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«Unser Boden ist endlich»

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Im Alter von 29 Jahren schaffte der Murtner Markus Ith 2001 die Wahl in den Grossen Rat. Vor rund einer Woche trat er schliesslich aus dem Kantonsparlament zurück. Einiges habe sich in den vergangenen 18 Jahren im Parlament verändert. «Früher waren die Grossrätinnen und Grossräte thematisch breiter aufgestellt. Heute sind sie vermehrt spezialisiert», sagt er den FN. Das erleichtere die Kontaktaufnahme beim Schmieden von parteiübergreifenden Allianzen für Vorstösse. Die Parlamentarier würden zudem heute punkto Bekleidung weniger formal auftreten. «Die Krawatte verschwindet immer mehr. Aber das will ich nicht werten», sagt der 47-Jährige. Der konstant zunehmende Frauenanteil sei erfreulich. «Aber wir sind im Grossen Rat immer noch auf einem tiefen Niveau.» Bei den Wahlen 2016 schafften etwas über 30 Frauen den Sprung in das 110-köpfige Parlament.

Härte und Kollegialität

Nach seinen 18 Jahren im Kantonsparlament werde er die politische Auseinandersetzung vermissen. Diese zeichne die Schweiz aus. «Wir können politisch hart diskutieren, aber gleichzeitig ein sehr kollegiales Verhältnis pflegen über alle Parteigrenzen hinweg.» In Sachen Vorstösse sei er ein zurückhaltender Grossrat gewesen. «Ich habe entweder Anfragen oder Motionen eingereicht. In den 18 Jahren habe ich ein einziges Mal ein Postulat eingereicht.» Postulate würden häufig die Verwaltung beschäftigen, aber politisch nichts ändern.

Die vergangenen drei Jahre würden aus seiner Zeit im Grossen Rat herausstechen. 2016 und 2017 war Ith Vizepräsident des Parlaments und 2018 dessen Präsident. Der Austausch mit anderen Kantonen und die Besuche in den Parlamenten seien sehr interessant gewesen. «Da sah ich, wie unterschiedlich andere Kantonsparlamente funktionieren. Da nimmt man etwas mit und hat auch Freude, wenn man etwas weitergeben kann.»

Offen und einladend

Der Umbau des Freiburger Rathauses sei ein Thema, das ihm am Herzen liege. Hier könnten Räume geschaffen werden, in denen die Grossrätinnen und Grossräte ihre Geschäftspartner treffen könnten. Das würde die Vereinbarkeit des Amts mit den beruflichen Verpflichtungen verbessern. «Wenn wir wollen, dass das Milizsystem weiter funktioniert, müssen wir optimale Bedingungen für die Politiker schaffen», sagt Ith. Auch befürworte er die Umgestaltung des Gebäudes, damit es für die Bürgerinnen und Bürger offener und einladender wirkt.

Einen Vorsatz habe er nicht erfüllen können: «Ich hatte gesagt: Ich gehe nicht aus dem Grossen Rat, bevor ich nicht ein Gesetz abgeschafft habe. Das ist mir nicht gelungen.» Bei jedem neuen Gesetz solle man sich fragen, welche zwei anderen Gesetze man streichen könnte, sagt Ith.

Durch den Rücktritt aus dem Grossen Rat würden einige politische Verpflichtungen wegfallen. «Diese gewonnene Zeit will ich beruflich und privat einsetzen.» Unter anderem ist Ith Leiter der Geschäftsstelle des Vereins Zukunft Drei-Seen-Land, der diese Region, die für die Landwirtschaft und den Naturschutz wichtig ist, weiterentwickeln möchte. «Unser Boden ist endlich und kann nicht vermehrt werden. Dieses Projekt finde ich sehr spannend. Da ist viel Politik enthalten, aber auch andere Aspekte, zum Beispiel der Umgang mit Nahrungsmitteln.» Wirtschaftspolitik soll bei ihm weiterhin im Zentrum stehen. Ith verweist auf sein Mandat bei Friup, wo er Start-ups berät. «Ich bringe gerne Projekte vo­ran, muss aber nicht überall den Lead haben», sagt Ith.

Wandern und nichts tun

Auf privater Ebene würde er an den Wochenenden gerne wieder wandern, was früher wegen politischer Termine nicht möglich war. Auch laufe er regelmässig und nehme an Wettkämpfen teil. «Es braucht auch Zeiten, in denen man nichts tut. Das geht scheinbar; meine Frau kann das. Ich konnte das bis jetzt nie. Das muss ich noch lernen.»

Angesprochen auf seine politische Zukunft, verweist Ith auf seine Aktivität im Generalrat von Murten. Die Gemeinde als kleinräumiges Gefäss inte­ressiere ihn. Der Oberamtmann hingegen sei auf kantonaler Ebene aktiv. Dieses Amt sei für ihn «nicht uninteressant», aber sein Funktionsumfang sei in der Schwebe.

Zur Person

Vielfältige Aktivitäten

Während seiner Zeit am Kollegium Gambach in Freiburg habe er sein politisches Profil entwickelt, sagt Markus Ith. Damals sei die EWR-Diskussion ein grosses Thema gewesen. Für die FDP sitzt er seit 2000 im Generalrat von Murten und von 2001 bis 2019 sass er im Grossen Rat. In beiden Räten stand er der Fraktion vor. Er ist Vorstandsmitglied der FDP auf Kantons-, Bezirks- und Gemeindeebene. Derzeit ist er Präsident des Lions Club Murten, des OK für das Feldschiessen See 2020 in Galmiz und des OK des Kerzerslaufs. In der Seeband Muntelier spielt Ith Saxofon und Klarinette.

jmw

 

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