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0,8 Sekunden fehlten der Schweiz

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Autor: frank stettler

6800 Fans strömten gestern bei sommerlichen Temperaturen in die Eishalle St. Leonhard, um in erster Linie die zahlreichen NHL-Stars im Kader der Kanadier, aber auch die beiden Freiburger Benjamin Plüss und Julien Sprunger im Dress des Nationalteams zu begutachten. Den Gottéron-Stürmern war am Ende ein unterschiedliches Los beschieden. Während Ersterer ein Assist zum einzigen Treffer der Schweizer beisteuerte, schied der andere während des zweiten Drittels verletzt aus. Nach einem unnötigen Check eines Kanadiers fiel Sprunger unglücklich mit dem Hinterkopf auf das Eis. ««Wir hoffen, dass es nicht allzu schlimm ist. Aber wir wollten in erster Linie kein Risiko eingehen», sagte Nationaltrainer Sean Simpson. Die nächsten Tage werden weisen, ob die WM-Teilnahme des Freiburgers, der in seiner Karriere bereits diverse Hirnerschütterungen verkraften musste, gefährdet ist. Plüss seinerseits war mit seiner Leistung zufrieden: «Die Linie mit mir, Daniel Rubin und Morris Trachsler hat gut harmoniert.» Damit lieferte der Flügelspieler weitere Argumente im Kampf um ein WM-Ticket.

«Wir hatten Glück»

Dass die Schweizer, die eine beherzte Vorstellung lieferten, am Ende als Verlierer vom Eis mussten, war mehr als ärgerlich. Zwei Minuten vor Ende verwertete Rubin eine der unzähligen Chancen zum 1:0. Die Kanadier warfen in der Folge ohne Torhüter alles nach vorne und wurden 0,8 Sekunden (!) vor der Schlusssirene belohnt. Jordan Eberle von den Edmonton Oilers verwertet einen der wenigen Abpraller des ausgezeichnet spielenden Reto Berra im Tor der Schweizer.

«Wir suchten einen Weg, um den starken Goalie zu bezwingen», sagte John Tavares, die Nummer 1 im NHL-Draft 2009. «Eberle hatte dann Glück, dass der Rebound auf seine Schaufel fiel.» Es sei nicht einfach gewesen, gegen diese starken Schweizer zu spielen, so der Teamkollege von Mark Streit bei den New York Islanders weiter. «Wir sind erst drei Tage als Team zusammen und die Beine von der langen Reise noch ein wenig müde.» Dass sich die Kanadier doch noch durchsetzten, lag an der Kaltblütigkeit Eberles, der als Einziger im Penaltyschiessen skorte.

Streit optimistisch

Mark Streit, Captain der Islanders und der Schweizer Nati, haderte mit dem Ausgang der Partie. «Dieses Spiel müssen wir natürlich nach Hause bringen. Die Niederlage ist nicht akzeptabel.» Dies unterstreicht die gestiegenen Ansprüche der Schweizer. Die Zeiten der ehrenvollen Niederlagen – selbst gegen Kanada – sind passe. Die Eidgenossen boten den Nordamerikanern gestern über die gesamte Spieldauer Paroli – auch physisch. Bei einem krachenden Check von P.K. Suddan zog nicht etwa «Opfer» Luca Sbisa, der zusammen mit Streit ein Schweizer NHL-Back-Paar bildete den Kürzeren, sondern der Spieler der Montreal Canadiens. Suddan schied verletzt aus. Dass sein Team in punkto Härte mithalten kann, ist für Streit nur ein positiver Aspekt unter vielen. «Wir haben ein intaktes Team. Was mir besonders gefällt ist, dass wir vier ausgeglichene Blöcke stellen. Dies stimmt mich optimistisch für die WM.» Verbesserungspotenzial haben die Schweizer gewiss noch, besonders im Powerplay. «Da muss eindeutig mehr kommen», so Teamleader Mark Streit.

Bereits morgen treffen Kanada und die Schweiz wieder aufeinander. Für die Equipe von Simpson ist es der letzte Test vor der WM, welche am 5. Mai mit der Partie gegen Kasachstan startet. Marc Methot von den Columbus Blue Jackets verspricht für diese Hauptprobe eine verbesserte kanadische Mannschaft. «Wir haben uns jetzt ein Stück weit an die grösseren Eisflächen gewöhnt. Jetzt müssen wir uns steigern. Die Schweiz ist ein starker Gegner, der schnell spielt. Dennoch dürfen wir uns nicht so auf der Nase rumtanzen lassen, wie es heute manchmal der Fall gewesen ist.»

Julien Sprunger schied im zweiten Drittel mit Verdacht auf eine leichte Gehirnerschütterung verletzt aus.Bild Vincent Murith

Telegramm

Schweiz – Kanada 1:2 (0:0, 0:0, 1:1, 0:0) n.P.

Freiburg. – 6800 Zuschauer (ausverkauft). – SR: Kurmann/Reiber, Arm/Küng. Tore:59. (58:03) Rubin (Trachsler, Benjamin Plüss) 1:0. 60. (59:59) Eberle (Duncan) 1:1 (ohne Torhüter). – Penaltyschiessen: Damien Brunner – (daneben), Benn – (daneben); Niederreiter – (gehalten), Eberle 0:1; Romy – (gehalten).Strafen:3-mal 2 Minuten gegen die Schweiz, 6-mal 2 Minuten gegen Kanada.

Schweiz: Berra; Streit, Sbisa; Seger, von Gunten; Du Bois, Bezina; Blindenbacher, Philippe Furrer; Niederreiter, Ambühl, Wick; Rubin, Trachsler, Benjamin Plüss; Damien Brunner, Romy, Simon Moser; Sprunger, Monnet, Rüthemann; Bieber.

Kanada:Dubnyk; Phaneuf, Methot; Subban, Duncan; Bouwmeester, Schenn; Ryan Murray; Eberle, Nugent-Hopkins, Benn; Sharp, Tavares, Skinner; Purcell, O’Reilly, Kane; Ladd, Mitchell.

Bemerkungen:Schweiz ohne Stephan, Grossmann, Liniger, Hollenstein (alle überzählig) und Flüeler (Ersatztorhüter). Kanada ohne Getzlaf (noch nicht im Team), Perry und Vlasic (beide geschont).

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