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Basisstufe ist bei Murtner Eltern begehrt

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Zwar beginnen jetzt erst die Frühlingsferien, aber die Schulleitung der Primarschule Murten beschäftigt sich bereits mit dem nächsten Schuljahr. Wie in den Jahren zuvor werden auch diesen Sommer wieder sechs Kindergartenkinder in eine Klasse eingeschult, in der sie nicht nur mit gleichaltrigen Kindern spielen und lernen, sondern auch mit den Kindern des zweiten Kindergartenjahres sowie den Erst- und Zweitklässlern in der gleichen Schulstube sitzen. Diese Unterrichtsform wird durch das Projekt Basisstufe ermöglicht, das in verschiedenen Schweizer Primarschulen angeboten wird. In den drei Freiburger Schulen Murten, Kerzers und Barberêche läuft das Pilotprojekt seit rund sieben Jahren.

Das Los entscheidet

Das Interesse der Murtner Eltern für die neue Unterrichtsform ist gross: Die Primarschule hat für die sechs Plätze ab dem nächsten Schuljahr 40 Anmeldungen erhalten. Laut Schulleiterin Regula Hurni entscheidet das Los, welche sechs Kinder aufgenommen werden. «Die Nachfrage ist jedes Jahr gross.» Trete das neue Schulgesetz in Kraft und gebe es grünes Licht für die Basisstufe, wolle die Schule das Angebot ausweiten, sagt Hurni. «Insbesondere für kleinere Quartierschulen bietet die Basisstufe Vorteile.» Die Kinder könnten so bis in die dritte Klasse am selben Ort zur Schule gehen.

«Keine zweite Wahl»

Im Gegensatz zu Murten wird die Primarschule Kerzers nicht mit Anmeldungen für die Basisstufe überschwemmt. «Wir haben sechs Kinder für sechs freie Plätze», sagt Schulleiterin Dorli Blaser. Der Grund für das unterschiedlich grosse Interesse liegt wohl bei der Informationspolitik der beiden Schulen: Während die Murtner Eltern mit der Anmeldung für den Kindergarten ihrer Kinder einen Flyer zur Basisstufe mit nach Hause geschickt erhalten, werden die Kerzerser Eltern im Anmeldungsbrief lediglich auf die Internetseite der Primarschule aufmerksam gemacht, wo nähere Infos zur Basisstufe stehen. Schulleiterin Blaser hält sich absichtlich zurück. In Kerzers gibt es sechs Kindergartenklassen–nur eine davon werde als Basisstufe geführt, gibt sie zu bedenken. «Wenn die Eltern ihr Kind für die Basisstufe anmelden und es dann doch in eine normale Klasse kommt, sollen sie nicht das Gefühl haben, es sei zweite Wahl.» Auch Blaser hält die Basisstufe mit den durchmischten Jahrgängen für ein «absolut gutes Modell». Es habe aber auch Nachteile. «Die Mehrstufigkeit hört nach der zweiten Klasse auf.»

Gesetzliche Grundlage fehlt

Mehr Basisstufen-Klassen für mehr Kinder anzubieten, ist derzeit im Kanton Freiburg im Gegensatz zu Bern (siehe Kasten) nicht möglich. Die drei Basisstufen-Klassen zu 24 bis 26 Kinder werden so lange als Pilotprojekt weitergeführt, bis der Grosse Rat das neue Schulgesetz absegnet und dieses umgesetzt werden kann. Erst mit dem neuen Gesetz hat das Modell Basisstufe eine rechtliche Grundlage, wie Renata Lichtsteiner, Projektleiterin beim Amt für deutschsprachigen obligatorischen Unterricht, erklärt. Im neuen Schulgesetz ist geregelt, dass der Kanton Freiburg Basisstufen-Klassen einführen kann. Die Gemeinden entscheiden, ob sie das neue Modell anbieten wollen oder nicht.

Im Gegensatz zur normalen Unterrichtsform, bei der pro Klasse ein 100-Stellenprozent-Pensum nötig ist, braucht es für den Unterricht in einer Basisstufen-Klasse zwei Lehrpersonen mit insgesamt 150 Stellenprozenten. «Im Vergleich zum herkömmlichen Unterricht wird das Basisstufen-Modell ein bisschen teurer sein», sagt Lichtsteiner. Im Basisstufen-Modell seien aber im Gegensatz zum normalen Schulunterricht bereits Stützmassnahmen wie etwa der heilpädagogische Unterricht und der Stützunterricht für fremdsprachige Kinder integriert, meint Lichtsteiner. «Das relativiert die höheren Kosten der Basisstufe wieder.»

Kanton Bern: Im Sommer 2013 starten 33 Klassen

W ährend die Freiburger Primarschulen das revidierte Schulgesetz abwarten müssen, können die Berner bereits im Schuljahr 2013/2014 mit dem neuen Unterrichtsmodell loslegen. Um die Basisstufe einzuführen, hat der Berner Grosse Rat das Schulgesetz teilrevidiert. Für das nächste Schuljahr hat der Kanton 33 Basisstufen-Klassen bewilligt, wie der Berner Erziehungsdirektor Bernhard Pulver sagt. Der Kanton bewillige den Gemeinden das neue Schulmodell, falls die Schulen dahinterstünden, die Lehrpersonen über eine entsprechende Ausbildung verfügten und sich die Schulräume eigneten.

Teilweise sogar billiger

Wie der Kanton Freiburg rechnet auch der Kanton Bern für den Basisstufen-Unterricht mit Mehrkosten von 50 Stellenprozenten pro Klasse. «Es gibt aber sogar Schulen, wo die Basisstufe billiger ist als die normale Unterrichtsform», so Pulver. Dies sei in kleinen Gemeinden der Fall, in denen kleine Kindergartenklassen und kleine erste und zweite Klassen geführt würden. So könne das Basisstufen-Modell mithelfen, kleinere Primarschulhäuser von einer drohenden Schliessung zu bewahren.

Die Leistungen der Basisstufen-Schüler seien zwar nicht besser als die der konventionell unterrichteten Schüler, gibt selbst Pulver zu. «Aber die Basisstufe fördert die Kinder in ihrer Sozialkompetenz.» Die jüngeren Mädchen und Buben könnten von ihren älteren Klassenkameraden lernen. hs

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