Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

16 Jahre das «Quartierlädeli» geführt

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

16 Jahre das «Quartierlädeli» geführt

Ueli Heiniger, Leiter des «Zischtigsclubs», lässt hinter die Kulissen blicken

Im «Zischtigsclub» bringt er sie alle ins Spiel, die Alphatierlis, Haupt- und Nebendarsteller, wie er sie nennt: Ueli Heiniger leitet den «Club» seit 16 Jahren. Ende Juli geht er in Pension: Zum Schluss lässt sich der Moderator nochmals auf die Finger schauen.

Von IRMGARD LEHMANN

Er fegt alles weg, was nach blosser Sprechgewohnheit klingt, frägt nach, wenn pauschale Aussagen das Nachdenken zu verhindern suchen. In solchen Momenten neigt sich Ueli Heiniger, Leiter und Gründer des «Zischtigsclubs», seinem Gesprächspartner zu, mit eindringlichem Blick, stellt kurze Fragen, spricht zögernd, langsam, so als wären ihm die Worte erst gleich eingefallen. «Menschen, die was zu sagen haben, sprechen langsam», sagte er irgendwann in einem Interview.

Ein «Quartierlädeli» …

Ueli Heiniger, der seit vielen Jahren in der Altstadt von Murten wohnt, leitet den «Zischtigsclub» seit 16 Jahren. 881 Sendungen sind es inzwischen. «Ja, ein Quartierlädeli habe ich geführt und gleichzeitig den grössten Club der Schweiz», lacht er und freut sich wie ein gefitzter Lausbub über die gelungene Aussage. Typisch Heiniger. «Ja, genau das ist es, wenn ich an die Konkurrenz des Deutschen Fernsehens denke.»

Der «Zischtigsclub» ist tatsächlich die älteste Talksendung des Schweizer Fernsehens. Sie konnte sich über 16 Jahre halten mit einer stetig steigenden Zuschauerzahl. Die durchschnittliche Quote liegt bei 220 000 Zuschauern.
Ja, und jetzt müsse er das «Lädeli» halt jemand anderem überlassen, nimmt er den Faden wieder auf. Wäre er also lieber noch ein bisschen geblieben? Eigentlich schon, gesteht er ohne Umschweife. Denn die Arbeit habe ihm enorm Spass gemacht und er habe viel Freiheit und Unterstützung genossen. Im Fernsehen gilt jedoch die Regel mit 62 zu gehen. Inzwischen ist Heiniger der älteste Moderator.

… und der Detailhändler

Aber um den Kick sei er auch froh. «So muss sich der Detailhändler endlich was anderes einfallen lassen.» Was denn? «Irgendwas.» Ob es auch konkreter ginge? «Halt irgendwas», sagt er in seiner bekannt väterlichen Manier. Und wieder kneift er die Äuglein zusammen, lacht auf den Stockzähnen und man weiss, dass jegliches Fragen sinnlos ist.

Komplimente und immer ein «Aber»

Heiniger, ein Medienstar ausserhalb des Showbusiness, der immer noch Fanpost erhält. Ob er sich an etwas Ausgefallenes erinnern möge? «Ja, einmal hat an meinem Veston ein Knopf gefehlt und prompt hat sich eine Zuschauerin gemeldet und sich anerboten den Knopf gleich anzunähen.» Heiniger sagts und schmunzelt wie gewohnt.

Zuneigung erfährt er aber auch auf der Strasse. Da dreht sich ab und zu einer oder eine nach ihm um und deckt ihn mit Komplimenten ein, dem allerdings meist ein «Aber» folgt: «Dir machets guet, aber heit er no nie überlegt, dass …» Solches und Ähnliches höre er oft. Meistens folge dann auch noch der Nachsatz: «Wenn ihr noch jemanden braucht, so wäre ich gerne bereit …»

Menschen sind anstrengend

Nach der Sendung des «Zischtigsclubs» sucht Heiniger jeweils seine Stammbeiz auf. Auch nach Mitternacht. Denn ans Schlafen sei nicht zu denken. Er sei meistens total aufgedreht. Menschen sind anstrengend. «Erfreulicherweise», fügt der Moderator bei. «Leute, die auf einmal solche Angst haben und nichts mehr sagen, obwohl sie so viel zu sagen hätten, machen mich nudelfertig. Aber auch Alphatierlis, die jeden überrennen, oder Politiker, die zu allem und jedem ihren Senf abgeben, können ganz schön aufreibend sein», gesteht Heiniger.

Und das ist nicht recht so? Nein, seine Aufgabe sei es, die Gäste zur Ich-Aussage zu animieren. «Darum mag ich auch keine Diplomaten im Club. Sie sind keine guten Gesprächspartner, weil sie eben alles diplomatisch sagen.»

«Neugierde und
Geschichten erzählen.»

Der «Zischtigsclub» will denn auch keine Lösungen bringen, sondern zum Denken anregen. «Die Talksendung zeigt einen Ausschnitt aus einer gegenwärtigen Situation», erklärt Heiniger.

Und was war all die Jahre die Triebfeder? «Neugierde und Geschichten erzählen.» Neugierde als Eintrittskarte auf dem Weg zum Interesse? «Vielleicht.»
So wird der Mann mit der grauen Mähne und dem fragenden Blick bestimmt weiterhin auf Leute zugehen, ihren Geschichten zuhören, um auf immer wieder gestellte Fragen eine Antwort zu bekommen.

Meistgelesen

Mehr zum Thema