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Fall und Aufstieg der Gemeinde Rüschegg

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Ueli Strasser

Schwarzenburg Wir schreiben das Jahr 1860, die Grossgemeinde Guggisberg wird in die zwei Gemeinden Rüschegg und Guggisberg aufgeteilt; der sogenannte «Schluechtteil», das Armenhaus der Region, ist finanziell untragbar geworden.

Eine der Ursachen der Armut lag in den ständigen Streitigkeiten der Stände Bern und Freiburg, die das Gebiet als Gemeine Herrschaft abwechslungsweise verwaltet hatten. Hinzu kamen Seuchen und Hungersnöte aufgrund mehrerer nasser Sommer mit schlechten Ernten in den 1830er-Jahren.

Hunger und Alkoholismus

Diese Häufung von Katastrophen führt zu einer Verarmung, die sogar die bis dahin vermögende Bevölkerung trifft. Die einen verhungern, während die anderen aus den wenigen geernteten Kartoffeln Schnaps brennen, um wenigstens den Kummer zu ersäufen.

1856 beschliesst der Gemeinderat von Guggisberg, «die fernere Verkostgeldung der Armen nicht auf sich zu laden» und will die Last an den Staat abtreten. Vier Jahre später wird schliesslich die Spaltung in zwei Gemeinden vollzogen: Die neue erhält den Namen Rüschegg, benannt nach dem Hügel, auf welchem die örtliche Kirche steht.

150 Jahre später blickt das Regionalmuseum Schwarzwasser zum Jubiläum mit einer Sonderausstellung auf die tragische Ära der Region zurück. Das Museum zeigt Werkzeuge, Bilder und Dokumente aus dieser Zeit und bietet Anschauungsmaterial zu den damals weit verbreiteten Berufsgruppen der Korber, der Rechenmacher und der Hausierer. Hausierer wurden damals in der Region auch «Rüschegger» genannt, weil die meisten von ihnen aus Rüschegg kamen. Zum Teil sind die Ausstellungsobjekte Originale aus der besagten Zeit, andere sind Reproduktionen, die bereits im Jubiläums-Stationentheater «Strubi Zyte» zum Einsatz gelangten (die FN berichteten).

Eindrückliche Bilder

Besonders eindrücklich sind die Fotos von Zeitzeugen, die in der Sonderausstellung gezeigt werden. Sie wurden aus privaten Beständen und dem Staatsarchiv zusammengetragen. Die Bilder zeigen die Realität von Menschen, welche in der ganzen Not ihre Würde nie verloren haben, und die Umstände, unter welchen das Überleben zur Hauptaufgabe wurde. Auf den Bildern wird aber auch deutlich, welch wunderschönen Flecken Erde das Elend damals heimgesucht hat.

Regionalmuseum Schwarzwasser, Schwarzenburg. Bis Ende November. Sonn- und Feiertage, 14 bis 17 Uhr, Juli und August zusätzlich Mi., 14 bis 17 Uhr. www.regionalmuseum.ch

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