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Viele Ideen für ein belebteres Dorfzentrum

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«Unsere Erwartungen sind weit übertroffen worden. Wir sind überwältigt vom Erfolg», sagte ein zufriedener Plaffeier Ammann Otto Lötscher am Samstag nach dem Auftaktanlass zu Plaffeien23 mitten auf dem Dorfplatz. Gehofft hatte der Gemeinderat auf etwa 50 Interessierte. Gekommen sind schliesslich gut 80  Personen zum Start um 10  Uhr und weitere zwei Dutzend im Laufe des Vormittags. «Es ist eine grosse Begeisterung zu spüren. Man merkt, dass den Leuten das Dorf am Herzen liegt, und es ihnen wichtig ist, was damit geschieht», so der Syndic.

Was gefällt und was nicht

Otto Lötscher freute sich über die vielen Inputs, die bereits vor dem Anlass via soziale Medien und Website eingegangen waren. Das Planungsbüro Planval, das die Gemeinde für diesen für Plaffeien neuen Weg eines Mitwirkungsprojekts beigezogen hatte (die FN berichteten), hat diese auf Plakaten zusammengefasst. So war etwa in der Rubrik «Das gefällt mir» zu lesen, dass Plaffeien gute Einkaufsmöglichkeiten habe, das Dorf idyllisch sei, viele aktive Vereine habe und ein grosser Zusammenhalt zu spüren sei. Zudem unterstütze die Gemeinde Kultur, Sport und Gewerbe gut.

Bei «Das gefällt mir nicht» wurde zum Beispiel «Viel Verkehr und Autos um die Kirche» angemerkt, oder es hiess «Tote Hose nach 20 Uhr». Fehlende Angebote für Kinder und Treffpunktmöglichkeiten für Jugendliche wurden weiter bemängelt oder auch die «mässige Qualität bei den Gasthöfen». Aus dieser Auslegeordnung hat das Planungsbüro zwölf Bedürfnisse formuliert.

Neuralgische Punkte

Doch allzu viel Theorie gab es an dieser Veranstaltung im kleinen Festzelt mitten auf dem Dorfplatz nicht. Die Bürger begaben sich schliesslich, aufgeteilt in zwei Gruppen, auf eine kleine Ortstour, um spezifische Punkte anzuschauen, wo möglicherweise Handlungsbedarf besteht. Für einige Bürgerinnen und Bürger wohl eine ungewöhnliche Art und Weise, mitten an einem Samstagvormittag durch ihr Dorf zu spazieren.

Dütschbach einbeziehen

Eine Gruppe war mit Vize-Ammann Armin Jungo unterwegs. Erste Station war der kleine Park zwischen der Vorderseite der Kirche in Richtung Dütschbach. «Hier hat es einen Brunnen, Schatten und Sitzgelegenheiten. Was fehlt, was müsste man ändern?» Er musste nicht lange nachfragen, die Ideen sprudelten nur so: «Man sollte den Park öffnen in Richtung Dütschbach und diesen miteinbeziehen», sagte ein Teilnehmer. «Ein Kneippweg wäre schön», ergänzte eine Teilnehmerin. Es fehle ein Tisch, eine Feuerstelle, ein Pétanqueplatz wäre schön oder auch ein Pavillon, oder eine kleine Arena für Aufführungen. Doch angesichts des kaum zu überhörenden Verkehrslärms schüttelten einige aus der Gruppe den Kopf. «Es wäre eine gute Lage für einen generationenübergreifenden Begegnungsplatz, zumal das Pflegeheim sehr nahe ist», so ein weiterer Vorschlag.

Der nächste Halt der Gruppe ist vor dem Restaurant Alpenklub. Armin Jungo muss gegen den Strassenlärm ankämpfen bei seiner Frage nach Aufwertungsideen für diese Ecke des Dorfzentrums, wo je nach Stosszeiten bis zu vier grosse Busse stehen. «Diese Betonebene neben dem Geschäftshaus ist sehr unschön. Vielleicht ist das der Ort für ein Begegnungszentrum oder Räumlichkeiten für Bibliothek und Ludothek», sagt eine Teilnehmerin. «Oder ein Infobüro für Touristen», meint eine andere. Jemand aus der Gruppe vermisst verkehrsberuhigende Elemente, ein anderer schlägt eine Insel vor, mit der man den Bushalteplatz zur Strasse abgrenzen könnte. Ob diese bei Grossanlässen wie dem Alpabzug oder dem Plaffeienmarkt nicht im Wege stehen würden, fragt ein anderer. «Das Kino wieder beleben», so ein weiterer Vorschlag. «Oder auch die alte Kegelbahn – gibt es die überhaupt noch?» «Etwas für die Jungen», schlägt eine Frau vor.

So geht es munter weiter, auch beim Halt auf der Strasse Kurschürliweg/Buchenweg. «Die Leute parkieren hier auf der Strasse, der Fussgänger weiss nicht so genau, wo er sicher unterwegs sein kann», sagt Armin Jungo einleitend. Das empfinden auch viele aus der Gruppe so. Ein Vorschlag lautet, in dieser Strasse eine Zone zu machen, in der nur Zubringerdienst gestattet ist. Andere sehen Potenzial für Verkehrsberuhigungsmassnahmen. «Man könnte eine Begegnungszone schaffen, in der Fussgänger Priorität haben, vielleicht mit einer optisch gut ersichtlichen Abgrenzung.»

Letzte Station ist beim Glascontainer neben dem Restaurant Goldenes Kreuz: Hier kommen die Ideen anfangs nur zögerlich. «Am ehesten ein grösserer Parkplatz», meint einer, und eine Frau ergänzt: «Dann könnte man die Parkplätze in der Kirchstrasse aufheben und dort eine Begegnungszone machen.» Dies sei die Voraussetzung, um den Dorfkern aufzuwerten.

Feedback positiv

«Es war bereichernd, zu spüren, wo der Schuh drückt», fasst Vize-Ammann Armin Jungo seinen Eindruck nach dem Rundgang zusammen. Die Aussagen der Teilnehmer seien teils auch eine Bestätigung von bereits bestehenden Ideen. «Ich bin positiv überrascht, dass sich viele Teilnehmer für eine Verkehrsberuhigung auf der Kirchstrasse ausgesprochen haben. Vielleicht ist eine Zone mit Tempo 20 das Ei des Kolumbus.»

Sechs Arbeitsgruppen

Aus den zwölf Bedürfnissen, die sich aus Interviews, Kommentaren, E-Mails und SMS ergeben hatten, haben die Teilnehmer am Samstag sechs prio­risiert. Favorit war «Raum und Sicherheit für Fussgänger». Die weiteren Themen: Treffpunkte für Jugendliche, höhere Qualität der öffentlichen Plätze und ein schöneres Dorfbild, weitere Freizeitinfrastruktur, ein Angebot für Eltern mit Kindern im öffentlichen Raum. Das letzte – gute Rahmenbedingungen für ein vielfältiges Gewerbe – wurde nach der Diskussion zusätzlich aufgenommen. Projektleiter Lorenz Kurtz bezeichnete das Interesse am Projekt als «überwältigend». Je zwischen sieben und zehn Personen hätten sich für die sechs Arbeitsgruppen eingeschrieben, um die Themen bis zum Herbst weiterzubearbeiten. Seine Erwartungen seien übertroffen worden. «Ich wollte viele Teilnehmer, eine gute Stimmung und hoffte, eine Aufbruchstimmung zu spüren. Diese Ziele haben wir erreicht.»

Reaktionen

«Der Gemeinde etwas zurückgeben»

«Weil es mir nicht egal ist, was mit dem Dorfzen­trum passiert», sagte der Plaffeier Lukas Spring am Samstag auf dem Rundgang auf die Frage, warum er beim Projekt Plaffeien23 mitmache. Er habe den Eindruck, dass einige Ideen bereits in den Köpfen der Leute geschlummert hätten und nun ausgesprochen würden. Er sei auch überzeugt, dass das Projekt gelinge. «Ich finde es super, dass die Gemeinde diesen Weg geht.»

Ähnlich sieht es Joel Chambettaz. Er hat am Projekt teilgenommen, obwohl er kein Bürger von Plaffeien ist, sondern in St. Ursen wohnt. «Das Projekt geht mich und meine Kollegen nur indirekt etwas an. Wir sind Mitglieder der Guggenmusik und wollen als Verein am Dorfleben teilnehmen und mitreden, wie das Dorfzen­trum attraktiver gemacht werden kann. Wir bekommen als Verein viel von der Gemeinde, dürfen die Lokalitäten verwenden, unsere Anlässe durchführen und erhalten die Bewilligungen. Heute ist der Tag, etwas davon an die Gemeinde zurückzugeben.»

im

 

«Ich bin positiv überrascht, dass sich viele für eine Verkehrsberuhigung auf der Kirchstrasse ausgesprochen haben.»

Armin Jungo

Vize-Ammann Plaffeien

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