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Als Pilger und Tourist in Irland

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Anglo-irische Missionare und Mönche wie der heilige Patrick, der heilige Ciaran und andere haben ab dem 4. Jahrhundert n. Chr. auf der im Westen des europäischen Kontinents vorgelagerten Insel Irland ein nachhaltiges geistiges Erbe hinterlassen, auch wenn ihre irdischen Bauten seit zahlreichen Jahrhunderten weitgehend zerstört und bloss noch als Ruinen erhalten sind. Gerade dieses zum Teil noch unbekannte religiös-geistige Erbe hat das Interesse und die Neugier von zwei Dutzend Personen aus Deutschfreiburg geweckt: Im vergangenen August sind sie mit dem Pilgerleiter und Reisebegleiter Linus Auderset zu einer von Background Tours des Reiseanbieters Globetrotter angebotenen Kulturreise auf die Grüne Insel aufgebrochen.

Religiöse Zentren

Bereits am Nachmittag des ersten Reisetages machten die Pilger bei dem im 6. Jahrhundert gegründeten und nördlich der Hauptstadt Dublin gelegenen Kloster Monasterboice erstmals Bekanntschaft mit der frühchristlichen (Kloster-) Kultur. Neben den Ruinen des Klosters mit einem Rundturm ohne Dach galt das Interesse insbesondere den drei Hochkreuzen aus dem 9. und 10. Jahrhundert. Es sind Meisterstücke irischer Steinmetzkunst aus dem 1. Jahrtausend. Mit den mit Szenen aus dem Alten und Neuen Testament geschmückten Reliefs sind sie aber ebenso sehr Meisterleistungen religiöser Unterweisung mit den damaligen Mitteln (siehe Kasten).

Die Thematik «Klostersiedlung–Hochkreuze» wurde am zweiten Tag in dem in der Mitte des Landes in herrlicher Lage am Ufer des irischen Hauptflusses Shannon gelegenen Kloster Clonmacnoise vertieft. Das Kloster wurde im Jahr 545 vom heiligen Ciaran gegründet. Nicht zuletzt die strategisch günstige Lage führte dazu, dass es ab dem 9. Jahrhundert zu einem der wichtigsten religiösen Zentren und bis ins 14. Jahrhundert zu einem stattlichen Areal ausgebaut wurde. Die verschiedenen Hochkreuze auf dem Gelände von Clonmacnoise mit den eingemeisselten religiösen Szenen gehören zu den aussagekräftigsten und wertvollsten ganz Irlands. Ein weiteres bemerkenswertes Merkmal des heutigen Clonmacnoise ist die grosse Anzahl frühchristlicher Grabsteine (8. bis 12. Jahrhundert).

Plünderer und Eroberer

Die beiden Klöster Monasterboice und Clonmacnoise sind typisch für die Lebensweise weiter Kreise auf der Insel im Frühmittelalter. Um die Kirchen und Kapellen des Klosters herum waren die Behausungen der Mönche oder auch der Nonnen. Darum herum siedelten sich die Leute an. Es war eine Lebensgemeinschaft, deren Mitglieder sowohl geistig wie materiell voneinander abhängig waren. Die beiden Orte sind aber auch typisch für das Schicksal praktisch aller Klöster der damaligen Zeit. Ihre Stellung erregte den Argwohn vieler Eindringlinge und Eroberer. Sie wurden bei politischen Wirren des Öfteren geplündert, manchmal wieder aufgebaut und dann schliesslich doch zerstört. Dieses Schicksal ereilte Clonmacnoise bei den Religionskriegen während der Reformation im Jahre 1552.

Allgegenwärtiger St. Patrick

In Irland begegnet man fast auf Schritt und Tritt dem Schutzpatron und Nationalheiligen St. Patrick, der um das Jahr 432 begann, seine Landsleute zum Christentum zu bekehren. In der Nähe von Westport im Nordwesten der Republik Irland liegt sein heiliger Berg, wo der Landespatron im Jahre 441 auf dem Gipfel 40 Tage gefastet und für die Befreiung Irlands vom Heidentum gebetet hat.

Seither ist der Berg jedes Jahr Ziel vieler christlicher Pilger. Am dritten Reisetag kam auch die Gruppe aus Deutschfreiburg hier an. Am Vortag wurde in der Kirche des in dieser Region gelegenen ehemaligen Klosters Ballintubber zusammen mit Pfarrer Linus Auderset die Sonntagsmesse gefeiert–angesichts des geschichtsträchtigen und von den Wirren der Jahrhunderte ebenso wie die allermeisten irischen Klöster des Mittelalters heimgesuchten Ortes ein bewegender Moment für die Teilnehmenden. Das Gotteshaus, das heute als Pfarrkirche dient, ist für viele Pilger Ausgangspunkt auf ihrem Weg zum St.-Patricks-Berg.

Grün in allen Tönen

Dass die Grüne Insel im Westen Europas nicht etwa eintönig ist, sondern eine sich ständig verändernde, bemerkenswerte Palette an Farben aufweist, davon konnte sich die Gruppe auf der ganzen Reise überzeugen. Neben dem dominierenden Grün der Weiden und Wälder, die vom häufigen Regen stets bewässert werden, gibt es auch noch die dunklen Töne der Sümpfe und Torfmoore, das Silbergrau der Kalksteine und die braunroten Klippen entlang der Meeresufer. Diese wilde, ursprüngliche Natur konnte entlang der Westküste von Norden bis Süden erlebt werden.

Der touristische Aspekt der Reise kam neben dem Besuch einer Lachsräucherei und einem Kurzaufenthalt auf den Cliffs of Moher, einer 200 Meter hohen Terrasse über dem Atlantik, insbesondere bei der Umrundung zweier Halbinseln im Südwesten zum Zuge. Der Ring of Kerry wird als eine der schönsten Panoramastrassen der Welt angepriesen, und auf der nördlich davon gelegenen Halbinsel Dingle gibt es unzählige prähistorische und frühchristliche Überreste.

 Der letzte Reisetag in der Hauptstadt Dublin rundete die Kultur- und Pilgerreise ab, zu deren Erfolg die aus Deutschland stammende und seit acht Jahren in Dublin ansässige Reiseleiterin Yvonne Luven entscheidend beitrug. Beim Besuch der St.-Patricks-Kathedrale machte die promovierte Theologin den Teilnehmenden noch einmal die verschiedenen Entwicklungen der Christianisierung, die konfessionellen Veränderungen und den Jahrhunderte dauernden Kampf um politische Unabhängigkeit des Landes bewusst.

«Book of Kells»

Ein einmaliges Erlebnis war schliesslich der Besuch der Bibliothek im Trinity College der Universität Dublin. Hier befindet sich nicht bloss die grösste Einraumbibliothek Europas mit 200 000 antiquarischen Raritäten. Der berühmteste Schatz der Bibliothek ist das «Book of Kells», eine äussert wertvolle Handschrift aus dem 8. Jahrhundert. Sie enthält die Abschrift der vier Evangelien, geschmückt mit kunstvollen Ornamenten und Abbildungen. Nach dem Besuch von Klosterruinen zu Beginn der Woche wurde die Reisegruppe nochmals, und diesmal hautnah, in das Leben der Mönche vor rund 1200 Jahren zurückversetzt.

Gallarus Oratory (9. oder 10. Jahrhundert) im Westzipfel der Halbinsel Dingle.Touristenmagnet: Die steil abfallenden Cliffs of Moher an der Westküste.

Definition

Hochkreuze–Sakrale keltische Kunstelemente

Ein Hochkreuz (auch keltisches Kreuz oder irisches Kreuz genannt) ist ein Element der frühmittelalterlichen und mittelalterlichen sakralen Kunst im keltischen Raum Irlands und der britischen Inseln. Es ist ein Balkenkreuz mit verlängertem Stützbalken, meist aus Stein gehauen, bei dem um den Schnittpunkt der Balken ein Ring liegt. Bei den ältesten irischen Kreuzen fehlt der Ring noch. Er erscheint ab dem 8. Jahrhundert und verschwindet im 12. Jahrhundert teils wieder. Bei Grabkreuzen ist er bis heute üblich (Radkreuz). Die ursprünglichen irischen Hochkreuze fanden sich nicht etwa auf Grabstätten, sondern markierten dekorativ einen besonderen Standort als regionalen gesellschaftlichen Treffpunkt und dann als Ort des gemeinsamen Gebetes. Besonders die frühirischen Kreuze sind mit Knotenmustern in vielfältigen Variationen, später dann mit irisch-keltischen Mustern und Symbolen versehen. Nur Kreuze, die nach dem 9. Jahrhundert entstanden, zeigen häufig biblische Szenen. Einen Höhepunkt der keltischen Sakralkunst stellt das fünf Meter hohe, aus einem einzigen Block gehauene Muiredach-Kreuz von Monasterboice dar (Bild).wb

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