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Waches und subtiles Quartettspiel

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Autor: Hubert Reidy

Freiburg Sofort fällt beim Konzert des 2003 in Basel gegründeten Gémeaux-Quartetts der wache Blickkontakt der Interpreten auf. Und es beginnt ein begeisterndes, äusserst homogenes Quartettspiel, das jederzeit transparent bleibt und subtil den Notentext der drei interpretierten Werke transportiert. Die vielen dynamischen, rhythmischen und tempobedingten Kontraste werden klar, nie übersteuert, ausgesungen, das Spiel strahlt eine grosse innere Ruhe aus, weite Bögen werden gespannt, Ruhepunkte werden in stillen Phasen sorgfältig ausgespielt.

1782 bis 1785 schrieb W.A. Mozart sechs Streichquartette, die er seinem «Lehrmeister» Josef Haydn widmete. Das Quartett in G-Dur, KV 387 (1782), ist ein bezauberndes Werk, das einerseits den Einfluss Haydns, andererseits die strenge, polyphone Schreibweise eines J.S. Bach widerspiegelt. Die Interpreten erfüllen die beiden kontrastierenden Pole mit Lebendigkeit und Eleganz, mit feiner Artikulation, mit wenig Vibrato.

Packende Intensität

Eine fast «klassische» Interpretation, ohne überflüssigen Gefühlsschwall, erfahren die transkribierten Weisen aus Verdis Oper «Luisa Miller», die Emanuele Muzio in acht Sätzen in einen effektvollen Opernquerschnitt bannte. Vielleicht hätte die Partitur etwas mehr Schmelz und Rubatospiel ertragen.

Als Höhepunkt des eindrucksvollen Konzertabends das Streichquartett d-Moll, D. 810 (1826), von Franz Schubert. Eine tiefernste Grundstimmung, eine ungeheuer berstende Spannung in den Ecksätzen. Und sofort wird im ersten Satz das dynamische, körperbetonte Spiel der vier Musiker hör- und sichtbar. Der zweite Variationssatz über die Matthias-Claudius-Vertonung «Der Tod und das Mädchen» beginnt wunderbar schlank, fast vibratolos, und die Stimmen der Klage, des Schmerzes, des Aufbegehrens werden eindrucksvoll eingefangen.

Der vierte Satz beschwört «in steigendem Masse das Bild eines wilden Jagens: Der Mensch im Wettlauf mit dem mächtigeren Tod» (Hans Renner). Und nochmals: packende Intensität der musikalischen Darstellung, feine Übergänge, und trotz aller Kraft und Heftigkeit: ein klarer musikalischer Aufbau, ein überlegenes Gestaltungsvermögen der vier Musiker.

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