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Bauern ernten weniger Zuckerrüben

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Das Jahr hat für die Zuckerrübenproduzenten im Kanton Freiburg schlecht angefangen. Der Frühling war nass und kalt, die Bauern konnten mit ihren schweren Maschinen lange nicht auf ihre Felder fahren und haben die Rüben entsprechend spät gesetzt. Nun holen sie die Rüben aus dem Boden und erhalten die Quittung. «Wir rechnen mit rund 20 bis 25 Prozent weniger Ertrag als im Vorjahr», sagt Pierre-André Burnier, Präsident der Freiburger Zuckerrübenproduzenten. Burnier produziert in Sugiez Rüben und steckt mitten in der Ernte. Die Bedingungen seien alles andere als gut. «Die Felder sind sehr nass.» Damit haben die Bauern das gleiche Problem wie im Frühling: Mit den schweren Erntemaschinen können sie nicht gut hineinfahren. Zudem bleibe viel Erde an den Rüben kleben.

Rüben ohne Wurzeln

Nicht nur die Freiburger Rübenpflanzer werden eine schlechte Ernte einfahren, auch gesamtschweizerisch sind die Ernteschätzungen nicht rosig. «Die Rübenpflanzer werden rund 20 Prozent weniger ernten als im Vorjahr», sagt Nadine Degen, Geschäftsführerin des Schweizerischen Verbandes der Zuckerrübenpflanzer. Nicht nur der Frühling, sondern auch der Sommer sei nicht optimal für die Rüben gewesen: Nach dem nassen Mai sei es im Juli und August zu trocken gewesen, so Degen. «Die Rüben wurden im Frühling in den nassen Boden gesetzt. Sie hatten genügend Wasser und entwickelten kein tiefes Wurzelwerk.» Dieses hätten sie aber im trockenen Sommer gebraucht, um sich tiefer unten das Wasser zu holen. «Die Rüben konnten den Rückstand nicht mehr aufholen.»

Die magere Ernte der Produzenten bekommen die Zuckerfabriken Aarberg und Frauenfeld zu spüren. Starten die beiden Fabriken nämlich einmal ihre Maschinen, laufen diese rund um die Uhr. Doch weil die Bauern dieses Jahr weniger Rüben anliefern, sind die Fabriken nicht ausgelastet. «Wir haben mit der Verarbeitung später angefangen als üblich», sagt Guido Stäger, Direktor der Zuckerfabriken. Statt am 15. September hat die Kampagne erst am 1. Oktober begonnen. Auch werden die Maschinen in den Fabriken im Dezember rund fünf Tage früher als üblich abgeschaltet.

Dennoch viel Zucker drin

20 Prozent weniger Rüben heisst aber nicht unbedingt 20 Prozent weniger Zucker. «Mengenmässig ist der Ertrag zwar kleiner, aber der Zuckergehalt ist zum Glück relativ gut.» Stäger schätzt, dass dieses Jahr rund 220 000 Tonnen Zucker produziert werden. Eine durchschnittliche Ernte belaufe sich auf etwa 250 000 Tonnen.

Die Lager leeren

Trotz der schlechten Ernte werden die Zuckerfabriken die Schoggi- und Biskuitfabrikanten, die Glacéproduzenten und all ihre anderen Abnehmer mit genügend Zucker versorgen können: Sie werden ihre Lager leeren und die Nahrungsmittelfirmen werden mehr Zucker aus dem Ausland importieren. Das ist laut Stäger jedoch nichts aussergewöhnliches: Der Selbstversorgungsgrad beim Schweizer Zucker liege zwischen 60 und 80 Prozent. Die Nahrungsmittelindustrie muss also jedes Jahr einen Teil des süssen Stoffs importieren. «Dieses Jahr wird es einfach ein bisschen mehr sein als üblich.»

Zahlen und Fakten

100000 Tonnen Freiburger Rüben

In der Schweiz gibt es zwei Zuckerfabriken: eine in Aarberg und eine in Frauenfeld. Der Kanton Freiburg ist nach den Waadtländern und den Bernern der drittgrösste Lieferant der Fabrik Aarberg: Insgesamt produzieren rund 400 Freiburger Bauern auf 1400 Hektaren jährlich über 100000 Tonnen Rüben. Die Zuckerrübenbauern östlich von Avenches liefern ihre Rüben mit dem Traktor nach Aarberg, die Rüben im Broyebezirk werden per Zug in die Fabrik gebracht. Im gesamtschweizerischen Vergleich tragen die Freiburger Rübenpflanzer aber einen kleinen Teil zur Schweizer Zuckerproduktion bei: Total pflanzen rund 6000 Schweizer Bauern auf 20000 Hektaren Zuckerrüben. Letztes Jahr haben sie total 1,7 Millionen Tonnen geerntet, die in den beiden Zuckerfabriken zu 250000 Tonnen Zucker verarbeitet wurden.hs

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