Urs Frauchigers Buch erzählt von seiner Kindheit in einem einsamen, fast noch gotthelfschen Schulhaus im tiefsten Emmental. Der Zweite Weltkrieg tobt. Seine hereinbrechenden Zeugnisse verstören das Weltbild des Kindes. Seine Erinnerungen werden unter der Hand auch zu der Geschichte seiner schulmeisterlichen Eltern, deren Bildungsidealismus an den Sachzwängen und einer unerbittlichen, rechthaberischen Sozialkontrolle zerbricht.
Frauchiger hat mit «Damals ganz zuerst am Anfang» ein wunderbares, warmherziges Erinnerungsbuch von grosser Erzähllust und köstlichem Humor geschrieben, wie es seit Gotthelf, Gfeller und C. A. Loosli kaum mehr entstanden ist. Was auch wie eine neue Art des Bildungsromans daherkommt, erweist sich als bewegendes Porträt eines Kindes. Ein grosses Lesevergnügen. af
Urs Frauchiger: «Damals ganz zuerst am Amfang». Frauenfeld, Huber, 2010.