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Gänsehaut und Vorfreude

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Gastkolumne

 Haben Sie sich schon einmal Blindenfussball angeschaut oder bei einem Rollstuhlrugby-Match mitgefiebert? In sechs Tagen werden diese Sportarten und 28 andere in London ausgetragen. Die Paralympics stehen vor der Tür. Auch wenn über die Paralympics weniger berichtet wird als über die Olymischen Spiele, sollte es dieses Jahr etwas leichter sein, zu den nötigen Infos zu kommen. Das erste Mal in der Geschichte werden mehr Medienverantwortliche anwesend sein als Athleten, nämlich 6000 zu 4200. Ich selbst reise am 1. September nach London, genauer gesagt nach Brands Hatch. Es wird ein grosses Fest. Die Tickets der Cycling-Wettkämpfe auf der ehemaligen Formel-1-Strecke sind längst ausverkauft.

Sind Sie schon einmal auf einer Formel-1-Strecke Rad gefahren? Ich hatte bereits im belgischen Zolder das Vergnügen, und wiederum diesen Juni, als wir in Brands Hatch trainierten. Ich sage Ihnen, es ist ein Traum. Breite Strasse, glatter Asphalt, ein Auf und Ab, der Gummigeruch am Pistenrand, die Boxengasse, die Kompression, wenn man mit 70 km/h in eine Senke fährt, die riesigen Zuschauertribünen und die Startlinie.

 Seit November bereite ich mich auf meine zwei Rennen dort vor, das Zeitfahren und das Strassenrennen. Hart werden sie, die Strecke ist sehr coupiert und verlangt einem alles ab, ein ständiger Rhythmuswechsel, Abfahrten mit 70 Stundenkilometern, zwölfprozentige Aufstiege, schnelle Kurven – ja, sie bietet meinem Rennherz sehr vieles. Und die Form sowie das Renngefühl sind da. Am Wochenende konnte ich in Reiden Schweizermeistertitel acht und neun realisieren. Etwas Rennatmo- sphäre, eine Portion Nervosität und Adrenalin sowie eine Siegerehrung auf dem obersten Treppchen sind exakt das, was man als Vorbereitung für so einen wichtigen Wettkampf braucht. Ein Geruch von Belohnung nach mehr als zehntausend Trainingskilometern.

 Die letzten Trainings waren sehr hart. Schlusssprints, Beschleunigungen aus hohem Tempo heraus, Intervalle mit schier unendlichen Wiederholungen, den St.-Antoni-Stutz inRekordzeit hochheizen. Manchmalstellte ich mir eine vor mir fahrende Goldmedaille vor, um aus den schmerzenden Armen noch einen Stundenkilometer mehr herauszuholen.

 Mein Ziel? Die bestmögliche Leistung am Tag X abzurufen und den Höhepunkt der Saison zu geniessen. Welche Freiburgerin bekommt schon die Gelegenheit, auf derselben Renn-strecke wie Jo Siffert um Edelmetall zu kämpfen? Und da ist sie schon wieder, die Gänsehaut, welche sich beim Gedanken daran schon bildet …

 Ursula Schwaller aus Düdingen ist mehrfache Handbike-Weltmeisterin und Architektin. Sie schreibt regelmässig als Gastkolumnistin für die FN.

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