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An der Schwelle zur Moderne

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An der Schwelle zur Moderne

Autor: Carole Schneuwly

Im Jahr 1828 starb Francisco de Goya, und im Jahr 1900 machte der 19-jährige Pablo Picasso mit seiner ersten Ausstellung in Barcelona auf sich aufmerksam. Und dazwischen? Welche Maler prägten die spanische Kunst am Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts? Wo liegen die Anfänge des modernen Kunstschaffens Spaniens?

Wer nicht auf Anhieb Vertreter des sogenannten Modernismo, der spanischen Spielart des Jugendstils, nennen kann, ist damit nicht allein. «Spanien wird in der Weltgeschichte der Malerei des 19. Jahrhunderts oft vergessen, insbesondere die Vertreter des Modernismo, mit Picasso als grosser Ausnahme.» Das schreibt William Hauptman im Katalog zu einer von ihm kuratierten Ausstellung in der Lausanner Fondation de l’Hermitage, die sich genau diesem Thema widmet.

100 Werke von 20 Malern

Die Ausstellung «El Modernismo – Von Sorolla bis Picasso, 1880-1918» will dazu beitragen, diese Lücke zu füllen. Sie rückt jene Maler in den Mittelpunkt, die Spanien in die künstlerische Moderne eintreten liessen, die jedoch ausserhalb ihres Heimatlandes – und zum Teil sogar dort – kaum bekannt sind. Nur zwei von ihnen fanden nebst Picasso schon zu Lebzeiten internationale Anerkennung: Joaquín Sorolla und Ignacio Zuloaga, die beide in der Ausstellung prominent vertreten sind. Insgesamt sind rund 100 Werke von 20 Malern zu sehen. Die meisten stammen aus spanischen Museen und Privatsammlungen; viele sind zum ersten Mal in der Schweiz ausgestellt.

Die Schau vermittelt den Eindruck einer künstlerischen Übergangszeit. Die ihr angehörenden Maler zählen zur «Generación del 98», der «Generation von 1898». Mit ihrem Namen verwies diese Gruppe von Künstlern und Intellektuellen auf das Jahr 1898, als Spanien den Spanisch-Amerikanischen Krieg und damit seine letzten Kolonien – Puerto Rico, Kuba und die Philippinen – verlor. Die Mitglieder der «Generación del 98» wollten ein Zeichen setzen gegen die Krisenstimmung, die nach der Kriegsniederlage in Spanien herrschte. An der Schwelle zum 20. Jahrhundert wollten sie die Vergangenheit hinter sich lassen und optimistisch in die Zukunft blicken.

Ein wichtiger Treffpunkt wurde die 1897 eröffnete Brasserie «Els Quatre Gats» in Barcelona. Mit Kunstausstellungen, literarischen, theatralischen und musikalischen Darbietungen wurde das Lokal rasch zum Zentrum des Modernismo. Hier war es auch, wo der junge Picasso im Jahr 1900 mit seinen ersten beiden Einzelausstellungen an die Öffentlichkeit trat.

Vielfältige Wendezeit

Picasso darf denn auch in der Lausanner Ausstellung nicht fehlen. Vertreten ist er mit fünf frühen Werken, entstanden zwischen 1899 und 1902. Doch obwohl er mit Abstand der berühmteste der 20 präsentierten Maler ist, steht er nicht im Zentrum der Schau. Vielmehr markiert er den Schlusspunkt jenes Übergangs und den Eintritt Spaniens in die künstlerische Moderne.

Im Mittelpunkt stehen Künstler wie Joaquín Sorolla und Ignacio Pinazo Camarlench, deren Werke zusammen etwa die Hälfte der Ausstellung ausmachen. Mit den hellen, lichtdurchfluteten und in kräftigen Farben gehaltenen Gemälden eines Sorolla kontrastieren etwa die nächtlichen Landschaften Eliseo Meifréns oder düster-melancholische Arbeiten wie Isidre Nonells Porträt «Pura, la gitana» oder Antonio Fillols Szenerie nach einem Streit, «Después de la refriega». So präsentiert die Ausstellung die ganze Vielfalt des spanischen Kunstschaffens in den Jahrzehnten um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert und schafft jenen Malern eine Plattform, die den Weg geebnet haben für die späteren Erfolge eines Picasso, eines Miró oder eines Dalí.

Fondation de l’Hermitage, Route du Signal 2, Lausanne. Bis zum 29. Mai. Di. bis So. 10 bis 18 Uhr, Do. bis 21 Uhr. Mo. geschlossen, ausser Ostermontag, 25. April (offen von 10 bis 18 Uhr).

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