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30 Jahre seit Falli Hölli – der Erdrutsch, der im Zeitlupentempo kam

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1994, vor 30 Jahren, ereignete sich der Erdrutsch im Falli-Hölli-Gebiet. Er kam allmählich und zerstörte innerhalb von rund einem halben Jahr eine ganze Ferienhaussiedlung. Die FN haben ins Archiv geschaut und starten eine lose Serie zum Thema.

30 Jahre ist es her, seit erste Anzeichen darauf hindeuteten, dass in der damals rund 20 Jahre alten Feriensiedlung Falli Hölli etwas nicht stimmte. Es begann mit geborstenen Wasserleitungen oberhalb der Ferienchalets. Dann bemerkten Chaletbesitzerinnen und -besitzer Risse in den Wänden.

Damals ahnte noch niemand, dass im Verlauf eines halben Jahres jede Hoffnung zerstört sein wird. Der erste Artikel über den Erdrutsch erschien in den Freiburger Nachrichten vom 11. Mai 1994. Der Titel: «Ferienchalets entgingen knapp einer Katastrophe». Autorin Imelda Ruffieux, damals und heute Reporterin bei den FN, erinnert sich: «Am Anfang war man sich des Ausmasses der Sache noch gar nicht bewusst.» 

Erste Anzeichen waren nur kleine Risse an den Chalets. Allmählich wurde die Situation schlimmer, wie im Bild zu sehen ist.
Archivbild: Charles Ellena

«Keine Gefahr für die unteren Chalets und das Restaurant», hiess es noch Ende Mai 1994. Damals wurden auch Massnahmen ergriffen: In den Boden gerammte, bis zu zehn Meter lange Pfähle sollten das Terrain stabilisieren. Was man damals noch nicht wusste: Der Boden rutschte in bis zu 40 Metern Tiefe. Die Baumstämme halfen nichts.

Mitte Mai wurden die Besitzerinnen und Besitzer angewiesen, nicht mehr in ihren Chalets zu übernachten. Allmählich zeigte sich, worum es wirklich ging, und dass die Feriensiedlung nicht mehr zu retten ist.

Die Lage spitzt sich zu

Plötzlich ging es Schlag auf Schlag. Ende Mai hat der Oberamtmann einen Krisenstab eingesetzt. Am 30. Mai hat dieser zunächst zehn Chalets mit einem Wohnverbot belegt, eine Woche später dehnte er dieses über die ganze Siedlung aus und entschied die Evakuierung für einen Grossteil der Chalets. Die Stabilisierung mit den Baumpfählen gab man auf und setzte derweil auf die Entwässerung des Hangs. Bohrungen in die Tiefe sollten belegen, wo sich die Rutschschicht befindet.

Ein umgekipptes Chalet.
Archivbild: Charles Ellena

Am 11. Juni 1994 berichteten die FN von einer «massiven Verschlechterung der Situation». Der Krisenstab ordnete an einer Informationsveranstaltung am Vortag die Evakuierung aller Chalets und des Bergrestaurants innerhalb von nur wenigen Tagen an. 

Mitte Juni schliesslich hielten sich offiziell nur noch Spezialisten im Gelände auf. Die Befürchtung, dass dies das Ende der Feriensiedlung bedeutete, wurde für die Chaletbesitzer immer realistischer. Fassungslosigkeit, Ärger und Bedauern machte sich unter ihnen breit. 

Die Suche nach Schuldigen

Immer drängender wurde auch die Frage, wer die finanzielle Verantwortung trägt: Schon vor dem Bau der Siedlung Ende der Achtzigerjahre stufte nämlich ein geologisches Gutachten das Gelände als rutschgefährdet ein, wie im Verlauf der Berichterstattung über die Katastrophe bekannt wurde. Die kantonale Gebäudeversicherung hatte schon damals den Versicherungsschutz verweigert, wurde jedoch dazu gezwungen.

Aus der Katastrophe zog man schweizweit eine Lehre. Heute gibt es eine Gefahrenkarte, die einschätzt, welche Naturgefahren vorherrschen, und die regelt, wo gebaut werden darf und wo nicht.

Letzte Hoffnung verloren

Das Drama rund um die Falli-Hölli-Feriensiedlung spitzte sich Mitte Juli zu. Die Freiburger Nachrichten titelten am 15. Juli:

Die Wohnzone Falli Hölli ist definitiv verloren.

Freiburger Nachrichten vom 15. Juli 1994

Mehrere Chalets sind zusammengestürzt, die Strasse vor dem Restaurant hat sich gewölbt, und das Restaurant zeigte erste Risse. Lange hielt es den rutschenden Massen nicht mehr stand: Es fiel am 21. Juli in sich zusammen. Zunehmend wurden auch Schaulustige zum Problem – der Krisenstab verhängte Ende Juli ein striktes Betretungsverbot. Auch Plünderungen soll es gegeben haben.

Das Restaurant Falli-Hölli brach am 21. Juli 1994 in sich zusammen. Das Ferienhaus nebenan hielt den Kräften noch stand.
Archivbild: Charles Ellena

Der Natur überlassen

Chaletbesitzerinnen und -besitzer waren besorgt um ihr Hab und Gut. Die meisten Häuschen waren nicht ständig bewohnt, sondern dienten als Wochenend- und Ferienbleibe. Nicht wenige jedoch planten, nach der Pensionierung in ihr Häuschen in Falli Hölli zu ziehen. Mit der fortschreitenden Zerstörung platzte auch ihr Traum, zurückzukehren. In den darauf folgenden Jahren eroberte sich die Natur das Gebiet, das einst eine Feriensiedlung war, zurück. 

Ein Betonelement erinnert daran, dass hier einmal ein Haus stand. Das Bild wurde 2014, 20 Jahre nach dem Rutsch, aufgenommen.
Archivbild: Aldo Ellena

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