Wer hätte das nach der schätzungsweise 244. «Bilateralen»-Veranstaltung zu denken gewagt: Auch das sozialdemokratische Interesse an einer weiteren Lehrstunde in Sachen «Europa-Verträge» hielt sich gestern in einem sehr überschaubaren Rahmen. Zwei Dutzend Genossinnen und Genossen mochten sich dafür erwärmen, sich im Rahmen einer mehrstündigen Versammlung zum x-ten Mal die selben Argumente für eine Unterzeichnung des sieben Punkte umfassenden Vertragswerks anzuhören.
Engagieren statt profitieren
Viel Opposition war von Beginn weg nicht zu erwarten: Nachdem der Walliser Staatsrat Michel Béguelin ein flammendes Plädoyer zugunsten Europas gehalten hatte («Wir können nicht nur profitieren, sondern müssen uns auch selber engagieren») und Claude Vaucher, Mitglied des Freiburger SP-Vorstandes, aus mathematischen Untiefen in das selbe Horn blies, hatte SP-Nationalrat Erwin Jutzet keine Mühe, seine Gesinnungskolleginnen und -kollegen endgültig auf die «Ja»-Seite zu ziehen.