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Wassertank zu Beginn nicht angezapft

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In einem unterirdischen Tank der Firma Bühlmann Recycling AG in Cressier lagern laut Ko-Direktor Hansueli Bühlmann 90 000 Liter Wasser. Doch die Feuerwehr hatte diesen Tank trotz Wasserknappheit nicht von Beginn weg angezapft, als es vergangene Woche zu einem Grossbrand kam (die FN berichteten). «Zuerst ist es nicht so gelaufen, wie es sollte», sagte Bühlmann gestern gegenüber den FN. Den Wassertank habe er auf eigene Initiative bauen lassen, das habe nichts mit den Sicherheitsrichtlinien zu tun. «Mit unseren Pumpen und Schläuchen selber auf das Wasser zugreifen, konnten wir aber nicht, weil wir den Strom abstellen mussten.» Als Konsequenz daraus wolle er sich deshalb eine Pumpe mit Notstromaggregat zulegen.

Der Feuerwehrkommandant der Region Murten, Claudio Mignot, verteidigte auf Anfrage das Vorgehen der Feuerwehr: «Als wir vor Ort ankamen, stand die Halle im Vollbrand. Es wäre unverantwortlich gewesen, die Mitarbeitenden in die Löscharbeiten miteinzubeziehen.» Sie hätten mit zwei Löschfahrzeugen und je 4000 Liter Wasser gezielt und dosiert das Ausbreiten des Brandes auf weitere Gebäude verhindert. «Wenn wir vor Ort sind, sind wir verantwortlich. Und als Vorsichtsmassnahme mussten wir den Strom abstellen lassen», sagte Mignot.

Nach Ansicht von Bühlmann ist auch beim Auffangen des Löschwassers nicht alles rund gelaufen. «Dass Löschwasser in die Bibera fliesst, hätte verhindert werden können. Es sind Auffangtanks vorhanden», sagt Bühlmann. «Wir sind im Besitz einer biologischen Wasseraufbereitungsanlage, die pro Stunde 2700 Liter verarbeiten kann.» Das so gereinigte Wasser fliesse danach in die Schmutzwasserkanalisation und nicht in die Bibera. Bei der Brandbekämpfung war zu Beginn für die Fische hochgiftiges Löschwasser durch Schächte in die Bibera geflossen, bevor das Amt für Umwelt eine Wassersperre in die Wege leitete. Auch hier relativiert Feuerwehrkommandant Mignot die Aussagen Bühlmanns: «Die Abflüsse waren durch das Brandgut verstopft», sagte er.

Der Blick nach vorne

Bühlmann hat als Folge des Brandes weitere Sicherheitsvorkehrungen geplant, die über die Sicherheitsrichtlinien hinausgehen: So will er die 1500 Quadratmeter grosse Halle mit acht Meter hohen Betonwänden ausstatten. Bisher waren es Eisenbahnschwellen. «Das Problem ist, dass durch die Ritzen der Schwellen Luft kommen kann.» Betonwände hingegen sind luftdicht und brennen nicht. «So können wir besser verhindern, dass sich ein allfälliger Brand weiter ausbreitet, und wir haben mehr Zeit.» Zudem habe er vor, die gesamte Fläche an der Decke mit Stahlrohren und Düsen auszustatten, um grossflächig löschen zu können.

Wundertüte Kehrichtsack

Die Bühlmann Recycling AG ist immer wieder mit kleineren Bränden auf dem Gelände konfrontiert. Was sich genau in den angelieferten Kehrichtsäcken befindet, weiss die Bühlmann Recycling AG nicht. Weil auch immer wieder Chemikalien wie beispielsweise Nitroverdünner fälschlicherweise im Abfallkübel landen, kann dies zu Gasentweichungen und damit zu Bränden führen.

Vergangene Woche lagerte aussergewöhnlich viel Hausmüll in Cressier: «Die Kehrichtverbrennungsanlage bat uns, anstelle von 500 Tonnen nur 100 Tonnen zu liefern, da sie in Revision gegangen waren.» Was genau sich in dem Abfallberg befand und zum Brand führte, ist weithin unklar. Die Bilder der Überwachungskameras hätten jedoch gezeigt, dass aus einem Abfallhaufen brennbare Gase entwichen, während Mitarbeiter in der Nähe Schweissarbeiten ausführten. «In vier Minuten stand die ganze Lagerhalle in Flammen», so Bühlmann. Keiner der Mitarbeitenden habe einen Fehler gemacht. «Ich bin stolz auf meine Leute, sie haben gearbeitet wie Tiere.» Bühlmann lässt sich durch den Brand nicht beirren und verfolgt weiterhin ein klares Ziel: «Aufräumen», sagt er undlacht.

Grossrat: Schmid nimmt Brandschutzsicherheit ins Visier

R alph Alexander Schmid, Mitglied des Grossrats und Vorstandsmitglied der GLP Seebezirk, stellt in seiner Anfrage an den Staatsrat die Brandschutzsicherheit von Recyclingfirmen zur Diskussion. «Innerhalb von drei Jahren ist es zu zwei Grossbränden im Kanton gekommen», schreibt Schmid. «2010 kam es zu einem Brand von 400 Kubikmeter Hausmüll bei der Haldimann AG in Murten.» Als Ursache sei Selbstentzündung bei grosser Wärme angegeben worden. «Aktuell brannte die Firma Bühlmann. Auch nach einer Hitzeperiode.» Nach diesen Bränden stelle sich nun die Frage, ob die Sicherheitsrichtlinien genügten. Auch müsse man sich fragen, ob die Kontrollen bezüglich Umweltbelastung und potenziellen Risiken ausreichten. emu

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