Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

270 Jahre altes Wunderwerk der Technik

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Uhren können viel mehr, als einfach nur die Zeit anzeigen. Das gilt nicht nur für heutige Smartwatches, sondern war auch schon im 18. Jahrhundert so. Ein besonders eindrückliches Beispiel ist in der Dauerausstellung des Museums für Kunst und Geschichte Freiburg zu sehen. Es handelt sich um eine kalendarische Uhr, die einst in der Freiburger Staatskanzlei hing. Ihre Vorderseite ist hübsch gestaltet und kunstvoll bemalt; auf der Rückseite finden sich zwei Werke, ein Uhrwerk und ein kalendarisches Werk. «Es ist für jene Zeit höchst bemerkenswert, was die Uhr alles anzeigen konnte», sagt Konservator Stephan Gasser. Tatsächlich weist die Uhr ein grosses und vier kleine Zifferblätter auf, dazu mehrere kleine Fenster mit verschiedenen Angaben. Schon das Hauptzifferblatt zeigt nicht nur die Zeit an. Es hat vielmehr vier Zeiger, von denen zwei die Uhrzeit in Stunden und Minuten angeben, allerdings auf einem Stundenring von vierundzwanzig, nicht wie heute üblich zwölf Stunden. Der sogenannte Drachenzeiger mit zwei gegenüberliegenden Spitzen ermöglicht das Ablesen von Sonnen- und Mondfinsternissen. Ein weiterer Zeiger mit einem Loch zeigt den Stand der Sonne im Tierkreis an, lässt also das jeweilige Sternzeichen ablesen.

Mit den Sternzeichen haben auch die vier kleinen Zifferblätter zu tun: Sie zeigen die fünf im frühen 18. Jahrhundert bekannten Planeten an: Jupiter, Saturn, Venus, Merkur und Mars. Die Uhr zeigt, in welchem Sternzeichen sich jeder Planet gerade befindet; eine Information, die damals für die Menschen wichtig war. In neun kleinen Fensterchen lassen sich weiter verschiedene kalendarische Angaben ablesen: Jahr, Monat und Tag; der Sonnen- und der Mondzyklus; Sonnenauf- und Sonnenuntergang; feste und bewegliche Feiertage.

Fehler in der Mechanik

Der Uhrmacher, der die Uhr hergestellt hat, ist unbekannt. Die Uhr muss gegen 1747 entstanden sein, dem ersten Jahr auf der ursprünglichen Jahrzahlscheibe. Aus der gleichen Zeit stammen die qualitätsvollen Malereien der Planetenzifferblätter. Beim Uhrwerk handelt es sich um eine sogenannte Comtoise aus der Zeit um 1730. Um 1794 hat der Mechaniker-Mönch Dom Jean-Josef Hermann aus dem Kloster ­La  Part-Dieu die Uhr repariert. Er vermerkte dabei auch mehrere Fehler in der komplizierten Mechanik. So dreht sich der Drachenzeiger fälschlicherweise innerhalb von 15 statt innerhalb von 18,6 Jahren einmal um den Tierkreis.

Das Museum für Kunst und Geschichte hat die Uhr für die Ausstellung restaurieren lassen. Sie steht dort zwar still, wäre laut Stephan Gasser theoretisch aber noch funktionstüchtig. «Es wäre möglich, sie wieder zum Laufen zu bringen; wir haben aber darauf verzichtet.»

In der Zeit, in der die Museen wegen des Coronavirus geschlossen sind, bringen die FN in einer losen Serie Objekte aus Freiburger Museen zu den Leserinnen und Lesern nach Hause.

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema