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Mit dem Bühnenbild entstand das Stück

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Auf den ersten Blick sieht die alte Industriehalle mitten in einem Wohnquartier in Ostermundigen gar nicht aus wie ein Ort, an dem Kultur Platz hat. Doch vor ein paar Monaten hat das Theater Madame Bissegger sie in Beschlag genommen. Seither ist dort, wo einst Armierungseisen hergestellt wurden, ein kreativer Spielplatz für diese Truppe entstanden.

Das neue Stück, das noch bis Ende August gespielt wird, trägt denn auch den Namen «Halt Halle». Es erzählt von einer Gruppe von Menschen, die an einer Bahnstation irgendwo im Nirgendwo ankommen und nicht so genau wissen, was sie da sollen und wie es weitergeht. Oder ist doch alles Teil eines grossen Plan? «Halt Halle» ist ein unterhaltsames Stück, das von verschrobenen Charakteren, absurden Dialogen und Slapstickeinlagen ebenso lebt wie von nachdenklich stimmenden Zwischentönen und der grossen Spielfreude der fünf Schauspieler.

Am Anfang war eine Vision

Eine dieser Figuren wir gespielt von der Sensler Schauspielerin Eveline Dietrich. Sie erzählt, wie sie und ihre Kollegen mit und in der Halle langsam ein Stück entwickelt haben. «Es war nichts da, als wir sie Mitte Februar bezogen.» Die Vision eines abgelegenen Bahnhofs von Ensem­ble­mit­glied und Regisseur Thomas Scheidegger bildete die Ausgangslage für das Bühnenbild. «Wir haben es nach einem Modell gebaut. Alle haben angepackt», sagt Eveline Dietrich. Sie sei zwar nicht gerade versiert im Bauen, «doch ich bin eine gute Handlangerin».

Während dieser Arbeit seien nach und nach Ideen für das Stück gekommen. «Wir haben spintisiert, improvisiert und die Figuren entwickelt, uns ihren Charakter angeeignet und versucht, uns vorzustellen, wie es in dieser Zwischenwelt sein könnte.» Das sei ein sehr spannender Prozess gewesen. Erst drei Tage vor der Premiere sei das eigentliche Stück zu Papier gebracht worden, «und wir haben immer noch Textänderungen vorgenommen». Jedes Mal, wenn sie das Stück nun spiele, mache es mehr Spass, weil sie nun intuitiv handle und nicht mehr überlegen müsse.

Verstanden werden

Wie schon in früheren Produktionen von Madame Bis­segger kommen beim Charakter von Eveline Dietrich auch dieses Mal ab und zu die Sensler Wurzeln durch. «Fertiga Schiisdräck!», sagt ihre Figur etwa an einer Stelle, um ihren Frust auszudrücken. Sie bekomme immer wieder positive Rückmeldungen zu ihrem Dialekt, sagt sie. «Ich musste mit Regisseur Thomas Scheidegger darüber verhandeln, welche Ausdrücke ich verwenden darf und welche nicht, damit man mich versteht.»

Apropos verstehen: In einer so grossen Halle aufzutreten, sei eine Herausforderung, sagt sie. «Wir mussten lernen, mit dem Hall umzugehen, und üben, so zu reden, dass man uns überall auf der breiten Tribüne versteht.»

Die Bühne ist grosszügig angelegt, das Gelände weitläufig. Die fünf Schauspieler legen zum Teil weite Strecken zurück – ein rechtes Fitnessprogramm jeden Abend. «Ich mache sportlich eigentlich wenig – ausser, dass ich mit dem Velo zum Theater fahre», sagt Eveline Dietrich. Doch sei die Aufbauarbeit in der Halle mit grosser körperlicher Arbeit verbunden gewesen. «Wir haben so eine gewisse Kondition aufgebaut.»

Balance behalten

Das Stück ist mal lustig, mal nachdenklich, mal abstrakt und mal realitätsnah. «Das ist das Spannende am Theater, beides zu haben. Aber es ist auch eine Herausforderung, etwas zu spielen, das man nicht erklären kann – das Menschliche und Zwischenmenschliche gut rüberzubringen», sagt Eveline Dietrich.

«Halt Halle» vom Theater Madame Bissegger, Ostermundigen, noch bis Ende August. Weitere Infos: www.madamebissegger.ch

«Wir haben spintisiert, improvisiert und die Figuren entwickelt.»

Eveline Dietrich

Schauspielerin

Zur Person

Seit 1998 bei Madame Bissegger

Die Schauspielerin Eveline Dietrich hat die Theater- und Clownschulen von Pierre Byland in Locarno und von Philippe Gaulier in Paris besucht. Seit 1998 gehört sie zum Ensemble des Theaters Madame Bissegger. Zudem ist sie seit 2001 mit Robert Stofer als Duo Jobert & Pancetta unterwegs und seit 2010 auch mit verschiedenen Solonummern. Die 49-Jährige ist in Alterswil aufgewachsen und lebt heute in Bern.

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