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Acht Jahre für einen enthirnten Film

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Fritz Blitz und Midnight sind arme Kerle. Denn Professor Forsch hat allzu grosse Erwartungen an sie: Die beiden sollen seine schöne Tochter suchen und finden. Überall könnte sie sein, in der ganzen Galaxie, denn sie wurde entführt von einem fürchterlichen Tyrannen mit einem fürchterlichen Namen: Cygor.

Also machen sich die sympathisch-trottelig wirkenden Helden auf den Weg durchs All. Sie erreichen den Waldplaneten, wo sie bald feststellen müssen, dass vor lauter Bäumen keine Tochter zu sehen ist. Auch den monstergrossen, aggressiven Wurm sehen die beiden zu spät, der ohne Vorwarnung ein gutes Stück aus Midnights Bauch herausbeisst. Eine immense Bisswunde klafft unter Midnights Rippen, rot und hässlich. Erst ein geheimnisvoller Fremder kann die Wunde heilen. Der Fremde begleitet die beiden Eindringlinge eine Weile und ist nicht sehr gesprächig. Bis er plötzlich doch einen Satz von sich gibt, einen sehr wichtigen sogar: «Als Orakel ich euch weise den Weg aus dieser Scheisse.»

Keiner glaubte mehr daran

Die Frage an den Schöpfer,Drehbuchautor, Regisseur, Kostümbildner und Kameramann in Personalunion: Adrian Scherzinger, woher stammen diese wirren Ideen, und warum haben Sie sich die Mühe gemacht, diese auf die Leinwand zu bringen?

«Der Film ist eine Anlehnung an alte Science-Fiction-Werke wie Flash Gordon oder Mad Max», sagt Scherzinger. Er sei Fan dieser Geschichten. Und dann sei ihm eben in den Ferien vor acht Jahren plötzlich langweilig geworden beim «Sünnelen». Er entwarf die Figur Fritz Blitz, und in Scherzinger reifte die Idee, einen Film zu machen; ein Projekt, das er innerhalb eines Jahres realisieren wollte, nach Feierabend und an freien Tagen.

Es dauerte etwas länger. Von 2005 bis 2012 arbeitete Scherzinger an dem Film, verzweifelte zwischendurch fast. Seine Darsteller, die er aus seinem Kollegenkreis rekrutierte («alles völlige Laien, niemand ist in einer Theatergruppe»), sahen während den jahrelangen Dreharbeiten immer älter aus, kaum einer glaubte noch an das Fertigwerden dieses Films.

Das Hauptproblem, laut Scherzinger: Er selber und alle seine Freunde arbeiteten und waren auch sonst ausgelastet. Der Darsteller des Fritz Blitz etwa, Pascal Pörner, ist Vizeammann von Muntelier. Andere engagieren sich in Sportvereinen. Jeder tut irgendetwas. Die Terminsuche sei manchmal aussichtslos gewesen. Und so lag das Projekt mehrmals während Monaten auf Eis.

Schlägerei auf Chasseral

Auf Eis legen sich auch Fritz Blitz und Midnight – und zwar gegenseitig. Auf dem Eisplaneten, wo sie die entführte Tochter ebenfalls suchen, liefern sich die Freunde plötzlich eine wilde Schlägerei, bevor sie sich auf ihr gemeinsames Ziel besinnen und den Sendeturm des Chasseral in die Luft jagen.

Scherzinger wählte den nahen Chasseral-Gipfel für die Eisplanet-Szene; und auch im Seebezirk tauchen die Space-Chaoten an mehreren Orten auf. Der Mont Vully wird zum Waldplaneten. Und das Murtner Rathaus ist die Festung der Bösen, wo Cygor herrscht. Er ist ein Hirnsauger, wie sich herausstellt, und auch Töchterlein Forsch droht das Schicksal, von ihm per Staubsauger enthirnt zu werden.

So gefährlich die Ausgangslage, so spielend leicht gehen Fritz Blitz und Midnight mit ihr um. Kein Wunder, schliesslich können sie auf erprobte Technik aus den frühen Neunzigerjahren vertrauen: Über den Bildschirm des Nintendo-Gameboys spricht Professor Forsch zu ihnen, quer durch die Galaxie, und gibt ihnen entscheidende Tipps.

Fritz Blitz und Midnight geben alles, um von Cygor verschont zu bleiben. Doch sie handeln und sprechen stellenweise, als wären auch sie selber bereits enthirnt. Ihr Schöpfer Scherzinger gibt den Zuschauern damit wohl zu verstehen, dass man das Hirn völlig abschalten muss, um diese Science-Fiction-Trash-Komödie vorbehaltlos zu geniessen.

Fritz Blitz: Kutteln für die Wunden, Hackfleisch fürs Gehirn

M it seinem Film «Fritz Blitz u d’Goraner» ist Adrian Scherzinger zufrieden, auch wenn er rückblickend einiges anders machen würde. «Hätte ich gewusst, dass mich dieser Film acht Jahre lang beschäftigt, hätte ich das Drehbuch präziser ausgearbeitet», sagt er. Viele Dialoge seien auf dem Set improvisiert worden. Zudem sei der Film mit seinen 56 Minuten für Kurzfilmfestivals zu lang und mit seiner technischen Qualität nicht für eine kommerzielle Vermarktung geeignet. Der Film habe netto etwa ein Jahr Arbeit gekostet, aber nur etwa 200 Franken: Kutteln, Hackfleisch und Ketchup für die blutigen Szenen, etwas Stoff für die Kostüme.

Fortsetzung wäre Kurzfilm

Falls es eine Fortsetzung gebe, dann werde «Fritz Blitz 2» vielleicht eher ein Kurzfilm, den er dann auf Festivals zeigen könnte, sagt Scherzinger. Und statt «No Budget» würde er beim nächsten Mal «Low Budget» anstreben.

Adrian Scherzinger bezeichnet sich als Murtner, wohnt mittlerweile in Wallenbuch, ist 36-jährig und hat seinen Beruf als Geograf kürzlich aufgegeben. Er hat sich selbständig gemacht als Produzent für Werbefilme, Musikvideos und vieles mehr. Seinen Film «Fritz Blitz u d’Goraner» hat er in Bern und Murten gezeigt. Eine weitere Vorstellung im Kino Murten sei denkbar.

Erinnerung für Beteiligte

Vor allem aber sei der Film ein Zeitdokument, erst recht für all jene Murtner, die sel- ber mitmachten oder die Darsteller kennen. Scherzinger hofft, «dass sich manch einer auch noch mit 80 den Fritz Blitz ansieht». mk

Der Film «Fritz Blitz u d’Goraner» ist auf DVD erhältlich unter www.edprojects.ch. Er ist offiziell freigegeben ab fünf – nämlich «ab fünf Bier».

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