Praktische Berufserfahrung ist heute sehr gefragt. Die 20 Maturandinnen und Maturanden haben während ihres dreijährigen Besuchs der Handelsmittelschule am Kollegium Gambach solche Erfahrung in einem Unternehmen oder einem staatlichen Betrieb gesammelt. «Und sie haben dabei kürzere Schulferien in Kauf genommen, oder gänzlich darauf verzichten müssen», würdigte Rektor Pierre Marti die Leistung der Diplomanden. Sie können nun aber mit diesem Ausweis eine kaufmännische Fachhochschule ohne Aufnahmeprüfung besuchen. Andererseits erleichtert die Berufsmatura den Einstieg ins Berufsleben.
Anspruchsvoll
«Es ist eine sehr anspruchsvolle Ausbildung», betonte Marti. «Das Niveau war sehr gut», fügte er bei und zeigte sich beeindruckt von der Qualität der abgelieferten Maturaarbeiten.
Zum 17. Mal wurde am Freitag am Kollegium Gambach eine Diplomfeier für die Absolventen der Handelsmittelschule mit kaufmännischer Berufsmatura durchgeführt. Pierre Marti wies dabei darauf hin, dass die 20 Maturanden die Letzten waren, welche die Praktika während der Schulzeit absolvierten. Dreimal während sechs Wochen sowie jeweils am Dienstagnachmittag im zweiten und dritten Schuljahr wechselten sie die Schulbank mit einem Arbeitsplatz in einem Betrieb. In Zukunft müssen die Schüler nach dem dreijährigen Besuch der Handelsmittelschule ein zusätzliches Praktikumsjahr absolvieren, wie er sagte.
Roland Schmidt, Vorsteher der deutschen Abteilung, rief in Erinnerung, dass die 20 Maturanden am 30. August 2010 ihren ersten Schultag hatten. Und damals sei das ganze Kollegium Gambach eine Baustelle gewesen. Nach seinen Worten werden die Diplomanden aber auch im Berufsleben oder in der Fachhochschule neue Baustellen antreffen. Er gab sich jedoch überzeugt, dass sie mit ihrem erworbenem Wissen und gesammelten Kompetenzen ihren Platz in einer Fachhochschule oder im Berufsleben finden werden. «Es wird eine Gratwanderung sein zwischen sich anpassen müssen und sich selber treu bleiben, ohne dabei stur zu sein», meinte er und gab ihnen mit auf den weiteren Lebensweg, offen für ein Umdenken zu sein.
Kaufmännische Berufsmaturität. Deutschsprachige Klasse. Therese Blunier (Murten); Manuel Braun (Freiburg); Charlotte du Réau de la Gaignonnière (Freiburg); Lucia Hubacova (Wünnewil); Svenia Queiroz (Bulle); Tim Julien Schwaar (Düdingen); Arbnor Selimi (Düdingen); Ramona Steinmann (Düdingen).
