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Stärkere Unwetter in Freiburg: Gebäudeversicherung will mehr für  Prävention bezahlen

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Die Kantonale Gebäudeversicherung erwartet, dass Freiburg in Zukunft häufiger von grossen Unwettern getroffen wird. Darum will sie Präventionsmassnahmen stärker unterstützen und die Besitzerinnen und Besitzer für die Risiken sensibilisieren.

«Es war ein Hagelsturm von einer Intensität, die wir selten sehen», sagte Patrice Borcard, Direktor der Kantonalen Gebäudeversicherung (KGV), am Mittwoch an einer Medienkonferenz. Der frühere Oberamtmann des Greyerzbezirks erinnert sich noch gut an das Unwetter vom Juni 2021, das die Region um Bulle stark getroffen hatte. «Die Gebäudeversicherung registrierte 6000 Schadensfälle, nur wegen dieses einen Ereignisses. Normalerweise haben wir in einem ganzen Jahr nur 3000 Fälle. Der Schaden belief sich auf über 100 Millionen Franken.»

Die KGV geht davon aus, dass dieses starke Unwetter kein einmaliges Ereignis bleiben wird. Didier Carrard, stellvertretender Direktor und Leiter des Departements Prävention und Intervention, stellt fest:

Wegen des Klimawandels nimmt die Häufigkeit von extremen Wetterphänomenen zu.

Didier Carrard
Stellvertretender Direktor der KGV

Während die durch Brände verursachten Schäden in den vergangenen Jahrzehnten tendenziell abgenommen hätten, gebe es bei den Elementarschäden eine deutliche Zunahme. In den vergangenen vier Jahren waren mehr als 70 Prozent der Versicherungsleistungen der KGV die Folge von Schäden durch Naturgefahren – in absoluten Zahlen: 140 Millionen Franken. «Die Zunahme der Naturkatastrophen setzt die Versicherer unter Druck. Wir müssen die Kosten für Schadensfälle begrenzen, um das Versicherungsmodell zu sichern», hielt Direktor Borcard fest.

«Gefahr oft nicht bewusst»

An der Medienkonferenz präsentierten die Verantwortlichen der Gebäudeversicherung ihre Strategie, um auf diese Entwicklung zu reagieren: Sie wollen sensibilisieren, informieren und finanziell unterstützen. «Den Hauseigentümerinnen und Hauseigentümern ist die Gefahr oft nicht bewusst oder sie unterschätzen diese», erläutert Marc Choffet, Leiter Strategie Naturgefahren. So habe in einer Befragung die Hälfte der teilnehmenden Besitzerinnen oder Besitzer angegeben, dass sie bezüglich Naturgefahren nicht exponiert seien. «Das widerspricht der Realität», so Choffet. Die Daten des staatlichen Unternehmens würden zeigen, dass sich die Schadensfälle durch Naturereignisse über das gesamte Kantonsgebiet verteilen.

Mit digitalen Tools will die Gebäudeversicherung den Hauseigentümerinnen und Hauseigentümern aufzeigen, von welchen Risiken sie betroffen sind und wie sie sich präventiv schützen können. «Denn jeder Franken, der in Prävention investiert wird, verringert die Schadenskosten», stellte Borcard klar. Sein Stellvertreter Carrard ergänzte dies mit einer Analyse von Zürcher Versicherungen: «Pro Franken, der in ein Hagelschutzsystem investiert wird, gibt es elf Franken Einsparungen bei den Schäden.» Prävention sei aber auch aus Nachhaltigkeitsüberlegungen sinnvoll: Denn jeder Franken an vermiedenen Schäden verhindere den Ausstoss von 0,2 Kilogramm CO2.

Jeder Franken, der in Prävention investiert wird, verringert die Schadenskosten, so die Gebäudeversicherung.
Archivbild: Chloé Lambert

Mehr Fördermittel

Weil Hagel und Gewitter mit Starkregen die häufigsten Schadensursachen sind, habe die KGV die kantonale Gefährdungskarte zum Oberflächenabfluss auf eigene Kosten aktualisiert. Jeder könne diese auf dem Geoportal des Kantons abrufen. Zusätzlich habe die Gebäudeversicherung eine Partnerschaft mit dem Unternehmen Myky abgeschlossen. Dieses bietet für Hausbesitzerinnen und -besitzer Online-Kostenrechner an für Sanierungen, zur Energieeffizienz und dem Solaranlagenpotenzial.

Aber Informationen allein reduzieren noch keine Unwetterschäden – es braucht auch konkrete Handlungen. Darum werde die KGV ab dem 1. Juni ihre Subventionen für Präventionsmassnahmen gegen Naturgefahren erhöhen: von 30 auf 50 Prozent der Kosten, kündigt Bereichsleiter Marc Choffet an. «30 Prozent waren als Anreiz nicht ausreichend.»

Weiter wird die KGV Besitzerinnen und Besitzer stärker unterstützen, wenn sie den Schutz von Gebäuden gegen Naturgefahren und Brände verbessern und gleichzeitig eine energetische Sanierung durchführen. Dann nämlich verdoppele die Versicherung die Fördermittel und erhöhe die Förderlimite. «Eine effiziente Sanierung setzt die Wahl nachhaltiger Materialien voraus, die darüber hinaus mehr Sicherheit bieten», erklärt die KGV in einer neuen Infobroschüre. Diese Aktion dauert gemäss Choffet vom 1. Juni dieses Jahres bis Ende 2026. Um zugelassen zu werden, müsse die Sanierung ebenfalls die Subventionsbedingungen des Gebäudeprogramms vom kantonalen Amt für Energie erfüllen.

Als dritten Punkt bietet die KGV den Gebäudebesitzerinnen und -besitzern eine kostenlose Analyse an im Rahmen der Erstellung eines Gebäudeenergieausweises (GEAK). Für diese zusätzliche Beratung habe die KGV eigens Fachleute geschult.

Zahlen und Fakten

Schäden von fast 30 Millionen Franken

Mit einem Gewinn von rund 600’000 Franken schloss die Kantonale Gebäudeversicherung das Jahr 2023 ab, so die Angaben im Jahresbericht. Deswegen plane die KGV keine Prämienanpassung für das laufende Jahr.

Die Versicherung verzeichnete 2023 total rund 2400 Schadensfälle mit Kosten von fast 30 Millionen Franken. Davon entfielen rund 2000 Fälle auf Elementarschäden und rund 380 auf Brände. Die Schadenssumme der Elementarereignisse belief sich auf knapp 7 Millionen Franken und jene der Brände auf rund 23 Millionen Franken. Rund 400 zusätzliche Gebäude versicherte die KGV im vergangenen Jahr. Somit sind nun fast 125’000 Gebäude versichert im Wert von nahezu 116 Milliarden Franken. (jmw)

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