Die verschossenen Patronen gelangen nicht mehr in den Boden
Die Ausgangslage von Umweltschutzseite ist klar:Wollen die Schützenvereine weiter Feldschiessen durchführen, darf kein Blei im Boden zurückbleiben. Letztes Jahr versuchte es Villarepos mit einer schweizerischen Neuheit. Mit einer Art Siebmaschine wurde die vollgeschossene Erde nachträglich von Blei gereinigt. Hans Etter, Präsident des Schützenbundes Seebezirk, war damit aber nicht zufrieden: «Das Sieben müssen wir vergessen. Die Reinigung war weder wirkungsvoll noch besonders günstig.»
Nun gibt es seither zwei weitere Möglichkeiten. Bei beiden werden die Patronen noch vor dem Boden abgefangen. Sind aber grosse Säcke oder grosse Kisten geeigneter? Der Preis hat schliesslich für die Säcke den Ausschlag gegeben. Die Kisten wären teurer gewesen, hätten einen grösseren Aufwand verursacht und riesigen Lagerraum beansprucht.
Ein Kubikmeter grosse, weisse Säcke
Die weissen, rund einen Kubikmeter grossen, würfelförmigen Säcke hingegen sind viel praktischer. Sie wurden diesen Frühling in Villarepos getestet und haben 700 Schüsse ausgehalten. Am Feldschiessen in Murten musste jede Scheibe und damit jeder Auffangsack rund 500 Schüsse auffangen. Im Anschluss ans Schiessen konnten sie gestern Nachmittag ganz einfach weggeführt werden. Und möglicherweise sind die drei anderen Seiten des Big-Bags nochmals verwendbar.
Hans Etter ist von der diesjährigen Lösung überzeugt:«Alle Schüsse, die auf die Scheibe gehen, werden aufgefangen. Da mit dem Rückgang der Teilnehmer auch die Qualität der Schützen zugenommen hat, werden nur minimale Bleimengen nicht aufgefangen.» In den Säcken wird das Geschoss von Holzschnitzeln abgebremst. Da der Stahlmantel nicht verletzt wird, kann das Geschoss ohne Probleme mit einem Magnet entfernt und entsorgt werden.
Die Auflagen an die Organisatoren von Feldschiessen werden immer grösser. Lohnt sich ein Feldschiessen in diesem Rahmen überhaupt noch? Hans Etter glaubt, dass das Feldschiessen noch einige Jahre überstehen wird: «Die nächsten Jahre Feldschiessen sind mit Courlevon, Kerzers und Gurmels gesichert. Im 2004 gehen wir zu unseren Berner Freunden. Aber langfristig wird sich wohl schon etwas ändern.»