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Den WM-Titel zum Greifen nahe

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Von densechzehnGasballons, die am Freitagabend imsüdwestfranzösischen Pau gestartet sind, befanden sich gestern Abend um 20 Uhr nur noch einer in der Luft: der Freiburger Ballon FR Challenge. Zu diesem Zeitpunkt hatten die beiden Piloten Nicolas Tièche und Laurenz Sciboz rund 130 Kilometer weniger zurückgelegt als die bis dahin führenden Schweizer Kurt Frieden/Pascal Witprächtiger, die nach rund 70 Stunden Flugzeit und 2080 zurückgelegten Kilometern im Nordosten Polens nahe der weissrussischen Grenze landeten. Sämtliche Konkurrenz war am Boden, die Freiburger hatten es in den eigenen Händen, den Gordon-Bennett-Cup–die Weltmeisterschaften im Gasballonfahren–zu gewinnen.

Entscheidung in der Nacht

«Die beiden Piloten sind zwar müde, die Motivation ist aber sehr gross», sagte Jacques-Antoine Besnard, Rennleiter der in Freiburg stationierten Kommandozentrale, die den FR Challenge mit Informationen versorgt. Die Müdigkeit war gestern auch Besnard anzusehen. «In den letzten 60 Stunden habe ich höchstens dreimal drei Stunden geschlafen. Aber jetzt, mit dem Sieg vor Augen, vergessen alle die Müdigkeit. Wir wollen diesen Sieg.»

Die Aufgabe, die sich den Freiburgern stellte, war indes schwierig. Um den Schweizer Konkurrenten von der Spitze zu verdrängen, musste das Ziel sein, die Durchfahrt nach Litauen zu schaffen und so nordöstlicher als der Führende zu landen. Das Problem dabei: Die Durchfahrt nach Litauen ist nur 60 Kilometer breit und führt zwischen Weissrussland und der russischen Exklave Oblast Kaliningrad hindurch. Für beide Länder gilt ein striktes Überflugverbot. Sollten die Piloten zu weit nach Osten oder Westen abdriften und den russischen oder weissrussischen Luftraum durchqueren, würden sie nicht nur disqualifiziert, sondern riskierten gar, abgeschossen zu werden. Am 12. September 1995 war es bereits einmal zu einem tödlichen Zwischenfall gekommen, als die weissrussische Luftwaffe einen Ballon, der am Gordon-Bennett-Cup teilnahm, vom Himmel schoss.

Grosse Manöver lagen für die Freiburger nicht mehr drin, zu wenig Sand hatte der Ballon noch an Bord. Mit Geschwindigkeiten um die 20 km/h flog der FR Challenge langsam, aber kontinuierlich dem Weltmeistertitel entgegen und dürfte diesen–wenn kein Unglück passiert–heute im Verlaufe der Nacht gewonnen haben. «

Spannender Rennverlauf

Für eine erste Bestmarke hatten am Sonntagabend die spanischen Piloten Gonzalez/Aguirre gesorgt. Sie landeten nach rund 44 Stunden 2056 Kilometer weg vom Startpunkt im Osten Polen. Wie auch die Piloten von USA II nutzten die Spanier die kräftigen Winde auf über 5000 m, um sich mit Geschwindigkeiten von bis zu 100 km/h gegen Osten treiben zu lassen. Weil beim Gordon-Bennett-Cup aber nicht die Geschwindigkeit, sondern die zurückgelegte Distanz über Sieg und Niederlage entscheidet, wurden die Spanier im Verlaufe des gestrigen Tages von der Spitze abgelöst.

Der Ballon GER I mit den Vorjahressiegern Wilhelm Eimers und Matthias Zenge übertraf nach einer abenteuerlichen Fahrt die Spanier als Erster. Die Deutschen hatten eine riskante Strategie gewählt und versuchten nach Skandinavien zu fliegen, obwohl sich von Norden her eine Schlechtwetterzone in Richtung europäisches Festland bewegte. Die gleiche Strategie hatten auch Frankreich I und Frankreich II, Deutschland II und Belgien II gewählt. Anders als diese vier Ballone, die keinen Weg durch die Gewitter fanden und landen mussten, schaffte es Eimers, seinen Ballon heil aus der Gewitterzone zu manövrieren und Kurs Richtung Polen aufzunehmen. «Wir hatten uns gegen diese Strategie entschieden, weil wir es als zu gefährlich erachteten», sagt gestern Jacques-Antoine Besnard. Hätte es ein Ballon durch die Gewitterzone geschafft, wäre ihm die Route nach Skandinavien offen gestanden und der Sieg kaum zu nehmen gewesen. «Es ist ein Rätsel, wie es der deutsche Ballon geschafft hat, heil da durchzukommen», zollte der Freiburger RennleiterJacques-Antoine Besnard den Deutschen Respekt.

Die Flugrichtung war fürEimers, der als erfahrenster Gasballonfahrer der Welt gilt, allerdings nicht optimal. Sein Ballon geriet zu südlich und musste am frühen Abend nach 2071 Kilometern nahe der weissrussischen Grenze absetzen.

Schweiz I übernimmt Führung

Drei Stunden durften sich die Deutschen als Sieger fühlen. Dann flogen die Schweizer Kurt Frieden/Pascal-Witprächtiger an die Spitze. Wegen der Sonnenerwärmung zog es den Schweizer Ballon in die Höhe, wo es ihn wie Eimers/Zenge stark nach Südosten trieb. Der Ballon SUI I schaffte es aber, etwas nördlicher zu landen als die Deutschen davor. Es war eine knappe Angelegenheit: Nach 2080 zurückgelegten Kilometern gaben neun Kilometer den Ausschlag zugunsten der Schweizer.

Auf der Homepage der FNwww.freiburger-nachrichten.chfinden Sie alle Informationen zum Freiburger Ballon und zum Gordon-Bennett-Cup.

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