausprobieren

«Eigentlich dachte ich nie, dass ich schiessen will, aber dann hat es mich gepackt», sagt Manuela Poffet. Grundsätzlich könne jede und jeder schiessen lernen, sagt Manuela Poffet: «Mit der Zeit merkt man selber, wo die eigenen Stärken liegen.» Als Sportschützin brauche es vor allem Durchhaltewillen. Bei jedem einzelnen Schuss sei Konzentration gefragt, und es gelte einen genauen Ablauf einzuhalten. Das tönt anstrengend und ist es auch. Manuela Poffet sagt:

Man muss seinen Körper im Griff haben – mental und physisch.

Manuela Poffet
Sportschützin

Dem pflichtet auch Ueli Blatti bei. Er ist seit rund 40 Jahren im Schiesssport aktiv und Vizepräsident der Sportschützen Schmitten-Flamatt. Der Verein öffnet am 20. April seine Türen für das interessierte Publikum. «An diesem Sport fasziniert mich das Mentale und die Präzision», sagt der leidenschaftliche Pistolen-Schütze.

Auch beim Pistolenschiessen gibt es verschiedene Distanzen, erklärt Blatti. Es werde entweder auf 25 oder auf 50 Meter und – mit einer Luftpistole – auf eine Distanz von zehn Metern geschossen. So ab elf bis zwölf Jahren können Kinder mit der Pistole schiessen lernen. Zuerst mit einer Hilfe, denn die Pistole wiege mehr als ein Kilo. «Wenn der Arm ausgestreckt ist, gibt das schon ein ziemliches Gewicht zu tragen», sagt Blatti.