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Wenig Gehör für Hörbehinderte

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Wenig Gehör für Hörbehinderte

Erster nationaler Tag des guten Hörens am 4. Juni

Mit einer landesweiten Kampagne wollen vier Trägerorganisationen die breite Bevölkerung über die Hörprobleme informieren und sensibilisieren. Bundesrat Joseph Deiss hat für diesen Tag die Schirmherrschaft übernommen.

Von JOSEF JUNGO

Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Jahre 2001 leiden weltweit etwa 250 Millionen Menschen an Hörverlusten. In der Schweiz rechnet man, dass etwa zehn Prozent der Bevölkerung betroffen sind, vor allem ältere Menschen. Experten gehen davon aus, dass etwa die Hälfte mit Hörgeräten versorgt ist. Sie rechnen, dass zirka 400 000 Menschen einen Hörverlust haben, der bisher noch nicht erkannt oder erfasst wurde. Mit dem nationalen Tag sollen insbesondere diese Menschen erreicht werden. Gleichzeitig soll das gesellschaftliche Problem der Schwerhörigkeit und deren Ursachen aufgezeigt sowie auf die Bedeutung des guten Hörens und der Kommunikation auf die Lebensqualität hingewiesen werden.

Die Trägerschaft (HZV – Hörzentrale-Verband der Schweiz, Akustika – Schweizerischer Fachverband der Hörgeräteakustik, HDS – Hearing Aid Distributor, Pro Audito Schweiz – Organisation für Menschen mit Hörproblemen) will mit dem fortan jährlich wiederkehrenden nationalen Tag des guten Hörens Menschen mit Hörverlusten erreichen, welche diese noch nicht abklären liessen, und sie ermuntern, sich einem Hörtest zu unterziehen.

«Hören ist Gemeinschaft»

«Hören ist mehr als nur Wahrnehmung von Lärm – Hören ist Leben, Hören ist Gemeinschaft», schreibt Bundesrat Joseph Deiss im Grusswort zum Tag des guten Hörens. Ein gutes Gehör wisse man nämlich erst zu schätzen, wenn man es verloren hat. «Wie aber erfahren wir die Welt ohne Vogelgezwitscher, ohne das Läuten des Telefons, ohne Hintergrundmusik oder tropfenden Wasserhahn? Wie aber finden wir uns in einer lauten Welt zurecht ohne Gehör? Wie verstehen wir uns ohne Hören?»

Er freue sich, dass Technik und Medizin gemeinsam immer bessere Systeme zum Hören und Verstehen entwickeln. Diese Hochtechnologie verbessere die Lebensqualität der Betroffenen.

Wichtiger als die Technik ist Bundesrat Deiss jedoch die Tatsache, dass es ohne Hörsinn keine gesprochene Sprache gibt. Die Sprache ist es, «mit der wir uns austauschen: Freundliches und weniger Freundliches, Intelligentes und weniger Intelligentes. Die Sprache ist es, die uns einbindet in die Wärme der menschlichen Gemeinschaft. Und wer nicht zuhören kann, der kann auch nicht mitreden, der ist ausgeschlossen.»

Bau des grössten Ohrs der Welt

Am Montag, dem 30. Mai, soll mit einem publikumswirksamen Event auf den nationalen Tag des guten Hörens vom 4. Juni aufmerksam gemacht werden. An einem Hang in Enggistein (gegenüber dem Seminarhotel Rüttihubelbad) wird mit Hilfe von etwa 1600 Baumholzscheiben ein Ohr von 70 mal 40 Meter aufgebaut. Um auch über die Grenzen hinaus mit der Aktion bekannt zu werden, wird der Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde angestrebt.

Die Trägerschaft ist eine Non-Profit-Organisation. Ideelle Unterstützung haben die Suva (Schweizerische Unfall-Versicherungsanstalt), BAG (Bundesamt für Gesundheit) und Pro Senectute zugesagt. Mit Broschüren und Plakaten wird über diese Aktion informiert.
Gratis-Hörtest

Am Samstag, dem 4. Juni, am nationalen Tag des guten Hörens können bei den Akustikern Amplifon, Bahnhofstrasse 4, Freiburg; Optima AG, Perolles 10, Freiburg, und Pro Surdis, St.-Peters-Gasse 8, Freiburg, von 9 bis 12 Uhr und von 13 bis 16 Uhr gratis Hörtests durchgeführt werden.

Gleichzeitig informieren Mitglieder von Pro Audito Freiburg über die Tätigkeiten des Vereins der Schwerhörigen. ju
Hören heisst dazugehören

In der Öffentlichkeit werden die Anliegen der Hörbehinderten kaum wahrgenommen. Pro Audito Freiburg nimmt den nationalen Tag des guten Hörens zum Anlass, auf einige Probleme aufmerksam zu machen.

Laut Gleichstellungsgesetz sind alle öffentlichen Bauten behindertengerecht auszurüsten. Das heisst, dass öffentliche Säle und Kirchen mit Höranlagen ausgerüstet sein müssen. Bei Neubauten und besonders bei bestehenden Bauten erfolge die Installation solcher Anlage nur zögerlich.

Seit einigen Jahren führt der Verein eine Liste über induktive Höranlagen in Kirchen, Sälen und einigen Mehrzweckhallen in Deutschfreiburg und in der Stadt Freiburg. In mehreren Kirchen gibt es keine oder nur ungenügend funktionierende Anlagen.

Der Hörbehindertenverein Deutschfreiburgs Pro Audito wird von Leander Heldner präsidiert und ist in der kantonalen Kom-
mission für behindertengerechtes Bauen vertreten.
Eine der Hauptaufgaben des Vereins ist es, die Öffentlichkeit für die Probleme der Hörbehinderten und Gehörlosen zu sensibilisieren. ju

Kontaktadresse: Gregor Schafer, Balsingenstrasse 3a, 3184 Wünnewil; Tel./Fax: 026 496 34 87.

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