Einstimmig hat der Grosse Rat am Mittwoch ein entsprechendes Postulat der Grossräte Antoinette Badoud (FDP, Le Pâquier) und André Masset CVP, Estavannens) angenommen. Sie fordern mit ihrem Vorstoss eine Machbarkeitsstudie für eine Anstalt für Frauen, denen wegen Geistesschwäche, Suchterkrankungen oder Verwahrlosung die Freiheit entzogen werden musste. «Mit geeigneten Einrichtungen sind die Chancen der Wiedereingliederung grösser», hielt CVP-Sprecherin Yvonne Stempfel fest.Laut SVP-Sprecher Yvan Aeby müssen auch ausserkantonale Lösungen studiert werden, was Staatsratspräsident Claude Grandjean nur bestätigen konnte. Mit dem Ausbau der Strafanstalt Bellechasse will er aber nicht zuwarten, bis die Studie ausgearbeitet ist, wie dies Heinrich Heiter (SVP, Gurmels) anregte. Die MännerAnstalten «Bellechasse» und «Tannenhof» seien dafür nicht geeignet.
Weshalb steigen die Kosten für die unentgeltliche Rechtspflege?
Einstimmig hat der Grosse Rat auch ein Postulat von Madeleine Genoud-Page (CSP, Freiburg) überwiesen. Somit wird der Staatsrat verpflichtet, nach den Ursachen für die steigenden Kosten für die unentgeltliche Rechtspflege zu forschen. Laut Nicolas Bürgisser (parteilos, Giffers) sind sie in der zunehmenden Zahl der Anwälte zu suchen, die Interessen haben, alle Instanzen zu durchlaufen, um sich Arbeit zu verschaffen.FDP-Sprecher Markus Ith war aber anderer Ansicht. Viel Arbeit hätten die Anwälte wegen Familienangelegenheiten. Aber auch die vermehrten Rekursmöglichkeiten würden zur Kostensteigerung beitragen. Nach seinen Worten müsste Freiburg die Möglichkeit vermehrt nutzen, Gelder zurückzufordern. az