Autor: Hannes Währer
Nationale Interessen stehen bei Planung und Bau der Hochspannungsleitung Yverdon-Galmiz im Vordergrund, weshalb der Bund letztlich dafür zuständig ist. Mit den Emissionen und Auswirkungen der «Stromautobahn» müssen aber Gemeinden und Privatpersonen fertig werden, wenn sie gebaut wird.
Energietag in Villars-sur-Glâne
Um die Kluft zwischen dem Bund als Vertreter des nationalen Interesses und den direkt Betroffenen zumindest für einmal zu überbrücken, will der Verein «Höchstspannungsleitung Villarepos-Galmiz in den Boden» die Anwesenheit von Bundesrat Moritz Leuenberger am Energietag in Villars-sur-Glâne am Donnerstag, 23. Oktober, nutzen.
Friedliches Happening
Die Aktion soll ähnlich gestaltet werden wie diejenige im Februar vor dem Rathaus in Freiburg, als der Grosse Rat über die Hochspannungsleitung debattierte. Das heisst, der Anlass gleicht eher einem Happening als einer Demonstration. Allerdings erwarten die Organisatoren weniger Teilnehmer als im Februar. «Wir verteilen Frühstücksbrötchen und Flugblätter, um auf unser Ziel, die Verlegung der Hochspannungsleitung in den Boden, aufmerksam zu machen», erklärt Lea Egli, Vizepräsidentin des Vereins. Zudem will der Verein einen Ballon auf die Höhe der künftigen Masten (90 Meter) steigen lassen, um damit die Dimension der geplanten Masten aufzuzeigen.
Im Vorstand des Vereins Höchstspannungsleitung Villarepos-Galmiz in den Boden gibt sich niemand der Illusion hin, Leuenberger lasse sich mit einem Flugblatt zu den Zielen des Vereins bekehren. Aber: «Das Thema ist mittlerweile in der gesamten Schweiz präsent, und der Widerstand gegen Freileitungen nimmt im ganzen Land zu», erklärt Egli. Ziel der Aktion sei es auch, weitere Teile der Bevölkerung für das Thema zu sensibilisieren und den Druck auf die Entscheidungsträger zu erhöhen.
Deshalb sammelt der Verein auch weiterhin Unterschriften für eine Petition, die voraussichtlich während der Wintersession des Bundesparlaments eingereicht werden soll. Laut Brändli laufe die Sammlung besser als erwartet. Am Energietag sollen weitere Unterschriften dazukommen.