Leserbriefe
Wen trifft der erste Stein?
Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein, sagte Jesus den Schriftgelehrten und Pharisäern, die eine Ehebrecherin steinigen wollten. Der Bischof von Chur fühlte sich befugt, den ersten Stein zu werfen, als er in seinem Hirtenbrief forderte, dass er für Geschiedene, die wieder geheiratet haben, den Ausschluss von den Sakramenten fordert (Ausnahme sind wohl die Steuern, die weiterhin bezahlt werden dürfen). Hat er mit dieser Forderung wohl seinen Herrn missverstanden, der sich mit Gesetzesbrechern, wie Zöllner Zachäus, sowie mit Maria Magdalena an einen Tisch setzte? Er dürfte sich wohl selber getroffen fühlen. Im Zusammenhang mit der Sünderin war seine Aussage: Der Sünderin wird vergeben, weil sie liebt. Wem wenig vergeben wird, der liebt wenig.
Autor: Otto Pürro, Schmitten