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«Es ist nicht selbstverständlich, dass ein Lädeli 20 Jahre alt wird»

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

In der Boutique Natur Pur bietet Vreny Riard seit zwanzig Jahren Mode aus natürlichen Materialien an. Sie hat den FN erzählt, wie es ist, einen Laden abseits der grossen Einkaufsstrassen zu führen.

Wer beim Stichwort ökologische Mode an teure, sackförmige Gewänder denkt, die sich farblich irgendwo zwischen beige und olivgrün bewegen, wird in der Boutique von Vreny Riard eines Besseren belehrt: Ein schicker, schwarzer Trenchcoat hängt gleich neben der Tür, daneben ein eng geschnittenes, blaues Baumwollkleid. Wohin man auch blickt, trifft man auf trendige Muster, elegante Schnitte und edle Stoffe.

Der Traum von Mode und einem Lädeli

«Bei der Auswahl der Kleidung achte ich darauf, dass es zwar Basics sind, sie aber auch etwas Spezielles haben», erklärt Vreny Riard. Sie selbst trägt an diesem Tag ein dunkelgrünes Oberteil, das durch seinen weiten Kragen auffällt. Es ist ein Stück aus einer früheren Kollektion. «Ökologische Mode besticht durch ihre Langlebigkeit», so die Boutiquebesitzerin aus Düdingen. «Die Kunden haben lieber weniger Kleidungsstücke, dafür gute Qualität und die Möglichkeit, die Stücke miteinander kombinieren zu können.»  Vreny Riard ist auch ein korrektes Preis-Leistungs-Verhältnis wichtig und sie legt Wert darauf, dass es in ihrer kleinen Boutique ein möglichst breites Angebot gibt. Man findet bei ihr Herren- und Damenkleidung, einige Accessoires und auch Yogamode.

Dass ökologische Kleidung modisch sein kann, entdeckte Vreny Riard vor über zwanzig Jahren an der Naturtextilienmesse Innatex in Deutschland. Dort stiess sie auch auf Kleidung aus Hanffasern, ein Material, das sie auch heute noch überzeugt. «Ich hatte schon als kleines Mädchen gerne Kleider, und ein Lädeli zu haben, war ein Kindheitstraum von mir», verrät Riard. So kam es, dass sie sich mit dem Gedanken an eine Boutique mit modischen Naturtextilien auf die Suche nach einem freien Lokal machte und schliesslich an der Reichengasse 53 fündig wurde. «Es ging alles recht schnell», erinnert sich die gebürtige Bernerin. «Ich konnte den Grundstock einer anderen Boutique übernehmen und eröffnete am 1. Mai 2004.»

In dem Geschäft sollen sich Basics mit einem speziellen Touch finden. 
Bild: Aldo Ellena

«Kann ich dieses T-Shirt rauchen?»

Zu Beginn fand man bei Natur Pur auch tibetische Räucherstäbchen und natürliche Kosmetikprodukte aus Hanf. «Aber die Leute kommen nicht in eine Boutique, weil sie Kosmetik suchen», erklärt Vreny Riard. Deshalb habe sie sich dann auf Kleidung konzentriert, wo Hanf aber nach wie vor eine wichtige Rolle spiele und auch aus ökologischer Sicht überzeuge. «Der Anbau von Hanf benötigt viel weniger Wasser als der von Baumwolle», so Riard. Nebst den Herrenhemden aus reiner Hanffaser bietet sie auch viele Kleidungsstücke an, die aus einem Gemisch aus Baumwolle und Hanf bestehen. «So bleibt die Kleidung besser in Form», erklärt sie.

Machte sie anfangs noch Werbung mit dem Bild einer Hanfpflanze, so verzichtet sie heute bewusst darauf. «Es gibt immer noch Leute, die Hanf ausschliesslich mit Drogenkonsum verbinden und Sprüche darüber machen, dass man die Kleidung dann auch rauchen könne», bedauert Riard.

Viele Kleider bestehen aus Baumwolle und Hanffasern – Letztere benötigen weniger Wasser für die Produktion.
Bild: Aldo Ellena

Auf der richtigen Schiene

«Es war mir von Anfang an klar, dass ich allein von der Boutique nicht leben kann», hält die Ladenbesitzerin fest. Sie arbeitete stets mit einem 60-Prozent-Pensum als Büroangestellte und öffnete Natur Pur von Donnerstag bis Samstag. Nun ist Vreny Riard pensioniert, führt die Boutique aber noch weiter. «Es ist für mich wie ein Hobby, und das darf man so lange machen, wie man Spass daran hat», so Riard. Wie lange sie noch weitermacht und ob sie eine Nachfolge finden wird, weiss sie nicht. «An der Reichengasse ist es nicht einfach, und ich habe mich schon oft gefragt, ob ich weiter oben mehr Kundschaft hätte.» Die Mietpreise in der Strasse seien aber erschwinglich, und ihre Miete sei in den zwanzig Jahren auch nie erhöht worden. Auch der Markt am Samstagmorgen bringe Leben in die Strasse, und einige Kunden würden den Marktbesuch mit einem Abstecher in ihre Boutique kombinieren. «Ich arbeite hauptsächlich mit Stammkundschaft, die weiblich und etwas älter ist», analysiert Vreny Riard. Es gebe nun aber auch viele junge Menschen, die sehr bewusst und nachhaltig konsumieren würden, was vor zwanzig Jahren noch nicht der Fall gewesen sei. «Das zeigt mir, dass ich schon auf der richtigen Schiene fahre», freut sich Vreny Riard.

Nun wird Natur Pur aber erst einmal den zwanzigsten Geburtstag feiern. Am 4. Mai lädt Vreny Riard deshalb ab zehn Uhr zum Geburtstagsfest und freut sich, auf zwanzig Jahre Natur Pur anstossen zu können.  

Weil Junge heute bewusster konsumieren würden, sehe die Zukunft des Ladens gut aus, ist Vreny Riard überzeugt. 
Bild: Aldo Ellena

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