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Dramatischer Saisonausklang

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Theater in Freiburg zeigte Gerhart Hauptmanns «Vor Sonnenuntergang»

Autor: Von CAROLE SCHNEUWLY

Der wohlhabende Verleger Matthias Clausen feiert im Kreise von Familie und Freunden seinen siebzigsten Geburtstag. Clausen ist seit drei Jahren Witwer, und das grosse Gartenfest scheint ein Zeichen dafür zu sein, dass er nach dem Tod seiner Frau endlich zurück ins Leben findet. «Das Tor des Todes, durch das sie gegangen ist, wollte sich nicht recht schliessen», vertraut Clausen seinem alten Freund Professor Geiger an. Lange habe er nur für seine vier Kinder weitergelebt.Obwohl gewisse Spannungen zwischend den Protagonisten von Anfang an spürbar sind, verläuft der erste Akt gemächlich, fast schon langatmig.Dann aber gewinnt das Stück rasant an Tempo. Matthias Clausen gibt seinen Gefühlen für die wesentlich jüngere Kindergärtnerin Inken Peters nach und kann kaum glauben, dass die seine Liebe aufrichtig erwidert («Wenn ich ihn nicht zum Mann kriege, schiess ich mich tot», sagt sie zu ihrer Mutter). Die Familie des Verlegers kann dem jungen Glück indessen wenig abgewinnen, wenn auch weniger aus Sorge um das Seelenheil des Vaters denn aus Sorge um das Familienvermögen.Die Schikanen der Familie beginnen subtil, etwa indem heimlich das für Inken vorgesehene Gedeck am Familienfrühstückstisch entfernt wird. Darauf reagiert Matthias Clausen mit einem wahren Gefühlsausbruch. «Eher verlasst ihr alle das Haus, ehe sie von dieser Schwelle gestossen wird!», brüllt er. Er sei ein freier Mensch mit einem Recht auf freie Entscheidungen. «Ich lasse mir nicht das Lebenslicht ausblasen.»Angesichts dessen, was dann folgt, erscheint diese letzte Äusserung fast schon hellsichtig. Clausens Kinder greifen zum letzten Mittel und lassen den Vater entmündigen. Ausser sich vor Wut und Enttäuschung, verliert er tatsächlich fast den Verstand und stirbt vor Inkens und Geigers Augen an einem Herzanfall. Das 13-köpfige Ensemble des süddeutschen Euro-Studio Landgraf brachte in der Aula der Universität Freiburg eine überzeugende Version von Gerhart Hauptmanns 1932 uraufgeführtem Drama «Vor Sonnenuntergang» auf die Bühne. Die Schauspielerinnen und Schauspieler überzeugten durchwegs mit präzisem Spiel und klarer Sprechweise.Begeisterten Applaus erntete allen voran Peter Bause für seine eindringliche Darstellung des Geheimrats Clausen. Sei es als verunsicherter Verliebter, als tobendes, von seinen Kindern enttäuschtes Familienoberhaupt oder als verzweifelt-verwirrter Sterbender: Der auch aus Film und Fernsehen bekannte Schauspieler stellte die Hauptfigur lebensnah und glaubwürdig dar.

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