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«Der Wildtierkorridor würde zerstört»

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Gegen das Bauprojekt «Strassenanschluss Biomassenzentrum und Energiepark Galmiz» ist eine Sammeleinsprache von Pro Natura Freiburg, Pro Natura Schweiz, Birdlife Schweiz sowie der Stiftung Landschaftsschutz Schweiz eingegangen. Dies teilte die Gemeinde Galmiz gestern auf Anfrage mit. Das Baugesuch stammt vom Tiefbauamt des Kantons und von der Gemeinde Galmiz.

Ein neuer Anschluss an die Kantonsstrasse zwischen Galmiz und Sugiez ist geplant, weil die Kompostieranlage Seeland AG ihren Betrieb erweitern will und es damit mehr Verkehr gibt. Heute umfasst das Areal rund 17 500 Quadratmeter. Neu sollen auf einer Fläche von rund 66 000 Quadratmetern 14 Bauten und Anlagen entstehen. Vor rund einem Jahr lagen die Baugesuche für die erste Projektetappe und Änderungen im Planungs- und Baureglement von Galmiz öffentlich auf. Bereits dagegen erhoben Pro Natura Freiburg, Birdlife Schweiz und die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz Einsprache. Die Organisationen kritisierten insbesondere die Evaluation von Alternativstandorten.

Dass die Organisationen nun auch gegen den Strassenanschluss Einsprache erheben, «ist die logische Folge der Einsprachen, die wir gegen das Bauprojekt selber eingereicht hatten: Wir wissen ja noch gar nicht, ob das Zentrum wirklich an diesem Standort zu stehen kommt», sagte Christa Glauser, stellvertretende Geschäftsführerin von Birdlife Schweiz, auf Anfrage. «Es erstaunt uns, dass es bereits ein Baugesuch für einen Strassenanschluss gibt für ein Projekt, von dem noch gar nicht klar ist, ob es überhaupt kommt.»

Auengebiet und Flachmoor

Die Kompostieranlage liegt unmittelbar neben dem Chablais-Wald. Das Auengebiet und Flachmoor am Murtensee hat eine Grösse von 215 Hektaren und ist im Bundesinventar als Gebiet von nationaler Bedeutung aufgeführt. Es ist eines von drei Naturschutzgebieten am Murtensee und mit Abstand das grösste. Zudem befindet sich in dem Gebiet ein Wildtierkorridor von nationaler Bedeutung.

«Wenn die Amtsstellen diese Gegebenheiten von Anfang an anschauen und die im Gesetz vorgeschriebenen Pufferzonen beachten würden, müssten wir keine Einsprachen machen», sagte Glauser. Das Bundesgesetz gebe es seit rund 20  Jahren. Nachdem Galmiz die Einsprachen gegen das Baugesuch für den Energiepark abgewiesen hatte, habe Birdlife eine Beschwerde beim Kanton eingereicht, sagte Glauser.

Auch für Marc Vonlanthen, Präsident von Pro Natura Freiburg, macht es «keinen Sinn, jetzt mit dem Strassenprojekt weiterzufahren, wenn nicht klar ist, ob das Projekt wirklich dort realisiert wird». Pro Natura Freiburg sei sowieso grundsätzlich gegen den Standort: «Mit der Erweiterung der Anlage würde der wichtigste Wildtierkorridor zerstört.» Andere Standorte für das Bauprojekt seien nicht ernsthaft geprüft worden, ist Vonlanthen überzeugt. Auch Pro Natura Freiburg habe beim Kanton Beschwerde gegen die Abweisung der Einsprachen durch die Gemeinde Galmiz eingereicht.

«Wir sind der Meinung, dass das Bauprojekt an einem anderen Standort realisiert werden sollte», sagte Nicolas Petitat von der Stiftung Landschaftsschutz Schweiz. Und es sei wegen des laufenden Beschwerdeverfahrens verfrüht, die Strassenzufahrt an die Hand zu nehmen, wenn das Projekt dort möglicherweise gar nicht gebaut werde.

Eine Planung über Jahre

Für Christian Haldimann, Geschäftsführer der Kompostieranlage Seeland AG, sieht die Situation komplett anders aus: «Es ist unbegreiflich für mich. Ein Planungsbüro hat eine Standortevaluation durchgeführt und dabei rund 50 Standorte angeschaut», sagte Haldimann auf Anfrage. «Man kam zum Schluss, dass der gewählte Standort die beste Lösung ist für den Energiepark.» Es sei schade, dass die Naturschützer «so stur sind». Neun Jahre lang hätten der Kanton und Spezialisten die Sache studiert. «Wo sollen wir denn bauen?» Es seien doppelt so viele ökologische Ausgleichsflächen wie vorgeschrieben geplant. «Wie wollen wir denn unsere Ziele betreffend Abfall erreichen?»

«Wir sind der Meinung, dass das Bauprojekt an einem anderen Standort realisiert werden sollte.»

Nicolas Petitat

Stiftung Landschaftsschutz

Kanton

RUBD prüft und entscheidet über die Beschwerde

Die Naturschutzorganisation Birdlife Schweiz wirft den Ämtern des Kantons vor, dass sie die gesetzlich vorgeschriebenen Pufferzonen für das Bauprojekt in Galmiz nicht einhalten. Von der Raumplanungs-, Umwelt- und Baudirektion (RUBD) war gestern zu erfahren, «dass die RUBD im Rahmen der Genehmigung der verschiedenen Planungsverfahren die Gesetz- und Zweckmässigkeit des Vorhabens prüfen wird». Sie werde ebenfalls über die aktuell bei der RUBD hängige Beschwerde in diesem Verfahren entscheiden. Und: «Der Oberamtmann wird zu gegebener Zeit auch über die Baubewilligung zu entscheiden haben.»

emu

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