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Die G6-Fusion und der Blick nach Kerzers

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Autor: Lukas Schwab

Der Saal im Restaurant Rebstock in Wileroltigen war am Dienstag bis auf den letzten Platz besetzt: Über 150 Personen wollten wissen, welche Vor- und Nachteile die Fusion G6 für sie hätte. Die Erkenntnisse der interkommunalen Arbeitsgruppe (IKAG) waren eindeutig: Die Fusion ist machbar und aufgrund der zu erwartenden Vorteile empfehlenswert. Die Gemeinderäte der sechs Gemeinden seien der Ansicht, dass es sich lohne, das Projekt weiterzuführen, sagte Arbeitsgruppenleiter Beat Schweizer. Dies bestätigte auch der externe Berater Ueli Seewer: «Die Fusion würde klare Vorteile und keine ausgeprägten Nachteile bringen.»

«Laupen ist uns fremd»

Die Diskussion zeigte rasch, dass dies nicht alle überzeugte. Insbesondere in Golaten, Gurbrü und Wileroltigen wird die Fusion mit Laupen kritisch betrachtet. «Wir sind zu 99 Prozent in Richtung Kerzers orientiert, Laupen ist uns fremd», brachte ein Bürger die Gefühlslage auf den Punkt. Aus seiner Sicht müsste für Golaten, Gurbrü und Wileroltigen aufgrund der Lage und der engen Beziehungen das freiburgische Kerzers als Fusionspartner Priorität haben, auch wenn dadurch ein Kantonswechsel nötig würde. «Wir kaufen in Kerzers ein und unsere Kinder gehen dort zur Schule, wir sind in Kerzers zu Hause», sagte ein anderer. Er glaube deshalb, eine kleine Fusion zwischen Golaten, Gurbrü, Wileroltigen und allenfalls noch Ferenbalm wäre besser, um später mit Kerzers zu fusionieren. «Denn mit einem Ja zur Fusion G6 ist das Thema Kerzes definitiv vom Tisch.»

Ein anderer Anwesender schlug vor, eine Fusion mit Kerzers zu prüfen, bevor im Januar über die Fortsetzung der G6-Fusion abgestimmt wird. «Denn die Hoffnung auf Kerzers könnte die Abstimmung in den drei Gemeinden zum Scheitern bringen.»

Laut Schweizer ist eine Abklärung bezüglich Kerzers weder zeitlich noch finanziell möglich. «Unser Auftrag war es, die Fusion G6 abzuklären, die gesprochenen Gelder sind zweckgebunden.» Er sei erstaunt, dass das Thema jetzt aufkomme und nicht bereits beim Entscheid zur Aufnahme der Fusionsgespräche eingebracht wurde. Grundsätzlich stünden aber jeder Gemeinde eigene Abklärungen offen.

Laut Ueli Rohrbach, ehemaliger Gemeindepräsident von Ferenbalm, war ein Kantonswechsel bereits 2004 Thema. «Damals kam man zum Schluss, dass es zu aufwendig ist.» Er ist überzeugt, dass G6 eine grosse Chance ist. «Und vor Laupen müssen wir uns auch nicht fürchten, der Landvogt ist nicht mehr dort», so Rohrbach.

Ein Zuhörer entgegnete, seit 2004 habe sich viel geändert. «Heute ist eine Fusion über die Kantonsgrenze eher möglich.» Dies zeigten auch die Gespräche zwischen Clavaleyres und Greng (die FN berichteten).

Kerzers verfolgt Gespräche

In Kerzers wird der Prozess mit Interesse verfolgt. «Wichtig ist, dass die gute Zusammenarbeit mit unseren Nachbarn weiterläuft», sagt Gemeindepräsidentin Susanne Schwander auf Anfrage. Falls es mit G6 nicht klappe, sei Kerzers für Gespräche offen. Unter den Gemeinden gäbe es aus ihrer Sicht kaum Hindernisse, «aber die Kantonsgrenze wäre ein harter Brocken. Egal, welche Gemeinde Seite wechseln würde, es gäbe grosse Diskussionen.»

Letzter Infoabend:Landgasthof Biberenbad, Biberen. Mi., 24. August, 20 Uhr.

Kommentar

Autor: Lukas Schwab

Vernunftehe oder Liebesheirat?

Die Informationsveranstaltung vom Dienstag in Wileroltigen hat gezeigt, dass die Fusion die Bewohner von Golaten, Gurbrü, Wileroltigen und Ferenbalm bewegt. Das zentrale Thema war, ob Laupen für sie der richtige Partner ist.

Diese Frage ist berechtigt. Die Einwohner von Golaten, Gurbrü, Wileroltigen und teilweise auch Ferenbalm sind nach Kerzers ausgerichtet: Ihre Kinder gehen dort zur Schule, die Verkehrswege führen in diese Richtung und die meisten kaufen in Kerzers ein. Politisch gibt es eine enge Zusammenarbeit. Im Gegensatz dazu haben die Bürger zu Laupen keine Beziehung, der Alltag führt sie nicht an die Sense.

Dass sie im Januar dennoch entscheiden müssen, ob die Fusion mit Laupen weitergehen soll, liegt alleine an der Kantonsgrenze. Obwohl diese heute nicht mehr unüberwindbar ist, stellt sie für Fusionen immer noch ein Hindernis dar. Der Kantonswechsel der einen oder anderen Seite wäre ein grosser Aufwand und das Resultat aufgrund der Emotionen ungewiss. Die Bürger der Kerzers-orientierten Gemeinden müssen sich deshalb zwischen Vernunft und Liebe entscheiden. Ein Nein würde die Hoffnung auf eine Heirat mit Kerzers am Leben erhalten, mit dem Risiko, dass sich diese nie erfüllt. Ein Ja zu Laupen wäre eine Vernunftehe: Diese wäre aus heutiger Sicht sinnvoll und gut umsetzbar. Auch wenn sie wohl kaum je zur grossen Liebe wird.

Die G6-Fusion zeigt für Golaten, Gurbrü und Wileroltigen Richtung Laupen, die Bürger orientieren sich aber nach Kerzers.Bild Corinne Aeberhard

Fusion G6: Gemeinde mit 5500 Einwohnern soll Laupen heissen

Die Fusionsgemeinde aus Ferenbalm, Golaten, Gurbrü, Kriechenwil, Laupen und Wileroltigen würde rund 5500 Einwohner und 2687 Hektaren Land umfassen. Laut dem Fusionsbericht werden Wappen und Name von Laupen übernommen, die Namen der einzelnen Dörfer bleiben bestehen. Sitz der Gemeindeverwaltung wird Laupen, der künftige Gemeinderat besteht aus sieben Mitgliedern, die nach einer vierjährigen Übergangsphase mit Vertretung aller Gemeinden nach Proporzsystem gewählt werden. Der Steuersatz soll 1,59 Einheiten betragen, das entspricht dem heutigen Satz von Laupen und Kriechenwil, der tiefer liegt als jener in den anderen vier Gemeinden.

Die Kindergärten Laupen, Wileroltigen und Vogelbuch werden weitergeführt. Die Primarstufe würde in Vogelbuch, Golaten, Gurbrü und Laupen unterrichtet, das Schulhaus Wileroltigen würde geschlossen. Dies wäre aufgrund des neuen Finanz- und Lastenausgleichs wohl auch ohne Fusion nötig. Bei der Oberstufe ändert sich nichts: Die Schüler gehen weiter in Laupen und Kerzers zur Schule.

Die bestehenden Zusammenarbeiten sollen auch bei der Feuerwehr und der Wasserversorgung wie bisher weiterlaufen.luk

Alle Infos unter www.fusion6.ch

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