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Ein Mörder aus dem Emmental

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Nicole JEgerlehner

Sie ist in Burgdorf aufgewachsen und lebte lange Jahre in Bern – das ist dem Kriminalroman von Christine Brand anzumerken. Die Journalistin, die lange für den «Bund» über Gerichtsfälle berichtete und heute bei der NZZ am Sonntag arbeitet, lässt in ihrem ersten Roman die Original-Schauplätze auferstehen. Detailgetreu berichtet sie über Bern und Heimiswil, so dass die Leserinnen und Leser meinen, den Geruch der Aare oder des Heus zu riechen. Aber auch die Härte des Drogenstrichs, die Hoffnungslosigkeit von Drogenabhängigen und die Arbeit der Gerichtsmedizinerin beschreibt Brand realitätsnah.

Der erste Fall der Chefin

Drei Menschen stehen im Mittelpunkt des Krimis. Da ist Lisa Kunz, die eben erst zur Chefin des Dezernats Leib und Leben der Kantonspolizei Bern gewählt wurde. Sie steht einem Team vor, das vor allem aus Männern besteht – und will sich beweisen.

Da ist Bruno Bärtschi, ein Landwirt aus Heimiswil, der auf die Fünfzig zugeht und noch immer im Bett schläft, das er schon als Kind benutzt hat. Er führt zusammen mit seiner 80-jährigen Mutter den Hof. Eine Frau hat er nie gefunden. Immer wieder fährt er mit seinem grünen Subaru nach Bern auf den Drogenstrich. Diese Frauen sind williger als die aus dem Dorf.

Und da ist Renate Berger. Die Mutter zweier Kinder war früher drogenabhängig – und stürzt wieder ab. Sie schafft auf dem Drogenstrich an, um ans Geld für den nächsten Schuss Heroin zu kommen.

Spannung bleibt

Mit diesen drei Menschen stellt Christine Brand drei verschiedene Welten und drei Schicksale vor – Schicksale, die unaufhaltsam aufeinander zusteuern. Auch wenn die Anlage des Romans vermuten lässt, dass Bruno Bärtschi zum Täter wird, bleibt die Spannung bis zuletzt erhalten. Denn nie ist sicher, ob wirklich er den Mord begangen hat oder ob es doch jemand anders aus dem Dorf ist.

Viele, viele Informationen

Mit ihren detailreichen Beschreibungen vermittelt Christine Brand auch viele Informationen – beispielsweise, dass jeder siebte Mann mindestens einmal in seinem Leben zu einer Prostituierten geht. Aber auch Angaben über die neue Software der Polizei, die auch in der Wirklichkeit eingeführt worden ist, fliessen ein. Manchmal sind es fast zu viele und für einen Krimi überflüssige Informationen.

Besonders für Leserinnen angenehm ist die Tatsache, dass im Krimi Frauen für einmal nicht nur Opfer sind, sondern dass eine Frau an der Spitze des Dezernats Leib und Leben steht – eine Frau, die sich nicht als Superchefin sieht, sondern auch Zweifel hat. Wie im richtigen Leben.

Christine Brand: «Todesstrich», Landverlag, Trubschachen, 2009.

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