Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Die Senioren ziehen nächstes Jahr ein

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Helene Soltermann

Seit die Dorfbeiz «Traube» abgebrannt ist, steht das Areal mitten in Kriechenwil leer. Der Brand ereignete sich im März 1988 – seither sind 24 Jahre vergangen. In einem Jahr soll das Areal wieder bebaut sein, und zwar mit dem Traubenhof, der Platz für 22 Alterswohnungen, ein öffentliches Café und einen Hofladen bieten soll. Am Montag hat Jürg Rytz, Landwirt in Kriechenwil und Initiator des Projekts, zum Baubeginn eingeladen.

Startschwierigkeiten

Zum Spatenstich hat Rytz nicht mit einer Schaufel ausgeholt; vielmehr hat er mit einem Bagger ein erstes, grosses Loch ins Terrain gegraben. Dass Rytz mit der grossen Schaufel aufgefahren ist, kommt nicht von ungefähr. Es war nicht immer klar, ob sein Traubenhof-Projekt neben seinem Landwirtschaftsbetrieb Realität würde (siehe Kasten). Ans Aufgeben hat Rytz denn auch ab und zu gedacht. «Aber wenn man mal an so einem Projekt dran ist, wird es schwierig, wieder loszulassen», sagt er rückblickend.

In einem Jahr soll das erste der zwei geplanten Häuser mit zehn behindertengerechten Alterswohnungen stehen, mitsamt Café und Hofladen. Mit dem Bau des zweiten Gebäudes mit weiteren zwölf Wohnungen will Rytz beginnen, wenn das erste Gebäude steht. Insgesamt kostet die Wohnsiedlung rund 6,5 Millionen Franken. Das Projekt wird nach dem Prinzip einer Wohnbaugenossenschaft finanziert: Die Bewohner schiessen einen Pflichtanteil als Darlehen ein, dieses wird verzinst und bei der Wohnungsabgabe zurückerstattet. Im Gegensatz sollen die künftigen Mieter laut Rytz von verhältnismässig günstigen Mietzinsen profitieren. Das Bundesamt für Wohnungswesen unterstützt das Projekt mit einem Darlehen von 45000 Franken pro Wohnung, insgesamt steuert das Amt also knapp eine Million Franken bei. Bis heute hat Rytz 30 Genossenschafter ins Boot geholt, die insgesamt für 120000 Franken Anteilscheine gezeichnet haben.

Sieben Wohnungen seien bereits reserviert, sagt Rytz. Den einziehwilligen Senioren will er verschiedene Dienstleistungen bieten: Neben dem Café und dem Hofladen ist ein gemeinsamer Sauna- und Fitnessraum geplant, die Spitex soll vor Ort kommen und Wohnungsreinigungen werden angeboten. Im Hofladen bietet Rytz regionale Produkte an und will damit auch Kundschaft von ausserhalb anlocken, die im Idealfall nach dem Einkauf im öffentlichen Café einkehren.

Schnitzel statt Heizöl

Heizen will Rytz die Wohnungen mit einer Holzschnitzelheizung. Er plant, weitere Nachbarhäuser an die Heizung anzuschliessen. «Damit können wir zwischen 35000 und 40000 Liter Öl einsparen.»

Laut Rytz gibt es in Stadtnähe vergleichbare Einrichtungen für altersgerechtes Wohnen. «Aber nicht alle Senioren wollen in der Stadt oder in der Agglomeration alt werden.» Der Traubenhof soll deshalb eine Art Stöckli werden, wo sich die Anwohner gegenseitig unterstützen und so möglichst lange in den eigenen vier Wänden wohnen können.

Moderne Alterswohnungen statt ein leeres Areal im Dorf: Der Spatenstich ist erfolgt.Bild zvg

Chronologie

Traubenhof folgt auf Restaurant Traube

DasRestaurant Traube brannte im März 1988 samt Gemeindeschreiberei, Landwirtschaftsbetrieb, Mosterei und Getreidesammelstelle vollständig ab. Seither blieb das Areal mitten im Dorf Kriechenwil unbebaut.Nach dem Brand kaufte ein Einwohner das Grundstück, mehrere Umnutzungsprojekte scheiterten jedoch.Jürg Rytz, der direkt neben dem leeren Grundstück einen Landwirtschaftsbetrieb führt,kaufte das Land im Sommer 2001. Auch Rytz war jedoch mit seinem Bauprojekt zuerst erfolglos; entweder waren die ortsplanerischen Vorgaben zu streng oder der Bau scheiterte an den zu hohen Kosten. Im Sommer 2005 hat der Gemeinderat von Kriechenwil dieÜberbauungsvorschriften aufgehoben. Schüler der Fachhochschule Burgdorf arbeiteten danach 14 Projekte aus, daraus ist ein neues Alterswohnbau-Projekt entstanden. Das Bundesamt für Wohnbauförderung hat Rytz bereits 2010finanzielle Unterstützung zugesichert. hs

www.traubenhof.ch

«Nicht alle Senioren wollen in der Stadt oder in der Agglomeration alt werden.»

Autor: Jürg Rytz

Autor: Projektinitiator

Meistgelesen

Mehr zum Thema