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«Diese Orte entstehen ganz von selbst»

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Heute findet in Freiburg zum dritten Mal der Kulturtag statt, an dem sich Kulturakteure und andere Interessierte mit Fragen zur städtischen Kultur und Kulturpolitik befassen. Das diesjährige Thema lautet «Kulturelle Institutionen: neue Generation». Die 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmer befassen sich in vier Ateliers mit vier konkreten Projekten, die die Stadt derzeit entwickelt. Natacha Roos, Vorsteherin des städtischen Kulturamts, hat den FN mehr da­rüber verraten.

 

Natacha Roos, am heutigen Kulturtag der Stadt Freiburg geht es um eine neue Generation kultureller Institutionen. Warum braucht es diese?

Es geht nicht darum, sie zu kreieren, weil es sie braucht, vielmehr entstehen diese Orte ganz von selbst. Wir haben das Thema für die dritte Ausgabe des Kulturtags gewählt, um über vier konkrete Projekte zu sprechen, die die Stadt im Rahmen der regionalen Kulturpolitik Kultur 2030 entwickelt hat und die sich allmählich konkretisieren. Es ist ein greifbareres Thema als jene der ersten beiden Ausgaben. 2018 ging es um eine allgemeine Bestandesaufnahme im Rahmen von Kultur 2030, 2019 um die Frage nach einem möglichen kulturellen Überangebot. Dieses Jahr wollen wir durchatmen und uns mit etwas Handfestem beschäftigen.

Die Teilnehmer des Kulturtags werden sich in Ateliers mit vier Projekten beschäftigen, die die Stadt aufgegleist hat. Beim ersten geht es um eine städtische Kulturregie. Was steckt dahinter?

Dieses Atelier stiess bei den Anmeldungen tatsächlich auf das grösste Interesse. Es geht darum, leer stehende Läden und andere Räume für zeitlich begrenzte kreative Projekte zu nutzen und die Kultur so zu einem Motor zu machen, der zur Belebung der Stadt beiträgt. Erste Versuche hat es bereits gegeben, und sie verliefen positiv. Die Stadt könnte das Angebot und die Nachfrage koordinieren und zwischen Besitzern und Kulturschaffenden vermitteln. Wenn alles gut läuft, möchten wir gegen Ende Jahr damit starten.

Beim zweiten Projekt geht es um die Bibliotheken …

Der Arbeitstitel lautet «Futurothek», es geht um die Bibliothek der Zukunft. Diesen Sommer werden die französische Stadtbibliothek, die Deutsche Bibliothek und die Ludothek formell fusionieren. Wir werden die Räume im Bürgerspital nicht sofort zusammenlegen, unter anderem, weil derzeit noch viele Fragen zur künftigen Verfügbarkeit zusätzlicher Räume offen sind. Aber die drei Institutionen sollen anfangen, sich als eine Art Wohngemeinschaft zu verstehen, und allmählich zu einem zweisprachigen Ort der Begegnung und des Austauschs werden.

Das dritte Atelier befasst sich mit der Blue Factory als «Quartier im Wandel». Welche Rolle spielt die Kultur da?

Wir verstehen die Blue Factory nicht als Standort, sondern als echtes Quartier mit einem Quartierleben, in dem kulturelle und soziale Aktivitäten einen wichtigen Stellenwert haben. Wir wollen wissen, wie die Kultur in solche Orte eindringen und sie verändern kann. Martin Schick, der Kulturmanager der Blue Factory, wird dieses Atelier leiten.

Und schliesslich das vierte Atelier mit dem Titel «Kulturelles Momentum». Worum geht es hier?

Um die Frage, wie die Stadt von kulturellen Grossanlässen profitieren kann. Konkret werden 2021 zwei grosse Veranstaltungen nach Freiburg kommen: das Schweizer Theatertreffen im Mai und die Schubertiade im September. Unsere Vision ist, diese Anlässe zu nutzen, um in der ganzen Stadt ein Gemeinschaftsgefühl zu schaffen, wie es etwa bei «Tinguely 2016» der Fall war.

Sie sagten eingangs, viele neue Kulturorte entstünden ganz von selbst. Warum braucht es dann dieses Engagement der Stadt?

Die Stadt kann und soll die bestmöglichen Rahmenbedingungen schaffen, damit solche Initiativen und Projekte reifen und sich entwickeln können. Sie kann zum Beispiel dafür sorgen, dass die Auflagen für Veranstalter nicht zu streng sind, oder ihre Subventionskriterien überprüfen und gegebenenfalls anpassen.

Sind solche neuen Kulturorte eine Gefahr für die traditionellen Institutionen, oder hat es genug Platz für alle?

Am Kulturtag 2019 sind wir in dieser Frage zum Schluss gekommen, dass es in Freiburg kein Überangebot gibt; es gibt für alles eine Nachfrage und ein Publikum. Aber der Kuchen, den es zu verteilen gibt, wird natürlich nicht grösser. Hier ist die Kulturpolitik gefragt, die die groben Linien vorgeben soll. Grundsätzlich ist es gut, wenn Angebote auf natürliche Weise entstehen und auch wieder verschwinden. Die Stadt will nicht zu stark eingreifen, aber sie will dazu beitragen, dass sich Projekte mit Potenzial entwickeln können.

Zahlen und Fakten

Kulturakteure machen Kulturpolitik

Der Freiburger Kulturtag ging aus der Kulturkonferenz Freiburg und dem Programm Kultur 2030 hervor. Er fand 2018 zum ersten Mal statt und vereint Kulturakteure und andere Interessierte, die sich in Workshops, Vorträgen und Diskussionen mit der städtischen und regionalen Kulturpolitik befassen. Die dritte Ausgabe findet heute in der Blue Factory statt. Das Interesse war laut Natacha Roos gross; 120 Anmeldungen wurden berücksichtigt.

 

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