Mitte Juni publizierten drei Freiburger Berufsverbände, die Vereinigung Holzbau Schweiz sowie der Verband Schweizer Schreinermeister und Möbelfabrikanten ein gemeinsames Inserat in den «FN» und «La Liberté». Es warnte die Bevölkerung davor, «Fahrenden» Gipser- oder Malerarbeiten, Plattenlegen, Schreiner- oder Zimmerarbeiten anzuvertrauen (die FN berichteten). Gegen die Verbände und die beiden Tageszeitungen wurde nun gestern bei der Freiburger Staatsanwaltschaft eine Strafanzeige wegen Verletzung der Rassismusstrafnorm eingereicht, wie die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) in einem Communiqué mitteilte. Barbara Baumberger, Gerichtsschreiberin der Staatsanwaltschaft, bestätigte die Einreichung der Anzeige auf Anfrage. «Die Anzeige stammt von einer Einzelperson», sagte Christoph Wiedmer, Ko-Geschäftsleiter der GfbV. «Sie ist doppelt betroffen, als Mitglied einer fahrenden Minderheit und wegen ihrer beruflichen Ausrichtung.» Nähere Angaben zu dieser Person könne er nicht machen. Die GfbV unterstütze diese Klage aber, da sie das Inserat als «Ausdruck eines zunehmenden Antiziganismus in der Schweiz» interpretiere. Im Inserat gehe es darum, «Konkurrenz auf unlautere Weise auszuschalten».
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