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«Auch meine Wahl ist historisch»

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 Jean-Pierre Siggen, die Wahl ist geschafft. Was geht in Ihrem Innern vor?

Ich habe die Wahl mit Herz und Vernunft gewonnen. Es war keine gewöhnliche Wahl, sondern ein Duell: ein Kandidat gegen den anderen. Es wäre nicht möglich gewesen, die Wahl mit gewöhnlichen Mitteln zu gewinnen; wirmussten etwas Aussergewöhnliches leisten.

 

 Ihre Wahl zeigt: Das Wahlbündnis zwischen CVP, FDP und SVP hat sich bewährt.

Ja, aber das Bündnis ist noch jung, erst zwei Monate alt. Nun müssen wir es hegen und pflegen.

Wie wollen Sie das als Staatsrat tun?

Das ist in erster Linie Aufgabe der Parteien. Die Kollegialität im Staatsrat ist prioritär.

 

 Der Sieg war aber doch viel knapper, als es das Wählerverhältnis zwischen Bürgerlichen und dem linken Lager hätte vermuten lassen.

Ich habe gewonnen, und der Vorsprung ist klar. Nicht einfach der Wähleranteil aus dem Grossen Rat entscheidet. Es kommt auch darauf an, wie man draussen in den Bezirken abschneidet. Ich habe das Maximum gegeben, und es hat geklappt. Ich bin auch nicht der Einzige in der Regierung, der mit einer Mehrheit von 500 Stimmen gewählt wurde.

 

 Sie haben mit Ihrer Wahl die bürgerliche Mehrheit im Staatsrat bewahrt. Wie stark lastete dieser zusätzliche Druck auf Ihnen?

 Es war gewiss mehr Druck da als bei einer ordentlichen Wahl. Immer hiess es: Wenn die Linke eine Mehrheit erzielt, ist das historisch. Mir stand mit Jean-François Steiert ein politisches Schwergewicht gegenüber. Er ist als Nationalrat sehr präsent, und ich habe gesehen, welche enormen Mittel die Linke in den Wahlkampf gesteckt hat. Doch ich wusste das von Beginn weg. Nun hat die CVP den Sitz gehalten, und auch das ist historisch. Erstmals hat die Rechte begriffen, dass im Kanton eine neue politische Konstellation herrscht und dass wir zusammenarbeiten müssen.

 

 Rückt mit Ihrer Wahl die Regierung nach rechts?

Ich teile diese Einschätzung nicht. Wir haben eine Übereinstimmung zwischen Staatsrat und Grossem Rat. Das Gleichgewicht bleibt gewahrt.

 

 Die CVP ist dank Ihrer Wahl weiterhin mit drei Mitgliedern im Staatsrat und somit gemäss Wähleranteil übervertreten. Ist es also ein Sitz auf Zeit?

Die Wähler haben sich für drei CVP-Sitze entschieden. Sie wollen diese Zusammensetzung. Ich werde sicher nicht heute eine Einschätzung für die nächsten Wahlen 2016 machen. Ich habe gewonnen, und ich werde den Sieg geniessen.

 

 Was bleibt als prägende Erinnerung der Wahlkampagne?

Ich hatte ein riesiges Vergnügen, die Freiburgerinnen und Freiburger zu treffen. Sie haben grosses Interesse an den Wahlen bekundet, das habe ich bei jedem Blick und bei jedem Händedruck verspürt. Die Leute waren mir gutgesinnt, auch wenn sie politisch nicht alle der gleichen Meinung waren.

 

 Hat sich die Spannung bereits ein bisschen gelöst?

Ja, jetzt fühle ich grosse Erleichterung. Es herrschte eine grosse Spannung. Es gibt bei dieser Wahl nur einen Gewinner und einen Verlierer und nichts dazwischen.

 

 Wie haben Sie den Wahltag verbracht?

Ich hatte mich im Voraus entschieden, einen Moment für mich alleine zu bleiben, um das Resultat zu verdauen. Ich schlief nicht sehr gut; die Nervosität war da, weil ich wusste, dass es eng wird. Aber am Morgen fand ich innerlich meine Ruhe.

Sie haben nach zwei Monaten Wahlkampf nun drei Wochen, um beim Arbeitgeberverband Ihr Amt zu übergeben und eine Direktion als Staatsrat zu übernehmen. Werden Sie Ihr Amt nicht ganz erschöpft antreten?

Ich werde als Staatsrat nicht jeden Samstag vier Märkteund zwei Alpabzüge besuchen.Niemand wird von mir erwarten, dass ich am zweiten Tag schon sämtliche Dossiers kenne, auch wenn man den Anspruch stellen darf, dass ich als Staatsrat die Lokomotive einer Direktion bin. Das erste grosse Dossier wird das Budget 2014 sein, doch erst will ich eine Gesamtübersicht gewinnen. Nach Weihnachten will ich aber die Dossiers kennen. Ich bin bereit, ich habe das Alter und die Gesundheit dafür.

 

 Wann werden Sie Zeit zum Erholen finden?

Ich denke, zwischen Weihnachten und Neujahr.

 

 Die Direktion für Erziehung, Kultur und Sport scheint für Sie vorgezeichnet. Entspricht dies Ihrem Wunsch?

Ich bin bereit für alle Direktionen. Jetzt bleiben zwei Wochen, um die Amtsverteilung zu besprechen. Ich habe mich mit meinen neuen Kollegen noch nicht getroffen, um darüber zu diskutieren. Ich würde mich in der Erziehungsdirektion sicher wohlfühlen, doch vielleicht gibt es ja Bewegung innerhalb des Staatsrats.

Grosser Rat: Dietrich als erster Ersatzmann

D ie Wahl von Jean-Pierre Siggen in den Staatsrat hat Auswirkungen auf die CVP-Fraktion im Grossen Rat. Auf der Liste der Stadtfreiburger CVP ist Laurent Dietrich erster Ersatzmann für den frei werdenden Parlamentssitz. Dietrich, ehemaliger Präsident der CVP-Stadtsektion, war im September 2011 für den damals zurückgetretenen Charles de Reyff in den Grossen Rat nachgerutscht. Zwei Monate später verlor er bei den kantonalen Wahlen den Sitz wieder. Jetzt bietet sich ihm zum zweiten Mal die Gelegenheit nachzurutschen. Die FN konnten Dietrich gestern nicht erreichen, um zu erfahren, ob er das Amt antritt. Nächste Ersatzperson nach Dietrich ist Parisima Vez. Sie ist die Frau von Jean-Luc Vez, welcher gegen Siggen die CVP-Ausmarchung um die Staatsratskandidatur verlor. Als Ersatz für Siggen muss die CVP ebenfalls einen neuen Fraktionschef bestimmen. uh

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