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Gerhard Andrey schafft das Unerwartete

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Gerhard Andrey (Grüne) zieht in den Nationalrat ein – auf Kosten der SVP. «Das ist das ideale Szenario», sagte Andrey gestern den FN. Die politischen Positionen der Grünen und der SVP könnten nicht unterschiedlicher sein. Es sei die konservative Politik, vor allem die Politik der SVP und der FDP, die ein Voranschreiten in wichtigen Dossiers in den letzten vier Jahren verhindert hätten, namentlich im Bereich Klimawandel.

Für den Erfolg der Grünen sei dieses Thema jedoch nicht allein verantwortlich, so Andreys Analyse. Doch der Klimawandel sei eines der wichtigen Argumente gewesen, grün zu wählen. Die Klimabewegung habe der Partei sehr geholfen. Sie habe die Dringlichkeit der Problematik Klimawandel sichtbar gemacht, sagte der frisch gewählte Nationalrat aus Granges-Paccot. Die Zugewinne seiner Partei hätten ihn überrascht: «Wir haben massiv zugelegt. Viel stärker als wir dachten und die Umfragen prognostizierten.»

Im Nationalrat werde sein Hauptfokus auf der Energiewende und dem Umbau der linearen Wirtschaft zu einer Kreislaufwirtschaft, die nachhaltig funktioniert, liegen. «Das ist ein Jahrhundertprojekt.» Ihm lägen aber auch die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie die Digitalisierung am Herzen.

Keine Schadenfreude

Gestern Nachmittag sah es lange danach aus, dass die Grünen den Nationalratssitz von Ursula Schneider Schüttel (SP) übernehmen. Erst als die letzten Gemeinden ausgezählt wurden, wurde klar, dass die Murtnerin wiedergewählt ist. Entsprechend erfreut traf Schneider Schüttel am späten Nachmittag im Wahlzentrum in der Uni Miséricorde in Freiburg ein. Sie könne ihre Arbeit in Bern mit einem guten Resultat fortsetzen, sagte die Nationalrätin. Dieses sei auch den Listenverbindungen zu verdanken. Schneider Schüttel erwähnte dabei konkret die Grünen. «Dass wir jetzt zu dritt in Bern linke Politik machen können, notabene mit Klima und Umweltpolitik, erscheint mir sehr gut.»

Vor vier Jahren hatte die SVP Schneider Schüttels Sitz ergattert. Nun schafft die Politikerin die Wiederwahl und die SVP verliert einen Sitz. Schadenfreude gebe es bei ihr sicher nicht. Denn sie wisse, wie es sich anfühlt, nicht wiedergewählt zu werden. Der SVP-Sitz hätte klar auf der Kippe gestanden. Doch «ich hatte nicht erwartet, dass Jean-François Rime über die Klinge springen muss». Pierre-André Page habe sicherlich vom Ständeratswahlkampf profitiert.

Sie sei erleichtert, dass die SP ihre zwei Sitze behalte, sagte Schneider Schüttels Parteikollegin Valérie Piller Carrard. «Unser Ziel war, der SVP den zweiten Sitz wieder wegzunehmen. Und dieses Ziel haben wir erreicht. Es ist ein sehr schöner Sonntag.» Nun seien in Bern andere Mehrheiten und neue Ansätze möglich, beispielsweise bei der AHV, dem Klima und der Umwelt. Für Jean-François Rime sei die verpasste Wiederwahl eine nicht einfache Situation, sagte die Politikerin aus Cheyres.

Sitz weg trotz gutem Ergebnis

«So ist das Leben. Und das Leben geht weiter», sagte Jean-François Rime (SVP) gestern auf Anfrage. Sein Ergebnis sei nicht schlecht gewesen. Für den Sitzverlust machte der Alt-Nationalrat aus Bulle die Listenverbindungen der anderen Parteien verantwortlich. «Ich bin mir nicht sicher, ob den Wählern bewusst war, dass die GLP-Stimmen der CVP zugutekommen.»

Pierre-André Page aus Châtonnaye, der mehr Stimmen ­erzielte als Rime und die Wiederwahl schaffte, teilte dessen Einschätzung. «Die CVP hat Stimmen verloren und behält dennoch ihre zwei Sitze.» Mit seinem eigenen Resultat sei er sehr zufrieden. «Es zeigt, dass meine Politik den Freiburgern gefällt.» Rimes Sitzverlust sei enttäuschend und frustrierend, weil die SVP als Partei ein hervorragendes Resultat verbuche.

Listenverbindungen halfen

Die CVP schaffte es, ihre beiden Sitze zu verteidigen. «Ich bin sehr glücklich mit meinem Resultat», sagte die wieder­gewählte Christine Bulliard-Marbach aus Ueberstorf. Dass sie weniger gut abschnitt als vor vier Jahren, führte sie auf die nun grössere Kandidatenzahl zurück. «Da teilen sich die Stimmen eben auf.» Auch die Klimadiskussion nannte sie als einen Grund. Die Grünen hätten ein unglaublich gutes Resultat gemacht.

«Ein bisschen enttäuscht bin ich vom Parteiergebnis», sagte Bruno Boschung aus Wünnewil. Die CVP verlor erneut Stimmen. Es sei schwierig, die Gründe dafür zu bestimmen. «Da muss man die Wählerschaft fragen, was gegen die CVP als Mittepartei spricht.» Die CVP wolle in der Mitte nach Lösungen suchen, während sich links und rechts zwei Pole befänden. «Offenbar ist das etwas nicht so Attraktives für die Wählerschaft.»

Dass die CVP dennoch ihre zwei Sitze behält, «haben wir wahrscheinlich in erster Linie unseren Listenverbindungen zu verdanken». Die GLP habe im Vergleich zu den letzten Wahlen vorwärtsmachen können. Vor vier Jahren hätte die CVP ihre beiden Sitze ebenfalls dank der Listenverbindungen erhalten. «Die Partei selber aus eigener Kraft hätte eher Schwierigkeiten, die zwei Sitze zu verteidigen. Da gibt es nichts zu beschönigen.» Dass die Grünen so stark zulegen und es auch in den Nationalrat schaffen, habe ihn überrascht.

Den freien Sitz von Dominique de Buman konnte sich seine Parteikollegin Marie-France Roth Pasquier sichern. Das habe sie nicht erwartet, sagte die Kandidatin aus Bulle. «Es ist gut, dass die CVP jetzt mit zwei Frauen im Nationalrat vertreten ist – eine deutschsprachige und eine französischsprachige.» Ihre Schwerpunkte für Bern seien Mobilität, Umweltschutz, eine nachhaltige Wirtschaft und die Kultur.

Dass Jean-François Rime die Wiederwahl verpasste, habe sie überrascht. Nun sei die Freiburger Vertretung im Nationalrat ausgeglichener. «Vielleicht werden wir besser zusammenarbeiten», sagte Roth Pasquier.

Gute Strategie

Der wiedergewählte Nationalrat Jacques Bourgeois (FDP) aus Avry-sur-Matran bewertete sein eigenes Ergebnis und jenes seiner Partei als sehr gut. «Wir liegen vor der CVP. Vor heute hätte uns das niemand geglaubt.» Das Ergebnis zeige, dass der Verzicht auf Listenverbindungen mit anderen Parteien eine gute Strategie gewesen sei.

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