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Die Kirche kommt zu den Menschen

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«Wenn Sie mich vor drei Wochen gefragt hätten, ob ich einen Fernseh-Gottesdienst machen würde, hätte ich geantwortet, dass das nicht in Frage komme», sagt Bischofsvikar Pascal Marquard. So schnell können sich die Zeiten ändern. Zu Anfang dieser Woche hat er nämlich zusammen mit Rega TV ein Online- und Fernseh-Gottesdienst-Angebot für Deutschfreiburg auf die Beine gestellt.

Letzten Freitag hatte die Diözese von Lausanne, Genf und Freiburg angekündigt, dass aufgrund der Massnahmen des Bundes gegen die Covid-19-Pandemie sämtliche öffentlichen Gottesdienste abgesagt werden und gewisse Gottesdienste stattdessen über das Internet übertragen werden sollen. «Die Idee kam von Bischof Charles Morerod», sagt Marquard, der als Bischofsvikar für den deutschsprachigen Teil Freiburgs zuständig ist. «Es gibt bereits Angebote von Fernseh-Gottesdiensten und solchen, die man live streamen kann, aber nicht aus unserer Region», sagt Marquard. «Wir glauben aber, dass es wichtig für die Menschen von hier ist, Gottesdienste aus der Region zu empfangen mit Menschen, die sie kennen.»

Die Organisation war innerhalb kürzester Zeit aufgegleist. Yvette Haymoz von der Pfarrei Düdingen hatte Rega TV angefragt, ob sie beim Projekt Online- und TV-Gottesdienst mitmachen könnten, und stellte den Kontakt zwischen Programmleiter Nico Staub und Pascal Marquard her. «Wir haben sofort zugesagt und fanden das eine tolle Idee», sagt Nico Staub von Rega TV. Der Gottesdienst sollte live auf dem Sender Rega-TV sowie kostenlos in einem Livestream im Internet übertragen werden. «Wir verlangen nichts für unsere Dienstleistung. Es geht uns nicht um Profit, sondern da­rum, schnell zu helfen.»

Neue Leitung

«Ich habe mit unseren Kabelnetz-Mitarbeitenden geschaut, wie wir das aufgleisen können», führt Nico Staub aus. Da Kirchen nicht ans Kabelnetz angeschlossen sind, musste Rega TV eine Glasfaser-Leitung von der Kirche ins Studio in Düdingen bereitstellen. «Bei der Kirche Rechthalten war das am einfachsten machbar, weil in unmittelbarer Nähe ein Einspeisepunkt von uns liegt. So haben wir uns in Absprache mit dem Bischofsvikar für diesen Standort entschieden», erklärt Staub. Bischofsvikar Pascal Marquard ergänzt: «Rechthalten passt einfach. Die Kirche ist sehr schön, hat eine ideale Grösse, und die Pfarrei Recht­halten gehört zudem zu den ältesten Deutschfreiburgs.»

Die Techniker zogen das Kabel am Mittwoch von der Kirche zum Studio. In der Kirche selbst hat Rega-TV drei Kameras. Diese werden allesamt von aus Düdingen bedient; es ist also kein Kameramann vor Ort. «Eine der Kameras können wir sogar ferngesteuert hin und her bewegen», sagt Staub. So sorge man auch dafür, dass nicht zu viele Menschen auf einmal in der Kirche seien.

Seit Mittwoch ist die Installation einsatzbereit, ein erster Testlauf fand am Donnerstagabend statt. «Ich war am Anfang ziemlich nervös», sagt Pascal Marquard, der die Messe feierte. «Es lief aber sehr gut, auch wenn es sehr ungewöhnlich war, den Gottesdienst vor komplett leeren Kirchenbänken zu feiern.» Einige kleinere technische Probleme seien aufgetaucht, so sei etwa der Ton etwas verzögert gewesen. Dies habe Rega-TV jedoch bereits in den Griff gekriegt.

Jeden Tag live

Künftig wird jeden Tag ein Gottesdienst live übertragen, von Montag bis Samstag um 18  Uhr und sonntags um 10 Uhr. Die verschiedenen Seelsorgeeinheiten Deutschfreiburgs werden diese abwechselnd gestalten. Heute Abend wird dies das Team von Murten-Gurmels sein. Am Sonntag feiert Bischof Charles Morerod die Messe.

«In der Kirche vor Ort sind maximal fünf Personen: Seelsorgerinnen und Seelsorger aus der Region sowie die Sakristanin», sagt Pascal Marquard. Man achte auf die Hygiene und einen genügenden Abstand.

Die Kirche Rechthalten ist nun strikt geschlossen für die Öffentlichkeit. «Das ist natürlich etwas schade, aber wir sind schon auch stolz, dass die Messen aus unserer Kirche übertragen werden», sagt Martina Neuhaus-Achermann, Präsidentin der Pfarrei Recht­halten-Brünisried. Die Kirche von Brünisried sei aber jeden Tag offen für Menschen, die allein beten wollten, und das Buechechäppeli sei an den Wochenenden geöffnet.

«Gerade in der aktuell so unsicheren Zeit stellen wir fest, dass mehr Menschen in die Kirche kommen, um zu beten oder Kerzen anzuzünden», sagt Pascal Marquard. «Mit dem ­Livestream wollen wir den Kontakt zu den Menschen behalten.» Er habe schon einige Rückmeldungen erhalten, das Interesse sei definitiv da. Ob die Online-Gottesdienste auch weitergeführt werden, wenn reguläre Gottesdienste wieder erlaubt sind, kann Marquard momentan nicht sagen. «Vielleicht ist es tatsächlich ein Zukunftsmodell.»

Reformierte Kirche

«Die Kirchgemeinden organisieren sich neu»

Die Reformierte Kirche des Kantons Freiburg überlegt sich ebenfalls, wie sie den Kontakt zu den Gläubigen in der Corona-Krise aufrechterhalten kann. «Ich beobachte momentan viel Kreativität», sagt Pierre-Philippe Blaser, Präsident des Synodalrats der reformierten Kirchen. «Nach und nach organisieren sich die Leute um, so auch die Kirchgemeinden.»

Auch bei den Reformierten gibt es Bemühungen für ein Live-Streaming der Gottesdienste. «Wir haben das aber noch nicht organisiert, sagt Blaser.» Die Reformierte Kirche Freiburgs habe weniger Mittel und sei weniger zentral organisiert als die katholische Kirche. Momentan schaue jede Kirchgemeinde einzeln, wie sie über das Internet, aber beispielsweise auch mit Briefen oder Telefonaten die Gläubigen erreichen können. Die Kirchgemeinde Merlach etwa stellt Video-Aufzeichnungen der Gottesdienste an den Sonntagen und Feiertagen auf ihre Homepage, wie sie in einer Mitteilung schreibt. Sie hat zudem mit dem Pfarrer eine Seelsorge-Hotline eingerichtet.

«Wir beobachten, dass ein Bedürfnis nach den Angeboten der Kirche besteht, und wollen zeigen, dass wir da sind, auch wenn keine öffentlichen Messen mehr stattfinden», sagt Pierre-Philippe Blaser. Die reformierten Kirchen bleiben offen für das persönliche Gebet. «Weil unsere Kirchen meist kleiner sind als die katholischen, gilt es die Hygiene- und Abstandsregeln besonders klar einzuhalten», sagt Blaser.

Weitere Informationen: www.ref-fr.ch sowie www.ref.ch/digitale-kirchen

Zum Programm

So können Sie zuschauen

Die Messen der katholischen Kirche Deutschfreiburgs können Sie als Abonnent auf Rega TV im Fernsehen schauen. Haben Sie kein Abo, so können Sie den Livestream gratis im Internet schauen auf www.kath-fr.ch und www.diocese-lgf.ch/de sowie www.rega-tv.ch/livestream. Von Montag bis Samstag werden um 18 Uhr die heilige Messe und die Vesper über­- tragen, am Sonntag um 10 Uhr die Messe mit Orgelmusik und um 18 Uhr der Rosenkranz.

 

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