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Unscheinbare Monster im Fri-Son

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Pascal Jäggi

Fünf Durchschnittstypen, noch nicht alt, aber auch nicht mehr jung, schlurfen um 22 Uhr auf die Bühne, begrüssen kurz das Publikum und wenden sich dann ihrer Hauptaufgabe, dem Kreieren von guter Musik zu. Zuerst eher ruhig, gegen Ende des dritten Songs wird der Sound etwas heftiger. Die Zuschauer hören gebannt zu, niemand stört sich daran, dass die beiden Mikrofone praktisch nur Dekoration sind.

Gerunzelte Stirnen verursacht «Sänger» Stuart Braithwaite vielmehr, als er sich doch mal entschliesst, seinen Mund zu öffnen. Die Töne klingen wie von einem geschlagenen kleinen Jungen, also lässt der gute Mann das zum Glück wieder. Besser macht er seine Sache am Piano, damit trägt Braithwaite einiges zur klanglichen Vielfalt bei. Rund 900 Personen sind gekommen, um die Glasgower zu bestaunen, für einen Montagabend ist das Fri-Son sehr gut gefüllt.

Technisch überragend

Viele kennen die Band (gegründet 1995) offensichtlich schon länger, zustimmende, schon fast euphorische Rufe (für Postrockverhältnisse) ertönen, kaum, dass die ersten Noten eines Liedes angespielt werden. In die vorderen Reihen wagt sich niemand ohne Ohrenschutz, wobei hier eher ein Pamir statt Ohropax vonnöten gewesen wäre. Offenbar glauben Postrocker daran, dass ihr Sound nur in unmenschlicher Lautstärke gespielt richtig rüberkommt.

Die Zuschauer sind vorbereitet, und wenn man sich erstmal daran gewöhnt hat, kann man das Spektakel auch geniessen. Gegen Ende des Konzerts kommt richtiggehend Spielfreude auf, nach gut 75 Minuten verlassen die Schotten das erste Mal die Bühne, nachdem sie es im Abschlusssong noch mal so richtig haben krachen lassen.

Die Monster erwachen

Bei der Rückkehr erfährt das Publikum den Grund für den ungewöhnlich pünktlichen Konzertbeginn: «Vielen Dank, wir spielen noch zwei Songs, dann ist endgültig Schluss. Wir gehen noch ins Bad Bonn, um uns The New Year reinzuziehen!» Praktisch, wenn die Kollegen am gleichen Abend um die Ecke spielen.

In den beiden Zugaben zeigen Mogwai nochmal alles. Wie das süsse kleine Ding aus dem Film «Gremlins», nach dem sie ihren Namen gewählt haben, beginnen die fünf ganz unschuldig, doch nach zwei Minuten hat scheinbar jemand Wasser auf die Band gespritzt, denn der Rest des Songs wird brachial gespielt, die Zuschauer werden ein paar Meter nach hinten geblasen, die Monster sind erwacht! Die letzte Viertelstunde ist die intensivste des Konzerts. Danach haben wohl einige Leute einen Teil ihres Hörvermögens eingebüsst, aber einen unglaublich enthusiastischen Konzertschluss miterlebt.

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